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0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mirus sollen vorsichtig sein. Wenn sie am Ende des Tunnels angelangt sind, müssen sie sich etwas einfallen lassen."
    Er blickte Dephin offen an. „Danton wird nämlich nichts hören können, wenn sie ihm ein Ohr abschießen."
     
    *
     
    Roi Danton wurde immer unruhiger. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß der Dimesextaflug durch die Dakkarzone beendet war. Die Sammler waren irgendwo herausgekommen.
    Wahrscheinlich innerhalb der Milchstraße - vielleicht sogar unmittelbar vor dem Solsystem.
    Danton war enttäuscht darüber, daß die Siganesen noch immer nichts unternommen hatten. Es sah so aus, als hätten die Thunderbolts keine Möglichkeit gefunden, den Paladin zu verlassen und sich einen Weg aus dem Safe zu bahnen.
    Für Rhodans Sohn war die Ungewißheit schlimmer als alles andere. Wenn Vascalo den Sammler, auf dem er und seine Gefangenen sich befanden, vom Hauptverband fernhielt, würde Danton nicht merken, wenn es zu den ersten Auseinandersetzungen kam.
    Der Gedanke, unbeweglich in einem stählernen Gefängnis zu liegen, während ein paar Millionen Kilometer entfernt vielleicht die Erde unterging, bedeutete für den ehemaligen Freihändler eine seelische Qual.
    Danton hätte es vorgezogen, im Kampf gegen die Takerer zu sterben. Seine Hilflosigkeit war schlimmer als jedes andere Schicksal. Er wußte, daß er nach einer qualvollen Wartezeit ebenfalls sterben würde. Vascalo würde niemals vergessen, daß seine beiden Gefangenen mitverantwortlich für den Untergang Takeras waren.
    Dantons Gedanken wurden unterbrochen.
    Wieder vernahm er eigenartige Geräusche. Es hörte sich an, als würde jemand innerhalb des Safes arbeiten. Der Herzschlag des Terraners beschleunigte sich. Er begann wieder zu hoffen.
    Vielleicht waren die Siganesen an der Arbeit.
    In seiner Verzweiflung klammerte er sich an diesen Gedanken und lauschte angestrengt.
    Danton lag da und wartete - und hoffte.
     
    *
     
    Mirus Tyn wälzte sich ächzend auf die Seite, um sich einen Augenblick auszuruhen. Er hatte gewußt, daß die Arbeit schwer sein würde, doch die Realität übertraf seine Befürchtungen. Es war schon schlimm genug, in diesem engen Tunnel zu liegen.
    Hinzu kamen jedoch noch die Schwierigkeiten beim Zielen und Schießen.
    Tyn hatte Aracan vor acht Minuten abgelöst. Weder Tyn noch der Kybernetiker schossen so gut wie Hulos, aber Tyn glaubte von sich, daß er im Vergleich zu Aracan das bessere Auge und auch die größere Ruhe besaß. Deshalb wollte er die letzten beiden Zentimeter der Stahlplastlegierung zwischen sich und Dantons Kopf zerstrahlen.
    Dephin hatte Aracan und Tyn gewarnt.
    Ein Fehlschuß konnte Roi Dantons Tod bedeuten.
    „Die Wand geht wahrscheinlich bis auf ein paar Millimeter an seinen Kopf heran", hatte der General gemeint. „Sie wissen, was das bedeutet."
    „Warum machen Sie jetzt Pause?" fragte Aracan.
    „Schaffen Sie es nicht mehr, Tyn?"
    „Natürlich!" gab Tyn ärgerlich zurück. „Ich muß mich nur einen Augenblick ausruhen, denn jetzt kommt die entscheidende Stelle."
    „Ruhe!" rief Dephin dazwischen. „Sie dürfen sich jetzt nicht streiten."
    Tyn rollte sich auf den Bauch zurück und brachte seinen Desintegrator in Schußposition. Er überlegte, wie er jetzt am besten vorgehen konnte, und beschloß, einen weiteren Zeitverlust hinzunehmen und den Tunnel zunächst einmal seitwärts voranzutreiben. Dann konnte er die beiden letzten Zentimeter von der Seite her unter Beschuß nehmen. Die letzten Millimeter der Speziallegierung würden in sich zusammenfallen wie eine auftauende Eisschicht. Dabei konnte Danton im schlimmsten Fall geringe Verbrennungen davontragen.
    Der Major-Spezialist hatte das Ende der Sonde in einer Schußöffnung befestigt, denn er wollte vermeiden, daß er bei den letzten Schüssen durch eine Bewegung des Kabels irritiert wurde.
    Zunächst ging alles sehr einfach. Er schuf sich seitlich einen Hohlraum, der groß genug war, daß er sich mit einem Teil seines Oberkörpers hineinschieben konnte. Gleichzeitig bekam er dadurch einen festeren Halt beim Schießen.
    „Warum dauert das so lange?" erkundigte Dephin sich ungeduldig. „Hulos ist viel schneller vorangekommen."
    Tyn erklärte ihm die Schwierigkeiten und wie er sie zu überwinden gedachte.
    „Gut, gut", erwiderte Dephin. „Beeilen Sie sich."
    Tyn antwortete nicht. Er konzentrierte sich ganz auf seine Arbeit. Er konnte jetzt von rechts nach links zielen und schießen.
    Vor ihm im Tunnel entstand eine halbrunde Öffnung. Hier

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