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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegenübersaßen.
    Im Gegenteil. Er beglückwünschte uns dazu, daß wir noch lebten. »Es hätte auch anders kommen können.«
    Da gaben wir ihm recht.
    Sir James holte tief Luft. »Ninja«, flüsterte er, »ausgerechnet diese Kämpfer. Sie nehmen keine Rücksicht, sie morden…«
    »Sir, sie sind nicht alle so«, widersprach Suko. »Nur eine bestimmte Gruppe. Denken Sie an Yakup Yalcinkaya…«
    »Ich habe auch nur die Gruppe gemeint. Trotzdem, sie sind furchtbar, weil sie eben keine Rücksicht kennen und mit Methoden töten, die wesentlich härter sind als die der Mafia. Man kann sie nicht packen. Sie sind schnell und geschmeidig, und sie sind in unserer Stadt. Man hat uns also nicht umsonst gewarnt.«
    »Ja, Kerenga!«
    »Das ist der Name, auf den es uns ankommt, John. Nur wird er jede Beteiligung an dem Verbrechen abstreiten. Er ist gekommen, um einen bestimmten Gegenstand zu ersteigern, und er hat den Besitzer dieses Plans getötet. Weshalb?«
    »Wir können uns nur einen Grund vorstellen, Sir«, sagte Suko. »Es war eben nur ein Teil des Plans. Um alles in Erfahrung zu bringen, hätte er mehr haben müssen. Vielleicht noch zwei oder drei andere Teile. So sehen wir das.«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Beide Morde waren so etwas von unsinnig und überflüssig.« Er hob die Schultern. »Nichts auf der Welt rechtfertigt einen Mord. Wir wollen nicht philosophieren. Hätte Bancroft auch die anderen Teile der Pläne besessen, hätte er sie sicherlich zur Verfügung gestellt.«
    »Das wäre logisch«, sagte ich.
    »Aber?«
    »Vielleicht wollte Bancroft auch ein Geschäft machen und abwarten, was für einen Teil geboten wurde. Möglicherweise wäre er dann aus der Höhle gekommen.«
    »Das klingt nicht schlecht«, gab Sir James zu. »Aber jetzt haben wir nichts in der Hand.«
    »Nur Kerenga.«
    »Wollen Sie zu ihm gehen und ihn darauf ansprechen?«
    »Ich möchte erst die Versteigerung abwarten. Wird sie denn überhaupt stattfinden, wo Bancroft nicht mehr lebt.«
    »Das hoffe ich doch«, sagte Sir James. »Ich bin der Meinung, daß wir dort sicherlich interessante Menschen kennenlernen werden. Sie können sich auf den morgigen Abend freuen.«
    »Oder auch nicht«, sagte Suko.
    »Haben Sie Furcht?«
    »Nein, Sir, aber ein verdammt ungutes Gefühl. Ich glaube fest daran, daß etwas in der Luft liegt, das wir nicht fassen können. Über unseren Köpfen liegt ein Netz, das jeden Augenblick herabfallen und uns einfangen kann.«
    »Dann sorgen Sie dafür, daß es durchschnitten wird.«
    »Wenn das mal so einfach wäre.« Suko lehnte sich zurück. »Mir gehen die beiden Toten nicht aus dem Sinn. Die Gegenseite geht mit einer Rücksichtslosigkeit vor, die mich erschreckt. In welch einer Welt leben wir, wo so grausam mit Menschenleben umgegangen wird?«
    »In der Welt, die wir aus ihr gemacht haben.«
    »Leider.«
    Sir James schaute auf seine Uhr. »Ich wäre dafür, daß Sie jetzt nach Hause fahren und sich auf den morgigen Tag vorbereiten, wo Sie fit sein müssen. Und gehen Sie davon aus, daß der oder die Mörder Sie erkannt haben.«
    »Dann stünden auch wir auf ihrer Liste«, folgerte ich.
    Sir James sah die Sache gelassen. »Auf welcher Liste stehen Sie nicht?« fragte er.
    »Das ist unser Problem.« Ich erhob mich. Suko tat es mir nach. Wir verabschiedeten uns, gingen noch einmal ins Büro und erklärten Glenda, wo sie uns finden konnte, wenn Not am Mann war.
    Sie wußte Bescheid über die beiden Morde und stellte auch keine weiteren Fragen mehr.
    Dann gingen wir.
    Noch herrschte nicht der große Berufsverkehr. Dafür war es zu früh. Aber die Sonne meinte es an diesem Tag zum erstenmal seit langer Zeit gut. Sie schien warm auf London nieder und ließ die Laune der Menschen ansteigen.
    Unsere Bedrückung aber blieb. Öfter als sonst schaute ich in den Innen- und Rückspiegel, konnte aber keine Verfolger entdecken. Wenn man uns tatsächlich auf der Spur war, hielt man sich wohlweislich zurück. Auch in der Tiefgarage lauerte niemand auf uns. Wir hatten es schon umgekehrt erlebt.
    Zuerst durchsuchten wir Sukos Wohnung. Sie war leer. Es sah auch nicht so aus, als hätte er Besuch bekommen.
    Wir blieben bei mir.
    Suko räusperte sich, als er das Geräusch hörte, mit dem Bier ins Glas floß. »Du solltest einen klaren Kopf behalten, John.«
    »Eine Flasche beruhigt.« Ich kehrte mit beiden Dingen in den Wohnraum zurück und stellte das Glas vor mir auf den Tisch. Mein Freund schaute an mir vorbei. Sein Gesicht war

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