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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf. Steine und Seegras fielen hervor, ansonsten fand er nichts.
    Im Regal suchte er nach, am Tisch, in dem kleinen Spind. Nichts Verdächtiges war zu finden.
    Blieb die Kleidung.
    Fendo hatte sämtliche Taschen ausgeleert. Nicht einmal ein Staubkorn war zu entdecken. Er hatte die Spuren verwischt. Aber Yakup war zäh. Man konnte eine Nachricht auch woanders verbergen, als in irgendwelchen Kleidertaschen.
    Deshalb schlitzte er eine der gefütterten Winterjacken auf. Er holte das Steppfutter hervor, fand nichts, nahm sich das nächste Kleidungsstück vor, ein blauer Kittel, der bei der Gartenarbeit getragen wurde, und wurde fündig.
    Als er den Stoff bewegte, hörte er so etwas wie ein leises Knistern. Das konnte Papier sein.
    Mit einem feinen Federmesser schnitt er die Jacke an der Stelle auf, wo er das Knistern vernommen hatte. Der kleine Zettel fiel ihm entgegen. Er brauchte ihn nur noch aufzufalten.
    Es war eine Nachricht.
    Wer immer sie gebracht hatte, sie war äußerst interessant und eine sehr wichtige Spur.
    Erwarte dich in London mit der Beute.
    Yakup ließ die Hand mit dem Zettel sinken. Sein Blick veränderte sich, als wollte er bis in die erwähnte Stadt hineinschauen. London also, dachte er. Die Stadt, in der seine Freunde lebten. Etwas mußte dort vor sich gehen. Und es mußte auch mit dem Teil zusammenhängen, das Yakup gefunden hatte.
    Plötzlich hatte sich der Kreis geschlossen. Schicksal? Fügung? Was immer es war, Yakup wußte, daß er nicht mehr allein stand. Dieser Fall entwickelte eine weltweite Bedeutung und würde sicherlich in Dimensionen führen, die jetzt noch nicht abzusehen waren.
    Der Türke steckte den Zettel ein. Sehr nachdenklich verließ er die Zelle und ging dorthin, wo Ali lag. Im Krankenlager standen vier Betten. Nur eines war belegt. Ali konnte aus dem Fenster und auf die Felder sehen, die das Kloster umgaben. Dahinter zeichneten sich scharf die Konturen der Berge ab.
    »Da bist du ja«, begrüßte er seinen Lehrmeister und Freund mit schwacher Stimme.
    »Ich hatte es dir versprochen.«
    Ali lächelte, als sich Yakup zu ihm auf das Bett setzte. »Jetzt habe ich viel Zeit, in meinen Büchern zu lesen. Wenn ich eine Frage habe, kann ich sie dir dann stellen?«
    »Ich hätte dir gern geholfen, aber ich glaube nicht, daß dies möglich sein wird.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich werde das Kloster verlassen müssen!«
    Ali erschrak. »Wo willst du hin? Was ist plötzlich so wichtig geworden?«
    »Ich werde wohl in kürzester Zeit nach London reisen müssen.«
    Alis Augen begannen zu strahlen.
    Plötzlich waren die Schmerzen vergessen. »Zu Jane und John…?«
    »Ja.«
    »Und ohne mich.«
    Yakup lächelte schmerzlich. »Ich glaube nicht, Ali, daß es ein großes Vergnügen für mich werden wird. Die Spur, die ich hier im Kloster gefunden habe, führt nach London.«
    »Darf ich mehr wissen?«
    »Ich kann dir nicht viel sagen. Ich habe nur den Teil eines Plans gefunden, hinter dem auch andere her sind. Shimada ist es angeblich nicht. Deshalb muß ich herausfinden, um welch eine Gruppe es sich handelt. Das verstehst du doch?«
    »Ja, bestimmt.«
    Yakup stand wieder auf. »Bevor ich fahre, werde ich mich noch von dir verabschieden.«
    »Tu das.«
    Yakup ging und traf mit dem ersten Suchtrupp zusammen, der erfolglos zurückgekehrt war. Die Männer zeigten sich zerknirscht, bekamen aber keine Vorwürfe zu hören.
    »Vielleicht werden es die anderen schaffen«, sagte einer.
    Yakup schüttelte den Kopf. »Nein, Fendos Vorsprung ist einfach zu groß. Er hat alle Chancen, sich im unübersichtlichen Gelände zu verbergen und zu fliehen. Wir haben verloren, aber wir werden nicht aufgeben. Ich hole ihn zurück.«
    »Und woher?«
    »Ich werde nach London fliegen!«
    Die Ninja schauten Yakup erstaunt an. Natürlich lagen ihnen Fragen auf der Zunge, aber niemand stellte sie. Die Leute wußten, wie sie sich zu verhalten hatten. Wenn Yakup ihnen hätte mehr sagen wollen, er hätte es getan.
    So bedankte er sich für ihre Mühen und ging zurück in seine Kammer. Dort räumte er die Spuren des Kampfes beiseite, richtete den Tisch wieder auf und legte die erloschene Kerze weg.
    Dann griff er zum Telefon. Als er den schwarzen Hörer abhob und wählte, wußte er, daß er dabei war, einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft zu tun…
    ***
    Es hatte zwei Tote gegeben, uns waren der oder die Killer entkommen, aber aus dem Mund des Superintendenten drang kein Wort des Vorwurfs, als Suko und ich ihm

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