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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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fängt an, uns alle verrückt zu machen.“
    Malcolm sah ihn an.
    „Ich verstehe Ihre Gefühle“, sagte er, „nach dem, was eben passiert ist. Wir sind alle berührt. Aber deshalb gleich eine solche schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Sehen Sie, Gael, das alles ist eine Nervensache. Ich gebe zu, daß das Geräusch einem zusetzt, aber ich selbst achte schon gar nicht mehr darauf. Und wir werden auch die Ursache finden. Einen Grund, unsere erfolgreiche Expedition abzubrechen, sehe ich nicht. Peter Hugh ist krank, und Ihre Verlobte hat eine Nervenkrise. So etwas kann immer und überall passieren. Und ich nehme an, daß die anderen in unserem Team sich gesund fühlen. Aber vielleicht irre ich mich. Ich kann niemanden zwingen, hierzubleiben. Wir werden also abstimmen. Wenn die Mehrheit dafür ist, daß wir umkehren, so werden wir es tun. Im andern Fall denke ich, daß wir uns alle fügen.“
    „Natürlich“, sagte Gael.
    „Mein Ziel ist es, dem Hauptquartier einen möglichst vollständigen und umfassenden Bericht über die Mineralvorkommen auf diesem Plateau mitzubringen. Überlegt fünf Minuten, und laßt mich dann eure Meinung wissen.“
    Wir stimmen ab. Nur George Gael, Peter van Broeck und Clara Black waren für sofortige Rückkehr. Muß ich erwähnen, daß auch ich nahe daran war, mich dieser Meinung anzuschließen? War ich feige?
    Wenn ich dem Trommelgeräusch lausche, hätte ich die größte Lust zu schreien: ‚Genug! Genug!’ und mir die Ohren zuzuhalten. Auch Lucy quält es wieder.
    Die anderen können von Glück sagen, daß sie so starke Nerven haben.
     

     
    6. Dezember.
    Lucys und meine Befürchtungen haben sich bestätigt. Wir stecken in einer Situation, die ich nur noch als dramatisch bezeichnen kann, und meine Hand zittert, während ich diese Zeilen aufschreibe.
    Es fing gegen 3 Uhr morgens an.
    Ich wurde durch lautes Klagen aufgeweckt. Ich fuhr hoch und machte Licht. Peter Hugh lag da mit weit aufgerissenen Augen. Dann verzerrte sich sein Gesicht vor Schmerz. Ich stürzte zu ihm.
    „Peter“, rief ich außer mir, „was ist los?“
    Er flüsterte: „Ich sterbe, ich fühle es.“
    „Ich hole den Doktor“, entschied ich.
    „Nein, nein“, sagte er mit einer Art Abscheu. „Bitte, nur ihn nicht. Ich will ruhig sterben. Gib mir die Fotos, die in meiner Brieftasche sind. Ich will sie ein letztes Mal sehen.“
    Ich gehorchte. Mit fliegenden Händen suchte ich in den Fächern der Mappe. Dann fand ich ein Foto von seiner Frau, eins von seinen beiden Töchtern und eins, auf dem sie alle vier abgebildet waren.
    Beim Anblick der Bilder entspannte sich sein Gesicht, und ein Lächeln breitete sich darauf aus.
    Auf dem anderen Bett schlief Sam Ridell tief und fest. Ich weckte ihn. Ich wollte mit dem Sterbenden nicht allein sein. Sam rieb sich die Augen, fuhr sich mit den Händen durch das rote Haar und warf einen gleichgültigen Blick auf Peter.
    „Ich hole Higgins“, sagte er.
    „Nein! Nein!“ schrie Peter.
    Aber Ridell war schon draußen.
    Hugh jammerte: „Ich will den Doktor nicht. Er ist ein Spion. Er wird uns alle nacheinander töten. Stellt dieses verfluchte Trommeln ab, und ich werde gesund. Higgins hat uns in dieses Todesgebiet geführt. Er hat es absichtlich getan …“
    Er bekam einen Schluckauf. Er erstickte fast. Der kleine runde Fleck auf seiner Stirn war leuchtend blau. Was sollte ich tun? Meine Ohren dröhnten von den Trommelwirbeln.
    Sam Ridell kam mit Higgins wieder, der sein Köfferchen bei sich hatte. Peter schrie auf. Er beschimpfte den Arzt, der sehr besorgt schien. Er beugte sich über den Kranken und sagte: „Warum, Hugh, glauben Sie nicht, daß ich alles tun werde, um Ihnen Erleichterung zu verschaffen?“
    „Nein, nein!“ rief Peter mit angsterfüllter Stimme.
    „Halten Sie ihn“, befahl Higgins. „Ich gebe ihm eine Spritze.“
    Peter wehrte sich wild. Es war eine scheußliche Szene. Er schrie mir ins Gesicht: „Du willst doch nicht der Komplize dieses Mannes werden, Jim Forrestal?“
    Die Fotos waren auf den Boden gefallen. Higgins näherte sich mit seiner Spritze und trat dabei auf eines von ihnen. Der Kranke lehnte sich so gegen uns auf, daß ich ihn loslassen mußte. Ich wollte ihn auch nicht mehr festhalten. Ein schlimmer Verdacht hatte mich erfaßt. Der Doktor muß meine Gedanken von meinem Gesicht abgelesen haben. Er sagte kühl: „Sie glauben also auch, daß ich ihn umbringen will?“
    Er wandte sich an Ridell.
    „Holen Sie Malcolm. Dieser Mann muß

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