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0490 - Feuerschädel

0490 - Feuerschädel

Titel: 0490 - Feuerschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier in den Highlands mit Mhôrven leben, und das schon seit über hundertfünfzig Jahren.«
    Zamorra schluckte. »Über hundertfünfzig…? Bryont, kennt der etwa auch jenen Weg, den du mir einst gezeigt hast?«
    »Nicole und du, ihr seid die beiden einzigen, die ich auf jenen Pfad führte, und auch in meinem früheren Leben als Rhoy Saris hat es niemanden gegeben, dem ich so sehr vertraute wie euch! Aber damals gab es auch Mhôrven noch nicht! Es muß einen anderen Grund dafür geben, daß er schon so lange lebt. Zamorra, gibt es nicht immer wieder mal Zeitungsberichte über Menschen, die weit über hundert Jahre alt geworden sind? Vielleicht gehört Mhôrven zu diesem kleinen Kreis der Begnadeten, weil er sich möglicherweise auf eine ganz besondere Weise ernährt oder einfach viel besser im Einklang mit der Natur lebt als wir alle zusammen!«
    »Ein Silbermond-Druide?«
    Saris verneinte. »Druiden, Schwarze Druiden und Silbermond-Druiden - das sind alles verschiedene Welten.«
    »Wenn dieser Bursche schon so alt ist, warum hast du mir nie von ihm erzählt? Warum hat ihn auch früher in Cluanie Bridge niemand erwähnt?«
    »Weil man über Rhu Mhôrven nicht spricht, Zamorra«, erwiderte Saris. »Warum machst du dir so viele Gedanken um diesen harmlosen alten Vogel?«
    »Weil ich jemanden nicht für harmlos halten kann, wenn er unheilvolle Prophezeiungen von sich gibt oder meine Begleiter und mich semitelepatisch sondiert! Und vielleicht hat er mir auch diese Alpträume geschickt, die mir deinen Grabstein zeigten!«
    »Mit einer Inschrift, die nicht stimmt, weil ich nicht am 20. 7. 1993 sterben werde, sondern am 1. 8.!« warf Saris ein. »Und wenn Mhôrven dir diese Träume geschickt haben sollte, hat er damit immerhin etwas Gutes getan: Du bist hierher gekommen!«
    Zamorra winkte ab. Er bediente die Schelle, die William rief.
    William sollte ihm noch einmal den genauen Wortlaut der Prophezeiung nennen, die Mhôrven ihm gegenüber von sich gegeben hatte.
    »Wenn die drei Männer wirklich eintreffen, könnte dies für wenigstens einen von ihnen ebenfalls den vorzeitigen Tod bedeuten!«
    Das stimmte exakt mit dem Wortlaut überein, den der Oldtimer im Pub zitiert hatte.
    »Drei Männer, Bryont!« sagte Zamorra und streckte Daumen, Zeige- und Mittelfinger aus. »Der Namenlose, Fuego und ich! Wir sind eingetroffen! Mhôrven hat das mit seinem halbtelepathischen Abtasten überprüft, Bryont! Und jetzt erwartet wenigstens einen von uns ebenfalls der vorzeitige Tod!«
    »Du siehst Gespenster, Zamorra«, winkte Saris ab.
    Zamorra beugte sich vor.
    »Hast du mir nicht bei unserem letzten Besuch hier selbst gestanden, seit kurzem unter unheilvollen Träumen zu leiden, was die Erbfolge betrifft? Hast nicht du selbst mich darum gebeten, nicht nur hier zu sein und aufzupassen, daß nichts dazwischenkommt und den Ritus stört, sondern auch dafür zu sorgen, daß dem Kind nichts zustößt und es mit deinem Geist in seinem Körper gefahrlos aufwachsen kann?« [6]
    »Habe ich«, brummte der Llewellyn. »Nur leide ich nicht mehr unter diesen Träumen. Ich weiß jetzt, daß alles so funktionieren wird, wie es soll! Trotzdem wäre es mir natürlich lieb, wenn du in jenen Stunden bei uns wärest, und wenn du später auch immer wieder mal ein Auge auf Patricia und das Kind haben und deine Hand schützend über sie halten würdest, bis ich… bis Rhett reif genug ist, das selbst zu tun!«
    »Worauf du dich verlassen kannst!«
    Zamorra erhob sich und blieb dicht vor dem Sessel des Lords stehen. »Ebenfalls der vorzeitige Tod, Bryont«, zitierte er. »Wer ist es außer diesem ›wenigstens einen von uns dreien‹ noch, dem der vorzeitige Tod droht? Dreimal darfst du raten, auf wen das gemünzt ist!«
    »Du siehst jetzt wirklich Gespenster«, wiederholte Saris. »Ich halte nicht viel von seltsamen Prophezeiungen dieser Art. Und selbst wenn da was dran wäre - es könnte auf jeden anderen in dieser Gegend zutreffen. Und was ist, wenn morgen drei weitere fremde Männer hier eintreffen? Wirst du dann diesen Unkenruf immer noch auf unseren Kreis beziehen?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Mir kommt’s vor, als wärst du verdammt leichtsinnig geworden, Bryont. Bei unserem letzten Zusammensein hast du noch ganz anders geredet. Glaub mir, hier ist was faul.«
    Saris zuckte mit den Schultern. »Und selbst wenn - zumindest innerhalb der Mauern von Lllewellyn-Castle sind wir alle sicher. Durch die M-Abwehr kommt keiner durch, kein Dämon und

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