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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sicherheit zu wiegen. Wenn sie glauben, nichts geht mehr, lange ich zu.«
    »Das heißt also, du glaubst mir endlich, daß mit dieser Colon etwas nicht stimmt.«
    »Es geht mir nicht ums glauben, sondern ums wissen«, erwiderte Zamorra. »Immerhin ist ein Erzdämon aufgetaucht. Vielleicht ist er mit Colon verbündet, vielleicht auch nicht. Aber das läßt sich prüfen, und aus dem Ergebnis können wir Schlüsse ziehen. Du bist also sicher, daß Astaroth gewaltsam eingedrungen ist?«
    »Zumindest habe nicht ich das Türschloß zerstört, und ich hatte gestern abend auch nicht den Eindruck, daß es schon defekt war«, erwiderte Nicole. »Da liegt der Verdacht ja wohl nahe. Außerdem habe ich über das Amulett seine Magie gespürt.«
    »Was wir allerdings keinem Richter glaubhaft machen können.«
    »Es würde schon reichen, es einem verantwortlichen Polizisten glaubhaft zu machen«, murrte Nicole. »Warum ist das in St. Etienne passiert und nicht in Lyon? Chefinspektor Robin würde uns glauben. Er hat ja seine einschlägigen Erfahrungen bereits gemacht.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Freund Robin laß aus dem Spiel, er ist nicht zuständig. Wir haben nun das Problem, daß wir weder definitiv wissen, was mit dieser Voodoo-Frau los ist, noch, warum der Erzdämon Astaroth sich in ihrem Haus herumtrieb und was er dort suchte. Zwei Rätsel auf einmal, die wir lösen müssen.«
    »Vermutlich gibt es für beide eine gemeinsame Lösung«, meinte Nicole. »Nur müssen wir diese Lösung finden. Das schaffen wir aber nicht, wenn ich hier im Château festsitze und Däumchen drehe.«
    »Es wird dir nichts anderes übrigbleiben. Warten wir den kommenden Tag ab. Dann werde ich mich mit Madmoiselle Desiree Colon befassen, und vielleicht auch Astaroths Spur aufnehmen. Gleichzeitig wird Christopher auf juristischer Ebene an dem Fall arbeiten. Und jetzt mach dir erst einmal keine weiteren Gedanken darüber, sondern entspanne dich.«
    »Ich will mir aber Gedanken machen«, protestierte Nicole halbherzig. Sie schaffte es einfach nicht, ihr Temperament so zu zügeln, wie es Zamorra fertigbrachte. Sie war ungeduldig und nervös. Sie verstand Zamorra nicht, der sich angesichts der eigenartigen Situation in verzwickte Schachpartien vertiefen konnte.
    Aber vielleicht war das wieder einmal nur ein Trick von ihm, um den Gegner ins tiefe Loch fallen zu lassen. Denn der war vielleicht genau so ungeduldig und nervös wie Nicole und beging Fehler.
    Sie war froh, daß Zamorra ihr nicht ihr Eindringen in das Haus als Fehler vorgehalten hatte. Auch wenn die Tür schon offen gewesen war - es war eine heikle Sache, hart am Rand der roten Karte…
    Seufzend ergab sie sich in die Fakten. Vielleicht brachte der neue Tag nicht nur besseres Wetter, sondern auch neue Erkenntnisse.
    ***
    Desiree wunderte sich, daß die Haustür polizeilich versiegelt war, als sie in den Abendstunden zurückkehrte. Sie hatte zwar während des ganzen Nachmittags über ein seltsames, ungutes Gefühl gehabt, aber nicht damit gerechnet, daß etwas mit ihrem Haus nicht in Ordnung war.
    Das Voodoo-Zimmer! durchzuckte es sie.
    Sie wußte, daß sie sich strafbar machte, wenn sie das Polizeisiegel zerbrach, auch wenn es sich um ihre eigene Wohnung handelte. Also rief sie von der nächsten öffentlichen Telefonzelle aus die Polizei an. Wenig später erschien ein junger Kriminalassistent vom Einbruchsdezernat und löste das Siegel, welches zwischenzeitlich das Türschloß ersetzt hatte. Mittlerweile hatte Desiree immerhin schon mühelos festgestellt, daß das Schloß mit Schwarzer Magie zerstört worden war.
    Zamorra schied also aus. Schwarze Magie war nicht sein Metier.
    Desiree war beunruhigt. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß der Dämon Thoronar einen Gegenschlag geführt hatte. Dazu war er sicher längst zu geschwächt - und außerdem zu unsicher. Trotzdem ließ Desiree zuerst den Polizisten eintreten; falls jemand in der Wohnung eine schwarzmagische Falle installiert hatte, war es ihr lieber, der Kriminalassistent tappte hinein, als daß es sie selbst erwischte.
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Der Beamte informierte sie darüber, daß eingebrochen worden war und die Polizei aufgrund eines nachbarschaftlichen Hinweises einen der mutmaßlichen Täter, eine gewisse Nicole Duval, festgenommen hatte. »Lassen Sie sie frei«, sagte Desiree kopfschüttelnd. »Ich kenne die Frau. Sie ist keine Einbrecherin. Es kann sich höchstens um ein Mißverständnis handeln.«
    Nicht, daß

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