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0492 - Dem Henker gestohlen

0492 - Dem Henker gestohlen

Titel: 0492 - Dem Henker gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihre flüsternde Stimme.
    »Das war doch das Werk vom Unbekannten, daß dieser Touchney wieder herauskam. Das wird noch ein Riesenvergnügen. Du kannst mitmachen, wenn du willst. 1000 Dollar auf die Hand. Hast du Interesse?«
    Phil zuckte zurück. »Tausend Bucks? Interesse?«
    Die Blonde legte den Zeigefinger auf den üppigen Mund. Ein Gast auf der anderen Seite der Theke verlangte laut nach einem Drink, und Phil mußte vorerst allein bleiben.
    Eine knappe Minute später war die Blonde wieder da.
    »Touchney wird geteert, gefedert und dann… Du verstehst schon. Deshalb ist er herausgeholt worden. Auf dem Stuhl geht es zu schnell. Er soll ja etwas davon haben, wenn er in den Himmel kommt!«
    »Natürlich«, bestätigte Phil. »Aber warum soll er denn etwas davon haben?«
    »Weil er Gonzales umgebracht hat!« flüsterte die Blondine.
    »War dieser Gonzales so ein toller Kerl?«
    »Nein, bewahre«, sagte sie fast entrüstet. »Ein ganz fieser Hund, Mestize aus Mexiko. Aber er hat irgendeinen Sonderauftrag vom Unbekannten gehabt. Soll ’ne ganz große Sache gewesen sein. Dann kam dieses Rindvieh Touchney dazwischen…«
    »Mensch, Mädchen«, sagte Phil und wischte sich den sogar echten Schweiß der Aufregung von der Stirn, »wer ist denn das, der Unbekannte?«
    »Der Name sagt es ja«, flüsterte sie und schaute sich vorsichtig um. »Niemand kennt ihn. Seine Befehle kommen nur immer telefonisch, sogar immer von wechselnden Stimmen. Aber wenn er Geld verspricht, kommt es prompt. Der beste Boß, den es je gab!«
    »Was ist mit den tausend Dollar?«
    »Bis gestern war Yogger mit seiner Gang unterwegs, diesen Touchney zu schnappen. Die brauchten nur zu warten, bis der Kerl aus dem Gericht kam. Aber irgendwie haben sie Blödsinn gemacht. Sie hatten ihn schon und haben ihn noch einmal laufenlassen. Dann kam das FBI dazwischen. Touchney soll sogar selbst gepfiffen haben. Jetzt wird eine neue Gang aufgemacht, mit lauter Leuten, deren Gesichter die New Yorker Bullen nicht kennen. Wenn du mitmachst, bekommst du tausend Dollar Prämie vom Unbekannten, sobald Touchney geteert und gefedert ist!«
    Phil strahlte, so gut es angesichts dieser Eröffnung ging, seine Informantin an. »Natürlich«, sagte er, »mache ich da mit. Sofort bin ich dabei. Bist du der Boß?«
    »Quatsch!« sagte sie. »Komm heute abend um elf. Dann reiche ich dich weiter!«
    »Gut«, sagte er.
    Sie zwinkerte ihm zu. »Hundert von den tausend sind aber für mich, nicht wahr, Bär?«
    »Du bekommst alles, was du verdienst«, zwinkerte Phil zurück.
    Sie zwinkerte noch einmal, diesmal mit dem anderen Auge. Phil nahm sich vor, sie bei Gelegenheit einmal zu fragen, was das mit dem verschiedenen Zwinkern für eine Bewandtnis hatte.
    »Jetzt mußt du gehen«, sagte sie. »Man weiß nie, wann hier ’ne Razzia kommt. Die Bullen sind im Moment etwas wild. Elf Uhr, bei mir hier!«
    »Okay«, sagte Phil, »so long!«
    Als anständiger Mensch warf er noch einen Dollar auf die Theke. Dann glitt er vom Barhocker, schob seinen Hut zur Abwechslung in die Stirn und marschierte auf den Ausgang zu.
    Er öffnete die Tür und schaute zum Himmel. Das Wetter war immer noch gut, und an Abkühlung war nicht zu denken.
    Trotzdem wurde es ihm kalt.
    »Nimm die Pfoten hoch, G-man!« sagte eine verteufelt unangenehme Stimme. Phil sah nicht einmal den Sprecher.
    ***
    Ich fuhr meinen Jaguar um die nächste Ecke, aus dem Sichtbereich des Anwaltsbüros weg. Über das Funkgerät rief ich unsere Zentrale und ließ mich mit der Presseabteilung verbinden.
    Chuck Bond meldete sich.
    »Wie weit bist du mit der Auswertung der heutigen Zeitungen?« fragte ich.
    »Die Baseballergebnisse habe ich alle, mit Vietnam sind wir nicht ganz auf der Höhe…«
    Er war immer so eine lustige Type, die anzügliche Witze machte, und jede Unterhaltung mit ihm war ebenso interessant wie amüsant Aber jetzt hatte ich verteufelt wenig Zeit und sagte es ihm. »Die Berichte über die Sache an der Kreuzung muß ich haben!«
    »Selbstverständlich alles ausgewertet, Jerry!«
    »Dann schau bitte mal nach, welche Blätter den Namen Yogger genannt haben!« bat ich ihn.
    »Eigentlich brauche ich nicht nachzuschauen, aber…« Papier raschelte, und nach einer Minute meldete er sich wieder. »Nein, Jerry, wir haben auch diesmal keine Ausnahme gemacht. Im Interesse der noch schwebenden Ermittlungen haben wir keinen Täternamen herausgegeben, und auch die City Police hat sich an unser Abkommen gehalten. In keinem der Berichte

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