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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Malcolm. „Wahrscheinlich hat er gerade auf seine Armaturen gesehen. Ein paar Sekunden Unaufmerksamkeit genügen, um uns zu verfehlen. Der Pilot wird so lange suchen, bis er uns gefunden hat.“
    Eine weitere Viertelstunde ging dahin. Es war unerträglich heiß. Sylvia fing wieder an, von den unsichtbaren Männchen zu reden und von den Trommeln des Todes, den Trommeln, die wir alle hörten.
    Ich hielt es nicht mehr aus. Ich zog Lucy mit mir fort. Wir kletterten auf den Felsblock, hinter dem das Flugzeug verschwunden war, und beobachteten den Horizont.
    Plötzlich sagte Lucy: „Da hinten …“
    Ich blickte in die Richtung und sah tatsächlich einen schwarzen Punkt am Himmel. Es mußte das Flugzeug sein. Aber es verschwand plötzlich. Fünfzehn Minuten später erschien es wieder, diesmal näher. Es schien das Gelände systematisch abzusuchen. Es flog fort und kam erneut zurück, jetzt ganz nah.
    „Beim nächsten Mal ist es über uns“, sagte Lucy.
    Wir kletterten vom Felsen und rannten zu den anderen zurück.
    „Ich habe es euch ja gesagt“, meinte Malcolm, der als einziger die Ruhe behielt.
    Ein paar Minuten später tauchte das Flugzeug von neuem auf und flog direkt über uns. Es überquerte den Landeplatz in seiner ganzen Länge und mußte uns daher sofort erkennen.
    Aber es setzte seinen Flug fort, als ob nichts wäre. Es entfernte sich immer weiter und verlor sich in der Ferne.
    Diesmal war auch Malcolm verblüfft.
    „Das gibt es doch nicht!“ rief er. „Was muß der Pilot für ein Idiot sein, daß er unsere Zeichen nicht sieht! Er ist wohl kurzsichtig. Aber regt euch nicht auf. Wenn er uns nicht findet, werden es andere tun. Ich kenne den alten Dave. Wenn er von diesem verdammten Piloten erfährt, daß er uns nicht gefunden hat, wird Clisson weitere Flugzeuge schicken. Noch vor Abend haben wir unsere Vorräte. Bleibt hier. Ich fahre noch einmal zum Camp zurück, um zu sehen, ob das Funkgerät wieder funktioniert.“
    Ich sollte ihn begleiten. Ich stieg mit Lucy hinten in einen der Wagen. Theo wollte ihn anlassen – aber nichts rührte sich. Er versuchte es noch einmal. Immer noch nichts. Er stieß einen Fluch aus.
    „Heute geht aber auch alles schief“, sagte er wütend.
    Er rief Belfry.
    „John, wollen Sie bitte nachsehen, was mit diesem Wagen los ist. Wir nehmen solange einen anderen.“
    Wir stiegen in das nächste Auto um, und Malcolm drehte den Zündschlüssel. Nichts.
    Einige Minuten später wurden wir mit der bitteren Tatsache konfrontiert, daß sämtliche Fahrzeuge unbenutzbar waren. Auch die Beleuchtung funktionierte nicht.
    Malcolm überlegte.
    „Zweifellos sind wir Opfer irgendeiner unerklärlichen elektrischen Wirkung. Erst die Radios, jetzt auch noch die Autos.“
    Unsere Bestürzung wuchs.
    Dann sagte Theo etwas, das mich sehr erstaunte: „Wenn dieses Phänomen in dieser Gegend öfter vorkommt, wird das unsere Forschungsarbeit nicht gerade erleichtern.“
    Seine Kaltblütigkeit ließ ihn nur an die zukünftige Ausbeutung des Landes denken, aber nicht an unsere augenblickliche, hoffnungslose Lage.
    Ich war weit von solchen Gedanken entfernt, und die anderen ebenfalls. Ich fragte mich nur, was aus uns werden sollte, ohne Vorräte, ohne Verbindung nach draußen, ohne Transportmittel, ohne Licht, denn es war anzunehmen, daß auch die elektrischen Lampen in unseren Zelten nicht brannten. Und mit einer Verrückten unter uns. Einer Verrückten und einem Toten.
    Peter van Broeck faßte unsere Empfindungen in einem Satz zusammen: „Ich habe das Gefühl, daß wir ganz schön in der Tinte sitzen.“
    Malcolm fuhr ihn an. „Was soll das heißen? Wir werden uns doch nicht aufregen, weil wir eine Panne haben. Ja, Panne ist das richtige Wort. Andere Expeditionen mußten noch viel Schlimmeres durchmachen und haben es auch geschafft. Glaubt ihr denn eine Sekunde, daß man uns wirklich im Stich läßt?“
    In diesem Moment vernahmen wir ein Brummen. Das Versorgungsflugzeug tauchte wieder auf. Zum drittenmal flog es dicht über unsere Köpfe hinweg. Und zum drittenmal machte es keine Anstalten zu landen.
    Lucy neben mir schrie auf, und sogar Theo wurde blaß.
    Während wir noch nach allen möglichen Gründen für das unerklärliche Verhalten des Piloten suchten, sahen wir Dr. Higgins, der allein im Lager geblieben war, auf uns zu kommen.
    Er wandte sich an Malcolm.
    „Die Radios sind immer noch still. Aber was machen Sie noch hier? Ist das Flugzeug nicht gekommen?“
    Ich hatte keine Zeit mehr,

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