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0490 - Feuerschädel

0490 - Feuerschädel

Titel: 0490 - Feuerschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kein Zauberfluch eines Rhu Mhôrven - gesetzt den Fall, er besäße überhaupt entsprechende Macht.«
    Die M-Abwehr - das war das weißmagische Schutzfeld, das Llewellyn-Castle umgab. Nach diesem Vorbild hatte Zamorra seinerzeit den Schutzschirm um sein Château Montagne und später auch ums Beaminster-Cottage in der südenglischen Grafschaft Dorset errichtet, und Ted Ewigks Villa war mittlerweile genauso abgesichert. Selbst Erzdämonen wie Lucifuge Rofocale kamen da nicht mehr durch. Alles, was auch nur halbwegs nach Schwarzer Magie oder Beeinflussung durch einen Schwarzmagier oder Dämon aussah, wurde von dem Schutzfeld unbedingt abgewehrt.
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, murmelte Zamorra. Warum er so skeptisch war, konnte er sich beim besten Willen nicht erklären.
    ***
    In dieser Nacht - genauer gesagt in den Stunden, die noch verblieben, träumte Zamorra wiederum von dem kleinen Totenacker. Diesmal aber hatte der Traum eine neue Variante: eines der Gräber öffnete sich und entließ eine Schreckensgestalt, die sich auf den Besucher des Friedhofs zu stürzen drohte, während der aus der Ferne heranrasende überdimensionale Schädel abermals Flammenbahnen in alle Richtungen ausspie. Der Gluthauch verbrannte Zamorra, und schweißgebadet erwachte er aus diesem neuerlichen bösen Traum. Es dauerte eine Weile, bis er wieder einschlafen konnte; diesmal schlief er fast traumlos bis in die Mittagstunden hinein.
    Aber wehe, es würde noch einmal jemand behaupten, diese Träume hätten keine Bedeutung!
    Den Llewellyn-Friedhof, den er noch nie zuvor gesehen hatte, wollte Zamorra jetzt unbedingt kennenlernen, und nach Möglichkeit auch Rhu Mhôrven!
    ***
    Astaroth und Astardis waren mit Lucifuge Rofocales Anordnung, sich Stygia bedingungslos als Vollstreckungshelfer zur Verfügung zu stellen, gar nicht einverstanden. Astaroth brachte es auf den Punkt, als er erklärte: »Stygia, du hast dich nach dem Fürstenthron gedrängt! Du wolltest die Macht. Nun hast du sie, und deshalb darfst du jetzt auch Zusehen, wie du das Erbe des Asmodis verwaltest, das Belial nicht halten konnte, Leonardo de Montagne veruntreute und Julian Peters nach kurzem Mißbrauch wieder ablehnte!«
    Sie fauchte ihn an und entfaltete dabei die fledermausartigen Flügel, die ihrem Rücken entwuchsen. »Darf ich dich daran erinnern, Astaroth, daß du selbst wie kaum ein anderer intrigiert hast, erst gegen Leonardo deMontagne, und dann gegen Julian Peters? Darf ich dich daran erinnern, daß du mir damals treu zur Seite gestanden hast?«
    Astaroth zeigte, wie höhnisch er lachen konnte. »Ich habe meine bescheidenen Fähigkeiten in den Dienst der Schwarzen Familie gestellt, indem ich dagegen kämpfte, daß Emporkömmlinge, die nicht einmal als Dämon geboren wurden, eine der wichtigsten und mächtigsten Position besetzen! Leonardo war ein Emporkömmling, der von Asmodis’ Fehler profitierte und Julian Peters hätte vorher vernichtet werden können, wenn nicht gewisse Dämonen bei dem Auftrag, ihn zu beseitigen, ehe er zu stark wurde, kläglich versagt hätten! Sowohl Leonardo als auch Julian zu entfernen, war ein gemeinsames Ziel, und deshalb habe ich dich zeitweilig unterstützt! Ich wollte die beiden nie auf dem Fürstenthron sehen - aber dich auch nicht, Stygia!«
    Entgeistert starrte sie ihn an. »Und das - das wagst du mir jetzt zu sagen?«
    Wieder lachte er. »Warum nicht? Was hätte ich denn noch vor dir zu verbergen?«
    »Und nun wirst du also gegen mich arbeiten«, folgerte sie düster. »Dir sollte klar sein, daß du dir damit meine Ungnade zuziehst.«
    Astaroth schüttelte sich heftig. »Deine Ungnade, Weib? Was bedeutet sie mir schon? Nein, gegen dich arbeite ich nicht. Ich weiß zwar nicht, durch welchen faulen Trick du Julian Peters dazu gebracht hast, dich zu seinem Nachfolger zu bestimmen, aber im Gegensatz zu deinen beiden Vorgängern bist du wenigstens kein Außenseiter, der sich in die Schwefelklüfte drängte. Ich werde niemals vor dir in Ehrfurcht erstarren, dafür kenne ich dich längst zu gut. Aber ich würde jeden anderen Erzdämon dir vorziehen, Stygia. Für dich, Weib, ist dies nicht der rechte Platz. Ein Mann gehört auf den Thron. Das ist Tradition.«
    Er wandte sich ab. Im Fortgehen fügte er hinzu: »Und wenn ich tatsächlich gegen dich intrigieren würde - du würdest es niemals bemerken, glaube mir. Rufe mich, wenn du mich wirklich brauchst.«
    Wütend sah sie ihm nach. Sie gab sich nicht die Blöße, ihn mit dem Hinweis auf

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