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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir keine mehr. Die Aussagen der Zeugen waren da interessanter. Wir fanden heraus, daß Mr. Blake in Zelten und auf kleinen Bühnen seine Schau abgezogen hatte. Das große Rätsel war für uns das Verschwinden der Toten.
    Es waren nie wieder welche gefunden worden.
    »Ob der Mann noch Helfer gehabt hat?« fragte Suko leise.
    »Kann sein.« Ich blätterte weiter und schüttelte dabei den Kopf.
    »Was suchst du, John?«
    »Mich würde interessieren, wo sie ihn begraben haben. Aber da ist nichts zu finden.«
    »Vielleicht haben Sie Blake verbrannt. Oder einfach verscharrt.«
    »Letzteres halte ich eher für möglich. Wenn ja, müßten wir den Ort finden können.«
    Suko schabte über seinen Nacken. »Ich weiß nicht, was mit den Gehenkten geschah.«
    »Aber ich werde es in spätestens einer halben Stunde wissen.« Mit sicherem Griff faßte ich den Telefonhörer und rief einen Informanten im Archiv an, der sehr gut über die Geschichte des Yard Bescheid wußte.
    »Ach, Mr. Sinclair, geht es wieder um diesen Blake?«
    »Ja.«
    »Ihr Kollege Suko kam zu mir.«
    »Ich weiß, Sie gaben ihm die Unterlagen.«
    »Mehr haben wir leider nicht.«
    »Mr. Prescott. Mir geht es eigentlich darum, herauszubekommen, was damals mit Blake geschah? Er wurde gehängt - und dann…?«
    »Begraben, verscharrt wie ein räudiger Hund. Wie es sich für diesen fürchterlichen Mörder gehört.«
    »Das haben wir uns schon gedacht. Nur wo begrub man ihn?«
    »Bestimmt nicht auf einem christlichen Friedhof.«
    »Können Sie das nicht für uns herausfinden, Mr. Prescott?«
    »Wann?«
    »Wenn es geht, so rasch wie möglich.« Ich kannte Prescott. Er war ein Pingel und nicht einer der schnellsten Beamten. Was er allerdings tat, war gut, man konnte sich auf ihn verlassen.
    »Sie bringen mich durcheinander, Mr. Sinclair.«
    »Der Fall ist eilig.«
    »Okay, wo erreiche ich Sie?«
    »Im Büro.« Ich legte auf, er ebenfalls, und ich drehte mich zu Suko um. »Er ist im Moment unsere einzige Chance.«
    »Glaubst du denn, an der Begräbnisstätte eine Spur von ihm finden zu können?«
    »Wenn nicht dort, wo sonst?«
    Suko hob die Schultern. »Ich frage mich nur, wie er es geschafft hat, Glenda so plötzlich verschwinden zu lassen und sich dann auch zu verziehen.«
    »Magie.«
    »Die eines Toten?«
    Ich beugte mich vor. »Oder die eines nicht Gestorbenen. Vielleicht auch die eines Zurückgekehrten.« Ich lächelte schief, als ich Sukos skeptisches Gesicht sah. »Das gefällt dir nicht, wie?«
    »Nein.«
    »Mir auch nicht. Jedenfalls fühlt er sich als der Rächer des Schwarzen Tods und muß sich ja irgendwann zeigen, wenn er an mich heran will, um mich zu töten.«
    Das Telefon unterbrach meine Rede. Mr. Prescott war am Apparat. »Ja«, sagte er, »ich habe mal nachgeschaut und tatsächlich etwas gefunden.« Ich hörte ihn durch den Hörer blättern. »Damals war es Sitte, allen, die keinen Glauben besaßen, ein christliches Begräbnis zu verweigern. Man hat sie bei Nacht und Nebel weggeschafft.«
    »Das dachte ich mir, Mr. Prescott. Wohin hat man denn diesen Blake gebracht?«
    »Ich kann es Ihnen nicht mit hundertprozentiger Gewißheit sagen. Wahrscheinlich liegt er auf dem Mörderacker. So hieß das damals, wie ich aus den Unterlagen erfuhr.«
    »Und der liegt in London?«
    »Ja, natürlich.«
    Ich geriet ins Schwitzen über soviel Lahmarschigkeit. »Jetzt tun Sie mir den Gefallen und erklären Sie mir, wo ich den Ort finden kann. Ich wäre Ihnen ewig dankbar.«
    »Das brauchen Sie gar nicht, Mr. Sinclair. Es gehört ja zu meiner Arbeit. Nur werden Sie diesen ungewöhnlichen Friedhof nicht mehr finden. Man hat das Gelände inzwischen eingeebnet. Heute finden Sie dort eine Disco und eine Showbühne für Jugendliche.«
    »Die Adresse, Mr. Prescott?«
    »In Pentonville. Grant Street. Dort müßten Sie dieses Lokal finden.«
    Ich hatte mitgeschrieben und atmete jetzt stöhnend aus. »Danke, Mr. Prescott, danke.«
    »Haben Sie was, Mr. Sinclair?«
    »Nein, überhaupt nicht.« Ich legte auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn, während Suko sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Mein Gott«, sagte ich nur.
    »Der hat dich geschafft, wie?«
    »Ja, das kannst du laut sagen.«
    »Und jetzt willst du dorthin, wo man vor Jahren diesen Mr. Blake begraben hat?«
    »Ob als Leiche oder nicht, ich sehe mir die Umgebung an.«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Eine Disco, John. Mir ist gar nicht wohl bei der Sache. Der Laden ist sicherlich gerammelt voll. Und wenn ein

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