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0487 - Griff aus dem Nichts

0487 - Griff aus dem Nichts

Titel: 0487 - Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Nervensäge auf Beinen!
    Da war der Gnom schon erträglicher. Nicht nur, weil er aus irgendeinem Grund die ganze Zeit über so gut wie nichts gesagt hatte.
    Zamorra konnte es nur recht sein. Er fuhr den BMW in den Innenhof und stellte ihn ab. Raffael würde ihn schon in die Garage fahren.
    »Endlich wieder zu Hause«, strahlte Don Cristofero und rieb sich die Hände. »Wie lange habe ich auf diesen herrlichen Anblick warten müssen!«
    Dabei sah er nicht viel mehr als die Umrisse des Gebäudekomplexes im Sternenlicht.
    ***
    Robor sah den Kuttenmann durchdringend an, der vor ihm erschienen war, um ihm eine Mitteilung zu machen. Eine Zornesader schwoll auf seiner Stirn an. »Er ist also tatsächlich lebend entkommen!« stieß er verärgert hervor. »Wie konntet ihr-Narren das geschehen lassen? Wofür existiert ihr überhaupt? Ich sollte euch auslöschen lassen. Oder Ronové auffordern, euch zurückzuziehen, für eure Dummheit und Nachlässigkeit schwer zu bestrafen und durch geeignetere Diener zu ersetzen!«
    Der Kuttenträger zuckte heftig zusammen, als der Name des Dämons fiel. Dann aber raffte er sich wieder auf und gab seinem derzeitigen Herrn die Information, die er beschafft hatte.
    Robor legte den Kopf schräg. »So ist das also - Vizehauptmann ist er und in der hiesigen Garnison stationiert, der junge Tatzeuge… Nik Landaron… habe ich diesen Namen nicht schon mal gehört? Ist das nicht der ehrgeizige Bursche, der so verdächtig schnell Karriere gemacht hat?«
    Er grinste. »Vielleicht endet seine Karriere jetzt. Sorgt dafür, daß er ausgeschaltet wird. So schnell wie möglich. Und sorgt auch dafür, daß niemand erfährt, wer hinter dieser Aktion steht. Ich will NICHT NOCH MEHR Zeugen! Verstanden?«
    Der Kuttenträger ging. Rober dagegen interessierte sich für das Opfer, das besorgt worden war. Mit etwas Pech hatten sich die Kuttenträger auch da einen Mißgriff geleistet und die Lieblingsmätresse des Königs erwischt! Dann würde es Ärger geben. Seine Majestät geruhte sicher nicht, sich mit der Erklärung abspeisen zu lassen, daß immer mal wieder Menschen spurlos verschwanden.
    Aber so dumm konnten die Kuttenträger doch wirklich nicht sein. Robor stieg allein hinab in die Kellerräume, um sich zu vergewissern, wer in der kommenden Nacht unter seinem Opferdolch sein Blut dem großen Gaap schenken würde.
    ***
    Don Cristofero begrüßte Nicole mit einem Handkuß und einer eleganten Verbeugung, den schwarzen Hut mit der langen bunten Feder wild schwenkend. »Seid mir auf das herzlichste gegrüßt, schöne Demoiselle, und zugleich meines tiefstempfundenen Mitleids versichert, tagsaus, tagein an der Seite jenes griesgrämigen Menschen ausharren zu müssen, der sich in der letzten Zeit sehr zu seinem Nachteil gewandelt hat!« Er trat einen Schritt zur Seite und deutete auf Zamorra, den Hut wieder aufstülpend und die Hand an den Griff des Degens gelegt, der alles andere als eine reine Zierwaffe war. Don Cristofero handhabte die Klinge mit einem geradezu fantastischen Geschick. Möglicherweise war das auch der Grund, weshalb der Earl of Pembroke ein kleines Privatflugzeug gechartert hatte, statt Don und Gnom in der Touristenklasse einer »großen« Fluglinie unterzubringen. Der leicht erregbare Grande besaß die leidige Eigenschaft, so gut wie jedem, der ihm verbal oder körperlich zu nahe trat, die Degenspitze unter die Nasenlöcher zu halten; es hatte da schon erhebliche Probleme mit den lieben Mitmenschen gegeben, die derlei nicht verstanden - vor allem, wenn sie Polizeiuniformen trugen…
    »Ach, eigentlich kann ich nicht klagen«, meinte Nicole. »Meistens ist er doch ganz lieb zu mir.«
    »Man sieht es - immerhin gewährte er Euch neue Gewänder, wie mein entzücktes Auge feststellen muß. Ich darf Euch versichern, daß dies Kleid Euch gar vorzüglich steht, wenngleich es mir ein wenig arg kurz geraten dünkt - konnte der Herr deMontagne seinen Geiz wieder einmal nicht bezähmen, so daß dem Schneider keine andere Wahl blieb, als zuwenig Stoff zu verwenden?« Er machte eine Andeutung in Richtung auf Nicoles lange Meine, die unter dem kurzen und recht großzügig dekolletierten, bunten Kleid gut zur Geltung kamen. »Immerhin ein Fortschritt, dünkt mich; Ihr braucht also nicht mehr so…ähem! Äh… gar peinlich entblößt wie einst einherzuschreiten.« Und dabei war er doch glatt ein wenig errötet.
    Nicole lächelte; seltsamerweise schwand ihre Abneigung gegen die Anwesenheit des Granden jetzt

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