0489 - Sie luden mich zum Morden ein
herumstehen? Bei diesem Wetter gibt es doch keine Liebespärchen!«
»Doch«, sagte Mousline. »Warum auch nicht. So bleiben sie wenigstens ungestört. Nicht mal die Highway Patrol hat jetzt Zeit, auf so was zu achten.«
»Blitzen müßte es wieder mal…« knurrte Jellow vor sich hin.
Der Blitz kam prompt.
»Mensch«, stammelte Jellow entgeistert, »das ist ja ein Taxi!«
Mousline lachte. »Vielleicht entdecken wir einen Taximord und bekommen noch eine Belohnung! Komm, wir schauen mal ‘rein.«
Langsam fuhr der alte Wagen mit den beiden Verbrechern an das fremde Fahrzeug heran. »Der steht ganz schief«, entdeckte Mousline schließlich.
»Unfall!« verkündete Jellow seine Meinung.
Sie standen unmittelbar hinter dem Yellow Cab.
»Rotkopf!« brüllte Jellow in höchstem Diskant.
»Hä?« fragte Mousline. Von seinem Platz aus konnte er nicht sehen, daß Arnold Emeran seinen roten Schopf aus dem Fenster hielt.
Jellow sprang aus dem Wagen, Mousline folgte ihm. Sekunden später standen sie neben dem Rotkopf.
»Was tust du hier? Wo ist mein Wagen?« schrie ihn Jellow an.
»Hör auf mit dem Gebrüll!« zischte Emeran zurück. »Hol lieber das Werkzeug und montiere das Lenkrad ab, damit ich hier ‘rauskomme! Wir müssen weg! Schnell! Das FBI ist hier!«
»Das FBI?« entsetzte sich Jellow.
»Ja! Ein G-man. Das FBI hat das Gespräch belauscht, sagt er. Wie er mich gefunden hat, weiß ich auch nicht. Er kam mit diesem Taxi hinter mir her und…«
»Idiot!« fauchte Jellow. Das Prasseln des Regens und das Grollen des Donners verschluckte sein Gebrüll, sonst hätte man es in der Abendstille meilenweit hören können.
Der Verbrecherboß fuhr zu Mousline herum. »Was stehst du da? Los, hau ab, Werkzeug her!«
Mousline rannte los.
»Kennt er deinen Namen?« fragte Jellow den Gefesselten.
»Mein Führerschein liegt im Wagen…« Ein Faustschlag in sein Gesicht beendete den Satz. »Idiot, erbärmlicher Idiot«, fauchte Jellow. »Den Wagen hat er?«
»Ja«, murmelte der Rotschopf.
»Wo ist er jetzt?«
»In der Hütte. Er will den Jungen…«
»Woher weiß er das?«
Der Rotkopf schwieg schuldbewußt. Die Augen Jellows funkelten böse. Er verstand das Schweigen seines Komplicen richtig.
»Das Werkzeug!« meldete Mousline heftig atmend.
»Wieder wegtragen!« befahl Jellow. »Steig in den Wagen. Wir fahren!«
»Willst du ihn im Stich lassen?« fragte Mousline.
»Ja. Er hat nichts anderes verdient«, nickte Jellow nur.
***
»Nichts!« sagte der Policeman in dem Streifenwagen zu Phil.
»Bleiben Sie auf jeden Fall hier stehen, bis Sie einen entgegengesetzten Befehl bekommen oder abgelöst werden. Möglicherweise lasse ich das von Zivilisten in einem neutralen Wagen machen«, sagte Phil.
»Selbstverständlich, Sir«, antwortete der junge Streifenbeamte.
Phil ging schnell durch den Regen zum Jaguar. Er schloß ihn auf und glitt auf den Fahrersitz. Alles war noch so, wie er es vor zweieinhalb Stunden verlassen hatte. Er griff zum Funkgerät und rief die FBI-Zentrale an.
»Steve Dillaggio, bitte!«
»Verbinde!«
Steve war noch nicht weiter. »Der Anruf bei Dealer ist auch noch nicht gekommen. Bisher alles ergebnislos. Wie ist es bei dir?«
»Rückfragen bei der Yellow Cab und anderen Taxizentralen ohne Ergebnis. Denen liegt keine Meldung darüber vor, daß ein Fahrer einen G-man transportiert hat. Eben habe ich zwei Printexperten am Western Union Office abgesetzt. Sie werden alle Prints an den Telefonhörern nehmen. Vielleicht kommt dabei etwas heraus.«
»Wenn nicht inzwischen weiß Gott wieviel Leute die Dinger in der Hand hatten«, gab Steve zu bedenken.
»Weniger als normalerweise bestimmt. Die City ist fast wie ausgestorben. Es regnet noch immer in Strömen!«
»Was machst du jetzt, Phil?«
»Ich werde einmal die Lokale in unmittelbarer Nähe absuchen. Vielleicht hat Jerry auch eine Rothaarige getroffen!«
»Eine Rothaarige?« wunderte sich Steve.
»Erzähle ich dir später«, versprach Phil. »Schluß jetzt!«
»Ende mit Phil«, bestätigte Steve Dillaggio.
Mein Freund eilte durch den Regen zurück zum Dienstwagen und fuhr ihn vom Parkplatz herunter. Er bog in die Querstraße ein. Leuchtstoffröhren wiesen ihm den Weg zum ersten Ziel: »Dealers Snackbars — everytime for everybody!«
Die Snackbar war überfüllt. Es roch nach nassen Kleidern, saftigen Steaks und viel Whisky. Langsam schlenderte Phil durch das Lokal. Er sah kein bekanntes Gesicht. Resignierend wandte er sich um.
»FBI —
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