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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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beide –“, er deutete auf Ridell und O’Wilm – „macht, daß ihr hier rauskommt. Und ihr – “, er wandte sich an die beiden anderen, „setzt euch da hinten hin und rührt euch nicht vom Platz. Gael, geben Sie mir das Messer!“
    Ich bewunderte Theo. Er beherrschte vollkommen die Situation. Alle gehorchten.
    „Was ist passiert?“ fragte Malcolm.
    „Kommen Sie“, erwiderte Mary Summer. „Dann werden Sie es verstehen.“
    Sie nahm eine Sturmlampe und zog uns in eine Ecke der Höhle. Da lag auf einem Feldbett Sylvia Soers. Sie schlief unruhig. Wirre Worte kamen von ihren Lippen.
    Mary hob die Lampe dicht über sie.
    „Sehen Sie“, flüsterte sie.
    Wir sahen sofort, was sie meinte. Mitten auf Sylvias Stirn breitete sich eine vollkommen runde blaue Stelle aus. Derselbe Fleck, den wir auf Peter Hughs Stirn gesehen hatten.
    „Sie wird auch sterben“, weinte Clara Black. „Wir werden alle sterben.“
    „Nimm dich zusammen, Clara“, herrschte Mary Summer sie an. Sie fuhr fort: „Heute morgen, kurz nach Ihrem Weggang, brachten die anderen zum Landeplatz auf. Ich blieb mit Clara hierbei Sylvia.“
    „Übrigens“, unterbrach Fred Whistle, „wir haben vier Flugzeuge gesichtet. Sie kreisten lange über uns, aber auch heute haben sie uns nicht gesehen. Bei Anbruch des Unwetters sind sie umgekehrt.“
    Mary Summer nahm ihren Bericht wieder auf.
    „Gegen Mittag fiel uns der blaue Fleck auf Sylvias Stirn auf. Als die Männer zurückkamen, war der Sturm schon ausgebrochen. Sie beeilten sich, die Zelte abzubauen, konnten aber nur noch zwei retten. Die anderen hatte der Orkan fortgetragen. Dann brachten wir die Feldbetten und die Tische in Sicherheit und alles, was der Sturm noch nicht fortgerissen hatte. Wir waren verzweifelt, und das Unwetter fiel uns auf die Nerven.“
    Mary Summer schwieg einen Moment.
    Sturmböen drangen in die Höhle, und der Sand peitschte unsere Gesichter. Es war schrecklich. Die Sturmlampen gaben kaum Licht. Schatten tanzten an den Wänden, die im Halbdunkel bedrohliche Formen annahmen.
    Vor einer halben Stunde hat es angefangen. George hatte nach Sylvia gesehen und das verhängnisvolle blaue Mal auf ihrer Stirn bemerkt.
    „Das ist der nächste Schlag dieses verdammten Arztes!“, schrie er. „Er begnügt sich nicht damit, sie verrückt zu machen, er will sie auch noch töten! “
    Peter van Broeck war dazugekommen und rief: „George hat recht! Das ist der Doktor mit seinen beiden Helfershelfern.“ Etwas später kam Ridell.
    „Ja“, sagte Fred Whistle. „Ich habe ihm erzählt, daß Sylvia auch einen blauen Fleck auf der Stirn hat. Und dann habe ich einen großen Fehler gemacht. Ich habe Ridell gebeten, den Doktor aus der anderen Höhle zu holen.“
    „Da fing das Drama an“, erzählte Mary Summer weiter, „Higgins war ganz schön mutig, als er auf den tobenden George zuging. Er sagte: ‚Gael, nehmen Sie sich zusammen. Ich will Ihrer Verlobten doch nur helfen.’ Da stürzte sich Gael blind vor Wut auf den Arzt. ‚Lügner! Spion! Sie wollen sie töten!’ brüllte er und schlug auf Higgins ein, der sich wehrte. Fred konnte George schließlich zurückreißen, und der Doktor verließ die Höhle. Aber da ergriff Gael ein Messer. Er stieß zwischen den Zähnen hervor, er wolle ihn töten und stürzte hinter Higgins her. Fred und ich konnten gerade noch schreien: ‚Vorsicht, Doktor!’ da bemerkte er die Gefahr. Er floh gerade noch rechtzeitig in das Unwetter hinaus. In dem Augenblick kam O’Wilm.“
    „Ja“, ergänzte Fred. „Alles spitzte sich ganz schnell zu. Ich war überzeugt, daß der sonst immer so ruhige und freundliche George auch verrückt geworden sein mußte. Wir hielten ihn zurück. Peter van Broeck stritt heftig mit Ridell und O’Wilm. Und plötzlich war der Kampf zwischen den Freunden des Doktors und den beiden anderen ausgebrochen. Wenn Sie, Malcolm, nicht im letzten Moment gekommen wären, ich weiß nicht, wie das geendet hätte.“
    Malcolm schüttelte den Kopf.
    „Wir können jetzt nichts mehr daran ändern. Aber wir müssen alles tun, damit die Dinge sich nicht noch mehr zuspitzen. Wo ist Higgins?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Fred Whistle.
    „Ich werde nach ihm sehen. Bleiben Sie hier, Fred. Und behalten Sie mit Belfry die beiden, Gael und van Broeck, im Auge. Komm mit mir, Jim.“
    Ich folgte ihm widerstrebend. Lucy hatte sich völlig erschöpft auf ein Feldbett gelegt. Jane Wilfrid war zu ihrem Glück in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf

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