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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch vor kurzem so friedlich auf dem kleinen Sofa gesessen hatten.
    Die Bären waren niedlich anzusehen gewesen. Jetzt hatten sie sich verändert. Ihre Mäuler standen weit offen. Sogar Zungen schlugen wie Gummistücke hervor. Sie führten vor Glendas Augen einen grotesken Tanz auf und machten sich über sie lustig.
    Sogar ein grüner Stofffrosch, den sie bisher nicht gesehen hatte, befand sich unter ihnen.
    Eine makabre Version der Muppet-Show lief vor ihr ab. Das Gelächter und Schreien blieb. Es füllte den Raum wie eine böse Musik, ein makabrer Gesang auf das Ende.
    Nicht allein die Köpfe der Tiere bewegten sich. Auch ihre Hände und Arme. Sie klatschten einen Takt, während sie im Halbkreis hüpften, auch weiterhin schrieen oder lachten, bis der erste veränderte Stoffbär in die Höhe sprang.
    Er wuchtete sich schräg auf Glenda Perkins zu, die wegen ihrer Fesseln nicht ausweichen konnte.
    Am Rockstoff klammerte sich der erste Bär fest wie eine Katze, die an ihrem Frauchen hochklettern will..
    Der kleine Bär aber blieb hängen.
    Er stieß nur seinen Kopf nach vorn und hackte mit den Zähnen in den Stoff, so daß er einen noch besseren Halt bekam. Der zweite Bär sprang, ebenfalls das dritte Kuscheltier, nur der Frosch hüpfte unter einem hellen Gelächter an ihr vorbei.
    Die Bären reichten auch.
    Noch hatten sie sich nur im Stoff festgebissen und ihre Haut nicht erwischt. Aber sie blieben nicht in dieser Stellung, denn sie kämpften sich weiter hoch.
    Intervallweise und Stück für Stück schafften sie ihren Weg nach oben. Glenda stand steif wie ein Stock. Sie wagte nicht, sich zu rühren. Auf ihrem Gesicht lag dick der Schweiß. Er hatte Perlen gebildet, die nach unten rannen. Sie atmete durch den Mund, schielte nach unten und verfolgte den Weg des ersten Bären, der es bereits geschafft hatte, ihre Brust zu erreichen und sich nun dem Hals näherte, als wollte er dort zubeißen.
    »Nein… nein… nicht«, flüsterte Glenda. »Bitte, ich habe euch nichts getan… ich…«
    Der Bär hüpfte höher.
    Dann noch ein Sprung - und das harte Lachen, das von der Tür her durch den Raum hallte.
    »Weg mit euch!«
    Im nächsten Moment kippten die Bären von ihrem Körper weg. Sie plumpsten zu Boden und blieben dort regungslos liegen, als hätten sie nie zuvor gelebt.
    Von der Tür her betrat Mr. Blake den Raum.
    Und wieder vernahm Glenda seine dumpfen Schritte, die jeweils ein leises Echo hinterließen. Der Mann gab sich ungemein lässig. Er schlenkerte mit den Armen, lächelte dabei und fuhr mit den Fingerspitzen über die Ränder seines Zylinders. »Ja, so ist das«, sagte er, »wenn man sich mit mir anlegt.«
    Zwei Schritte vor Glenda blieb er stehen. Die Plüschtiere kickte er lässig zur Seite. Blake hatte sich umgezogen. Er trug nicht mehr seinen langen Mantel, dafür einen Smoking, wie ihn die Zauberer auf der Bühne anhatten, wenn sie ihre Schau vorführten. Auf die dunkle Brille und den Zylinder hatte er auch jetzt nicht verzichtet.
    »Wie fühlen Sie sich, Lady?« Seine Stimme klang kalt und spöttisch. Eine zynische Höflichkeit.
    Glenda hatte Mühe, eine Antwort zu geben. »Wie würden Sie sich denn fühlen, wenn Sie in meiner Lage steckten?«
    »Mies.«
    »Dann brauche ich Ihnen nicht mehr zu sagen.«
    Blake begann damit, Glenda zu umwandern. Er hielt dabei die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    »Ja, die Ringe«, murmelte er. »Sie haben Ihnen Ärger bereitet, nicht wahr?«
    »Sicher!«
    Er blieb wieder vor Glenda stehen. »Sie gehorchen mir«, erklärte er mit einer Flüsterstimme. »Alles, was Sie hier sehen, steht unter meinem Befehl. Ich kann mit den Dingen spielen, ich kann sie manipulieren, schließlich bin ich ein Zauberer gewesen und bin es noch.« Er bückte sich laut lachend, hob einen der Bären auf und schleuderte ihn in die Luft. Im gleichen Augenblick erwachte das Tier zum Leben. Es riß sein Maul auf. Ein höhnisches Lachen mischte sich in das auslaufende Gelächter des Zauberers, das erst abriß, als der Bär mit einem satten Laut auf den Boden klatschte und liegenblieb.
    Blake schnickte mit den Fingern. Glenda konnte nicht sehen, was sich hinter ihrem Rücken in Bewegung setzte. Erst als etwas dicht an ihr vorbeihuschte, erkannte sie den Zauberstock des Magiers, der in seine offene Handfläche klatschte, von ihm umfaßt und angehoben wurde. Er hielt ihn in der Mitte fest, so daß der Schlangengriff direkt auf Glenda wies.
    »Die Schlange!« dozierte er. »Sie ist das Sinnbild des

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