Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
über den Witz herzlich lachen, mein Bester. Würde es den Herren etwas ausmachen, die Schießprügel zur Abwechslung mal in eine andere Richtung zu halten?«
    »Es würde. Stehen Sie auf und falten Sie die Hände im Nacken. Wo ist Ihr Komplize?«
    Nicoles Augen wurden groß. »Mein Komplize? Ich fürchte, entweder Sie träumen oder ich. Verraten Sie mir mal, was hier los ist?«
    »Wenn Sie mir verraten, was Sie hier tun, noch dazu mit einer Waffe.« Der Streifenführer der aufmarschierten Polizisten bückte sich nach dem Blaster, hob ihn auf und betrachtete ihn aufs genaueste. »Vorsicht!« schrie Nicole entsetzt auf, als er an den Strahlkontakt kam, der nicht auf den ersten Blick als Abzug zu erkennen war; die DYNASTIE DER EWIGEN hatte da etwas andere Vorstellungen von Waffenbenutzung als die Menschen der Erde.
    Zu Nicoles Erleichterung zuckte der Beamte sofort von dem Kontakt zurück. »Wenn ich Ihnen mal vorführen darf, was sie um ein Haar getan hätten…?« bat Nicole.
    »So eine Waffe habe ich noch nie gesehen«, bemerkte der Beamte. »Was ist das für ein Gerät?«
    »Lassen sie es mich vorführen«, bat Nicole noch einmal. »Aber draußen. Hier im Haus könnte zuviel kaputtgehen.«
    »Nichts da. Wir werden die Waffe untersuchen lassen. Weisen Sie sich aus. Wo ist der Mann, der vorhin bei Ihnen war?«
    »Bei mir war kein Mann«, wehrte Nicole ab. »Allenfalls ein Dämon.«
    »Vielleicht werde ich in meiner Freizeit tatsächlich mal lachen«, knurrte der Beamte.
    Nicole merkte, daß sie so nicht weiterkam. »Astaroth heißt er«, warf sie noch ein. »Vielleicht kennen Sie diesen Namen.«
    »Steht sicher im Branchen-Telefonbuch von Marseille, unter organisiertes Verbrechern, ja?«
    Nicole straffte sich. »Allmählich wird mir diese verkrampfte Körperhaltung zu unbequem. Entweder verhaften Sie mich jetzt und klären mich über meine Rechte auf, oder ich darf mich wieder frei bewegen. Darf ich nebenbei auch den Grund meiner eventuellen Verhaftung erfahren?«
    »Unbefugtes Eindringen in Privateigentum«, schnarrte der Streifenführer. »Sie sind verhaftet, und alles, was Sie von jetzt an sagen oder tun, kann gegen sie verwendet werden. Sie haben das Recht zu schweigen und dürfen ein Telefongespräch führen, um eine Person Ihres Vertrauens oder Ihren Anwalt von Ihrer Festnahme zu unterrichten.«
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte Nicole. »Legen Sie mich in Ketten, oder reichen einfache Handschellen? Drüben an der Straße steht übrigens mein Wagen; das Cabrio-Verdeçk ist nicht ganz dicht. Vielleicht kann jemand den Wagen in einer Polizeigarage unterstellen, damit ich nach meiner Freilassung nicht mit einem rollenden Hallenbad unterwegs bin. Davon bekommt man so leicht Fußpilz, mein Freund.«
    Der Polizist verzog das Gesicht. »Sie sind ja verrückt«, entfuhr es ihm.
    Nicole lächelte. »Ihre Kollegen sind Zeugen, daß Sie mich für verrückt erklären«, sagte sie. »Können wir jetzt endlich zur Präfektur gehen oder fahren?«
    Der Beamte sagte nichts mehr. Eine solche Verhaftung hatte er vermutlich noch nie in seinem Leben erlebt. Nicole ihrerseits war auch noch nie beim Kampf gegen einen Dämon von der irdischen Polizei verhaftet worden. Dieser verdammte Astaroth mußte sie gelinkt haben. Aber wie hatte er so schnell die Polizei alarmieren können?
    Als sie das Haus verließen, zeigte sich des Rätsels Lösung.
    Eine Dame, die vergeblich versuchte, sich mittels Kleidung und Schminke etwa vierzig Jahre jünger zu machen, als sie war, stand bei den Polizeiwagen und redete auf einen mittlerweile verzweifelten Beamten ein. Als sie Nicole sah, streckte sie gleich beide Arme aus. »Das ist sie!« schrillte sie. »Das ist diese Einbrecherin! Ich erkenne sie ganz bestimmt wieder! Jetzt müssen Sie nur noch den Kerl fangen. Haben Sie ihn schon? Sagen sie, Herr Oberkommissar, wann kann ich mir denn meine Belohnung abholen?«
    ***
    Professor Zamorra schüttelte den Kopf, als Nicole Duval ihm schließlich entgegenlief. »Daß ich dich irgendwann einmal aus der Haft auslösen muß, habe ich nicht mal in meinen verwegensten Alpträumen gesehen. Daß man euch Frauen aber auch nicht für zehn Minuten allein lassen kann!«
    »Zehn Minuten?« protestierte Nicole. »Das waren Stunden, während du bequem im Sessel gelegen hast. Wie hoch ist denn die Kaution?«
    »Hoch genug, Mademoiselle Duval, um Ihrem Chef nicht geringe Kopfschmerzen zu bereiten«, bemerkte Christopher Flambeau, der- blonde »Hausanwalt« Professor

Weitere Kostenlose Bücher