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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mit frischgefangenen
Fischen zu einem am Rand des Marktes stehendem Wagen zu bringen.
    Ching,
geblendet von der Höhe des Lohnes, der ihn erwartete, war einen Moment lang
unaufmerksam gewesen. Man stieß ihn in den Planwagen und schlug ihn nieder.
Aber er hätte gewarnt sein sollen. In der letzten Zeit waren sehr viele
Menschen in dem dichtbevölkerten Ort und in den Fischerdörfern am Strand
verschwunden. Auch zwei Brüder von Ching waren seit fast einem Jahr überfällig.
    Im
Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis war man der Ansicht, daß die
verschwundenen jungen Männer sich aller Wahrscheinlichkeit nach Hongkong über
die Grenze abgesetzt hatten. Das schien nur logisch und vernünftig zu sein. Viele
kehrten auf diese Weise dem alten China den Rücken, weil sie glaubten
in der Fremde sicherer und freier zu sein. Das mochte vielleicht etwas
für sich haben, aber er, Ching, dachte da anders. Er würde dieses Land nie
verlassen.
    Doch auch
hier hatte sich ein Wandel in seiner Meinung vollzogen.
    Nach seiner
Entführung war er seinen beiden Brüder in den
Verliesen wieder begegnet. Sie hatten ihn nicht mehr gekannt, Und er hatte
zweimal hinschauen müssen, um sich zu vergewissern, ob es sich wirklich um Tao
und Lai gehandelt hatte. Sie waren verändert, benahmen sich wie Kinder und
hatten den Verstand von Kindern.
    Unter den
über dreihundert Menschen, die Wung hier vereint hatte, war er, Ching, in eine
Außenseiterrolle gedrängt worden, die niemand auffiel.
    Das war sein
Glück!
    Ching hatte
alles allein entscheiden müssen und war von der ersten Minute an überzeugt, daß
er sein Leben und seinen Geist nur erhalten konnte, wenn es ihm gelang, von
hier zu fliehen. Doch das stellte sich als ein Problem heraus. Es gab so gut
wie keine Möglichkeit, hinaus zu kommen. Wer mal in den Gewölben gefangen war,
würde dies für alle Zeiten bleiben. Als Sklave und Werkzeug des unheimlichen
Chang Pi Wung.
    Tau Ching
blieb eine Weile sinnend auf seinem Lager hocken, starrte vor sich hin und
lauschte in die Dämmerung. Er hatte Glück, daß seine Zelle so weit außerhalb
lag. Wenn er sich nicht irrte, dann war dies der Randbezirk des Labyrinths.
Doch dies und einiges mehr war ungewiß.
    Ungewiß war
auch, ob er den Tunnel, den er angefangen hatte zu graben, weit genug nach
draußen getrieben worden war, um ein Auftauchen eventuell oberhalb der Gewölbe
zu verhindern. Gut zehn Meter hatte Ching den Tunnel seitlich in die Erde
getrieben, bevor er angefangen hatte, sich Zentimeter für Zentimeter nach oben
zu graben. Er hoffte, wie ein Maulwurf einfach aus der Erde stoßen zu können. Chings
Tage und Nächte in diesem Gefängnis waren angefüllt mit Ungewißheit, und Angst,
daß im letzten Augenblick alles entdeckt würde.
    Ching, der
durch die sich nähernden Schritte Pao Lims rechtzeitig aufmerksam geworden war,
entschloß sich, die unterbrochene Arbeit fortzusetzen. Er fühlte sich müde und
abgearbeitet, aber er glaubte, unmittelbar vor dem entscheidenden Durchbruch zu
stehen. Nach einer Schätzung mußten es bereits mehr als sieben Meter sein, die
er nach oben gegraben hatte.
    Mit zusammengepreßten
Lippen hockte Tau Ching sich neben sein Lager, nahm vorsichtig die quadratische
Steinplatte von der Wand und stellte sie leise an die Mauer. Vor ihm befand sich
jetzt ein Durchlaß, durch den er bequem kriechen konnte. Sand rieselte auf
seinen Kopf, klebte an seinen Händen, an seinen Lippen und Augenbrauen.
    Der Tunnel
war nicht abgestützt. Auf jegliche Hilfsmittel hatte Ching verzichtet, um nicht
den geringsten Verdacht zu erregen. Er hatte sich auch niemand anvertraut, um
jegliches Risiko auszuschalten, obwohl er manchmal während schwerer Stunden
gewünscht hatte, eine Hilfskraft zu haben, einen Vertrauten, der gleich ihm aus
diesem furchtbaren Gefängnis entkommen wollte.
    Doch mit
stoischer Gelassenheit erduldeten diese entführten Menschen ihr Schicksal. Sie
muckten nicht auf, sie nahmen ihr neues Dasein unter Wungs Herrschaft als
gegeben hin.
    Tau Ching
blieb nach einer Strecke von drei Metern liegen und starrte auf die niedrige
Decke aus purer Erde, die nur wenige Zentimeter über ihm begann. Wenn das
Erdreich ins Rutschen kam, dann war er verloren. Er atmete schwer und ruhte
sich kurz aus. Es war jedesmal eine Anstrengung, durch den Tunnel zu kriechen.
Doch er mußte es mehrere Male am Tag tun, um weiterzukommen.
    Lauschend
verharrte er in der Bewegung und hoffte, daß nicht wieder verräterische
Geräusche ihn dazu

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