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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blake.
    Stokley hob die Augenbrauen. »Bin ich denn so ein schrecklicher Tyrann?« Blake lächelte gequält. »Ich bin sicher, daß Anita und ich Fehler gemacht haben. Natürlich hegt die Schuld bei mir… Es wäre meine Pflicht gewesen, Sie vom Stand der Dinge zu unterrichten.«
    »Ich bin froh, daß Sie das erkennen«, sagte Stokley. »Der Unsinn wird natürlich sofort auf hören.«
    Blake glaubte, nicht richtig verstanden zu haben. »Der Unsinn?« fragte er.
    »Nun ja, das Techtelmechtel zwischen Ihnen und meiner Tochter.«
    »Ich glaube, Sie schätzen die Lage falsch ein, Sir«, sagte Blake. Er gab sich Mühe, mit fester Stimme zu sprechen, aber er merkte, daß das nicht klappte. Seine Stimme bebte. Er war sich in enervierender Weise darüber im klaren, daß seine Zukunft auf dem Spiel stand. »Anita liebt mich, und ich hebe sie. Das ist kein Flirt, Sir, keine Laune…«
    »Anita ist meine einzige Tochter«, unterbrach ihn Stokley. »Sie ist noch nicht einmal zwanzig. Wenn ich nicht irre, dann haben Sie ungefähr das Doppelte an Lebensjahren erreicht. Das trifft doch zu?«
    »Ich bin achtunddreißig«, sagte Blake. »Na bitte! Im Augenblick mag Anita in einem schmucken, tüchtigen Piloten das Idol ihrer Jungmädchenträume sehen. In einigen Jahren wird sie mehr von einem Mann verlangen: Tüchtigkeit, Erfolg und Karrierebewußtsein. Ich will Sie nicht verletzen, Tom, aber Sie werden zugeben müssen, daß Sie es mit Ihren achtunddreißig Jahren im Leben nicht sehr weit gebracht haben. Natürlich wäre es ein fabelhafter Coup, wenn Sie den Rückstand durch die Heirat mit einem millionenschweren Mädchen wettmachen könnten, nicht wahr?«
    »Es ist nicht fair von Ihnen, so etwas zu sagen!« meinte Blake. Er spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoß. »Ich war sphon immer für Offenheit.«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, sagte Blake bitter. »Anita ist die Tochter eines Millionärs, also vertreten Sie die Ansicht, daß nur ein Millionär ihrer würdig ist. Ich fürchte, daß sich diese Patentlösung mit der Wirklichkeit nicht verträgt.«
    »Was würden Sie davon halten, wenn ich Anita enterbte? Wären Sie dann noch immer so versessen darauf, sie zu heiraten?« fragte Stokley.
    »Das wäre das Beste, was mir widerfahren könnte!« stieß Blake hervor. »Das einzige, was mich an Anita stört, sind ihre Millionen.«
    »Sie haben keinen Sinn fürs Geld«, seufzte Stokley. »Wahrscheinlich bilden Sie sich auf diese Haltung noch etwas ein. Idealismus ist nur eine Ausrede dafür, daß man es im Leben zu nichts gebracht hat.«
    »Ich teile diese Auffassung nicht«, meinte Blake.
    »Ich wünsche nicht, diese Debatte fortzusetzen«, sagte Stokley. »Wir reden ja doch nur aneinander vorbei! Ich möchte Sie jedoch um das Versprechen bitten, Anita sofort aufzugeben!«
    »Damit würde Ihre Tochter kaum einverstanden sein«, sagte Blake.
    »Es wird möglicherweise ein paar Tränen geben, aber was will Anita machen, wenn Sie sich von ihr lösen?«
    »Ich kann es nicht!« sagte Blake.
    »Es tut mir leid, Tom, aber ich muß Sie auf die Konsequenzen einer solchen Weigerung aufmerksam machen«, meinte Stokley. »Entweder Sie tun, was ich sage, oder ich sehe mich gezwungen, Sie zu entlassen.«
    Blake schaute Stokley an. »Das ist Erpressung, Sir!«
    Stokley lächelte. »Aber, aber! Spielen Sie bloß nicht die gekränkte Leberwurst, Tom! Haben Sie und Anita nicht versucht, mich zu hintergehen? Sie dürfen sich nicht wundern, wenn ich jetzt Härte und Entschlossenheit zeige. Im übrigen gehöre ich zu den Leuten, die daran glauben, daß der Zweck die Mittel heiligt.«
    »Ist das Ihr letztes Wort?«
    »Nein. Ich möchte, daß Sie sich über die Folgen einer Entlassung im klaren sind, Tom. In Ihrem Alter wird es nicht leicht sein, einen neuen Job zu bekommen. Für die großen Fluggesellschaften kommen Sie sowieso nicht in Frage. Ein Pilot, der kurz vor dem vierzigsten Lebensjahr steht, gehört für die meisten schon zum alten Eisen. Das mag dumm, falsch und ungerecht sein, aber Sie müssen sich wohl oder übel mit den Fakten abfinden.«
    Sie hatten das Hotel erreicht. Stokley gähnte ziemlich ungeniert. »Jetzt bin ich rechtschaffen müde«, sagte er. »Ich freue mich auf das Bett. Wir sehen uns in einigen Tagen in New York wieder. Gute Nacht, Tom!«
    Blake war außerstande, den Gutenachtgruß zu erwidern. So konnte nicht einmal Stokley mit ihm umspringen! »Haben Sie auf uns schießen lassen, Sir?« fragte er

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