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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Handrücken aufdrücken. Sie schob sie von innen wieder zu, aber das Schloß rastete nicht ein. Der Unheimliche hatte gründliche Arbeit geleistet.
    Sie konnte ihn jetzt deutlicher spüren denn je. Seine Aura war stark geworden. Er wirbelte durch das Haus und setzte seine Magie ein. So, wie er vorging, deutete alles darauf hin, daß er selbst hinter Colon her war und mehr über sie herausfinden wollte. Nicole fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Plötzlich baute sich um sie herum das grünliche Schutzfeld auf. Ein waberndes, flackerndes Etwas, das ihre Gestalt einhüllte und sie vor schwarzmagischen Angriffen schützen sollte. Das Amulett ahnte wohl eine unmittelbare Bedrohung voraus und traf Vorsorge! Indessen war Nicole davon nicht sehr begeistert. Die dabei freiwerdende Energie konnte auch vom Gegner bemerkt werden. Dann war er jetzt gewarnt und wußte, daß er nicht mehr allein im Haus war. Nicole hätte ihn lieber überrascht.
    Sie zog den Blaster aus dem flachen Lederholster, das sie unter der Kostümjacke an den Gürtel ihres Rockes geheftet hatte. Sie schaltete die Waffe ein und wählte die Einstellung »Betäubung«. Sie wußte noch nicht, ob sie es mit einem dämonisierten Menschen oder einem echten Dämon zu tun hatte, und wollte nicht von vornherein mit Kanonen auf Spatzen schießen. Vielleicht brauchte sie die Waffe auch gar nicht, und das Amulett regelte die bevorstehende Auseinandersetzung.
    Sie stieg die Treppe hinauf. Sie sah eine seltsame Tür, die eigentlich keine Tür war, sondern irgend etwas zwischen Tür und geschlossener, sauber tapezierter Wand. Zwei Bilder schienen sich zu überlappen. Nicole erreichte den nur teilweise getarnten Durchgang - und sah den Mann mit der schwarzmagischen Ausstrahlung direkt vor sich.
    In diesem Moment begriff sie, daß sie es tatsächlich mit einem Dämon zu tun hatte! Und es mußte ein sehr starker, mächtiger Dämon sein. Das Amulett glühte grell auf. Nicole schaltete den Blaster von Betäuben auf Laser um. Da drehte sich der Fremde zu ihr um.
    Er erschrak bei ihrem Anblick. Offenbar hatte er nicht mit ihrer Anwesenheit gerechnet, hatte also die Energie des Amuletts doch nicht wahrgenommen.
    Nicole zielte mit dem Blaster auf ihn. »Wer bist du?« stieß sie hervor. »Ich will wissen, wen ich endlich zur Strecke bringen kann!«
    Er lachte höhnisch. »Nicole Duval«, hörte sie seine Stimme. »Endlich stehen wir uns einmal allein gegenüber. Darauf habe ich lange gewartet. Ich dachte nicht, daß du so dumm wärest, mir in dieses Haus zu folgen. Was willst du mit diesem Spielzeug? Mich erschießen?«
    »Wer bist du?« fragte Nicole noch einmal. Das Amulett flammte; sie konnte es nur mühsam zurückhalten, von sich aus einen Angriff gegen den Dämon zu führen. Sie wollte wenigstens wissen, mit wem sie es zu tun hatte! Ein Vermerk im Datenspeicher des Châteaus; wieder ein Dämon, der als verstorben aus der großen, schier unendlichen Liste der höllischen Heerscharen gelöscht werden könnte…
    Vermutlich war der ganze Spuk vorbei, wenn sie diesen Dämon erledigte!
    »Du siehst in mir Astaroth selbst«, sagte der Dämon und veränderte sich im gleichen Moment. Unglaublich rasch dehnte seine Gestalt sich in alle Richtungen aus und füllte innerhalb weniger Sekunden nicht nur das gesamte Zimmer aus, von dem Nicole nicht einmal etwas gesehen hatte, sondern prallte durch Tür und Wand hindurch auch gegen sie. Der Dämonenkörper und das grüne Feuer des vom Amulett erzeugten Schutzfeldes loderten hell auf. Funken sprühten, grellste Flammenbahnen jagten nach allen Richtungen auseinander. Astaroth brüllte ohrenbetäubend. Nicole glaubte, ihre Trommelfelle müßten unter dem Schalldruck auseinanderfliegen. Sie wurde gegen die Wand hinter ihr geschleudert, taumelte nach links und stürzte die Treppe hinunter. Ein Flammeninferno raste hinter ihr her. Ihr ständiges stählernes Training kam ihr zugute; sie rollte sich über die Treppenstufen ab, ohne sich zu verletzen, von ein paar blauen Flecken einmal abgesehen. Unten angekommen, sah sie über sich den Dämon die Treppe herunter quellen; sie erkannte nur noch Teile, denn er durchdrang mit seiner Gestalt die festen Wände. Nicole rollte sich herum, riß den Blaster hoch und drückte den Kontakt nieder. Ein gleißender Energiefinger fauchte schrill aus dem Abstrahlpol und durchschlug die sich ausdehnende Gestalt des Erzdämons. Er kreischte auf, fiel in sich zusammen und verschwand im Nichts.
    Das grüne

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