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0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Entführers zu gestalten. Natürlich läuft auch schon die übliche Routinearbeit auf Hochtouren.«
    »Welche?« fragte ein Captain von der Staatspolizei.
    »Mittels Computer suchen wir die Vorbestraften heraus, die für ein solches Verbrechen in Betracht kommen. Einige unserer Leute sind bereits unterwegs, um die ersten Verdächtigen zu überprüfen. Leider haben wir noch keinen Anhaltspunkt. Ich bitte Sie also, in Bereitschaft zu bleiben. Danke!«
    Die erste Sitzung war zu Ende. Stimmengemurmel wurde laut.
    »Phil und Steve, darf ich bitten«, sagte der Chef und ging voraus. Meine beiden Kollegen folgten ihm in sein Office.
    »Was ist los, Phil?« fragte Mr. High kurz.
    Phil berichtete schnell noch einmal etwas ausführlicher, was er vorher schon am Telefon gesagt hatte und von meinem Verbleib überhaupt wußte.
    »Merkwürdig«, kommentierte unser Chef. »Was hattet ihr denn für den Abend vor?«
    »Ich hatte eine Verabredung«, sagte Phil. »Jerry wollte mich nach Hause bringen. Er selbst wollte möglicherweise ins Theater gehen. Aber bestimmt war es noch nicht.«
    »Kaum anzunehmen, daß er während des Gewitterregens zum Broadway lief«, meinte Steve Dillaggio.
    »Als er zum Telefonieren wegging, regnete es noch nicht«, wandte Phil ein. »Der Regen begann etwa um zehn vor sieben.«
    »Wann ging Jerry zur Western Union?« wollte der Chef wissen.
    »Ein paar Minuten vor halb sieben. Er ließ mich mit dem Jaguar auf dem Parkplatz zurück, weil er keinen Platz gefunden hatte. Ich blieb im Wagen, um notfalls einem anderen Auto…« Steve Dillaggio unterbrach ihn. »Wie weit ist es vom Parkplatz bis zum Western Union Office?«
    »Etwa fünf Minuten Fußweg«, antwortete Phil.
    »Ein paar Minuten vor halb sieben«, überlegte Steve laut, »plus fünf Minuten Fußweg — der Anruf des Erpressers bei Dealer war um 6.29 Uhr…«
    »Sehen Sie einen Zusammenhang, Steve?« frage Mr. High überrascht.
    »Es ist eine Spekulation«, wich Steve aus.
    »Sie könnte Hand und Fuß haben, wenn es auch ein fast unglaublicher Zufall wäre«, gab Mr. High zu.
    »So unglaublich finde ich den Zufall gar nicht«, unterbrach Phil. »Es ist schließlich kein Zufall, daß wir offiziell von einem Verbrechen erfahren haben. Es ist weiter kein Zufall, daß wir von dem Verbrechen erfahren haben, nachdem der Erpresser bei seinen Opfern anrief. Auch keiner, daß ausgerechnet vom Western Union Office aus von dem Verbrecher telefoniert wurde. Dieses Office gehört schließlich zu jenen öffentlichen Sprechstellen, die für derartige Zwecke häufig benutzt werden. Ebenso wie die Kabinen in Central und Pennsylvania Station. Eigentlich bleibt also nur ein einziger Zufall übrig: Daß Jerry etwas von jenem Telefongespräch mitbekommen hat. Dann wäre es nur wieder logisch, daß er verschwunden ist. Er hat — falls er etwas merkte — den Erpresser verfolgt. Dafür konnte er nicht erst zu seinem Wagen zurückkommen. Er mußte sofort handeln. Das würde auch erklären, warum sich die Erpresser bis jetzt nicht wieder gemeldet haben. Sie wurden gestört.«
    Steve Dillaggio wiegte zweifelnd den Kopf. »Wenn ich es mir überlege — es war nur eine Spekulation von mir.«
    »Eine gute Spekulation, Steve«, sagte Mr. High. »So, wie es Phil eben dargestellt hat. Wir sind einfach verpflichtet, dieser Spur nachzugehen.«
    »Wenn Jerry den uns unbekannten Erpresser verfolgt hat — wie hat er es dann getan?« sagte Steve. Er gab auch gleich die Antwort: »Möglichkeit Nummer eins wäre ein Taxi.«
    Mr. High klopfte leise auf seinen Tisch. »Paßt auf: Steve ist der Sachbearbeiter für den Dealer-Fall. Phil hingegen kümmert sich um das Verschwinden Jerrys — unter dem Gesichtspunkt, daß ein Zusammenhang bestehen kann. Ihr haltet enge Fühlung miteinander, ich übernehme hier die Koordination. Klar?«
    »Klar!« sagte Steve.
    »Klar!« murmelte auch Phil. »Sagen Sie mir aber rechtzeitig Bescheid, wenn sich alles in Wohlgefallen auflöst!«
    »Warum?« lächelte Mr. High. »Die Verabredung, was? Ich glaube, daraus wird heute nichts mehr.«
    »Es ist ja noch früh am Tag«, meinte Phil optimistisch.
    ***
    Ich stolperte in den dunklen Raum. Obwohl es draußen wegen des Unwetters stockfinster war, kam ich mir jetzt vor wie ein Regenwurm in einem Tintenfaß. Es war feucht und kohlrabenschwarz. Das Wasser mußte knöchelhoch auf dem Boden stehen.
    »Er hat mich an der Nase herumgeführt«, dachte ich. Hier in dieser Hütte kann sich kein Mensch befinden. Ich dachte

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