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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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las: »Ich konnte nicht kommen. John rief an. Er scheint eine Spur entdeckt zu haben. Wartet auf meinen Anruf. Suko.«
    Sheila holte durch die Nase Luft. »Das ist alles?« fragte sie leise.
    Bill ließ die Nachricht sinken. »Ja, mehr steht nicht auf der Karte.«
    »Seltsam, wirklich seltsam. Warum ist er verschwunden, ohne uns etwas zu sagen?«
    »Er wird seine Gründe gehabt haben.«
    »Aber wir sind die eigentlich Betroffenen. Es ist unser Sohn, der entführt wurde. Das hätte Suko wissen müssen, um sich danach zu richten. Hoffentlich macht er nichts Falsches.«
    »Komm, nun behalte die Nerven, Sheila. Suko und John sind erfahren genug, um gewisse Dinge genau überblicken zu können. Mir paßt es auch nicht, daß wir hier sitzen. Aber was sollen wir tun?«
    »Selbst in dieses Viertel fahren!«
    Bill starrte seine Frau über den Tisch hinweg an. »Eigentlich hast du nicht mal so unrecht«, murmelte er. »Das wäre vielleicht eine Möglichkeit.«
    »Andererseits«, sagte Sheila, »wer wäre hier, wenn sich die Kidnapper melden? Keiner von uns.«
    »Sie haben es bis jetzt noch nicht getan und werden es auch wohl kaum in den…«
    Sheila schüttelte den Kopf. Und Bill sprach nicht mehr weiter.
    Neben ihm war wieder ein Ober erschienen. Er hielt eines dieser flachen, tragbaren Telefongeräte in der Hand und zog die Antenne hervor, während er zu Bill sagte: »Telefon, Signor Conolly.«
    »Danke.« Bill sah Sheilas lauernden Blick auf sich gerichtet und meldete sich.
    »Conolly!« Es war nur ein Zischen, das aus dem Hörer drang.
    Eine verstellte Sprache. Dennoch verstand Bill die Worte, und sie schlugen ihm auf den Magen. »Wir haben ihn, Conolly. Wir haben deinen Sohn, hörst du?«
    »Ja!« krächzte der Reporter. »Wer sind Sie? Verdammt! Was wollen Sie? Geld?«
    »Wir haben ihn!«
    »Und?« Bills Kopf war hochrot angelaufen. Er schaute zu Sheila hin, die aufgestanden war.
    »Wir wollen kein Geld, sondern Rache. Hast du verstanden, Conolly? Rache!«
    »Ja, das habe ich!«
    »Dein Sohn wird sterben!« zischelte es. »Er muß für das leiden, was eure verfluchte Sippe uns angetan hat. Der Junge macht den Anfang, hörst du!«
    Bill konnte sich nicht mehr beherrschen. Schreiend unterbrach er den Anrufer. »Was wollen Sie von uns? Sagen Sie doch was!«
    Ein Lachen antwortete ihm. »Komm zur Piazza San Pietro. In der Nacht, zur Tageswende. Ich erwarte dich dort. Du wirst zusehen können, wie die Wölfe anfangen werden, die Herrschaft zu übernehmen, und wie dein Sohn als erster stirbt…«
    Schluß, Ende. Der Anrufer sprach nicht mehr. Bill hörte das Freizeichen. Der Apparat rutschte aus seiner schweißfeuchten Hand, fiel zu Boden, ein Ober hob ihn auf und verschwand damit, nicht ohne Bill mit einem langen Blick »gewürdigt« zu haben.
    Der Reporter starrte ins Leere. Er zitterte, und sein Blick nahm einen stumpfen Ausdruck an. Er bemerkte nicht einmal, daß Sheila ihn berührte. Sie mußte zweimal seinen Namen rufen, bevor Bill hochschaute.
    Auf Sheilas Gesicht glänzte der Schweiß. Die Haut hatte eine hochrote Farbe angenommen. »Und?« fragte sie flüsternd. »Du hast mit dem Kidnapper gesprochen, nicht wahr?«
    »Er war der Anrufer!« Bill hob die Schultern. Mit kaum zu verstehender Stimme sagte er: »Sie… sie wollen Johnny töten. Und wir müssen dabei zuschauen.«
    Sheila blieb sitzen. Sie versteinerte dabei im Zeitlupentempo. Die Gesichtszüge froren ein. Sie preßte die Lippen so hart zusammen, daß aus ihnen zwei bläuliche Striche wurden. »Ist das wahr? Hat man dir das wirklich gesagt?«
    »Weshalb sollte ich lügen?«
    »Ja«, hauchte Sheila. »Weshalb solltest du das tun? Du brauchst nicht zu lügen, du…« Sie preßte ihre Handflächen seitlich gegen den Kopf. Diesmal konnte sie die Tränen nicht unterdrücken.
    Bill ließ sie weinen. Er wollte denken, aber er schaffte es nicht.
    Sein Kopf war leer. Daß andere Gäste ihnen zuschauten, kümmerte die beiden nicht. Die Zeit blieb für sie stehen. Bis Sheila vorschlug:
    »Laß uns auf das Zimmer gehen.«
    »Und dann?«
    Sheila putzte ihre Nase. »Wir müssen etwas unternehmen. John anrufen, er muß Bescheid wissen.«
    »Sie werden ihn töten!«
    »Willst du John keinen Bescheid geben, Bill?«
    Der Reporter strich über seine feuchte Stirn. »Ich weiß es nicht, Sheila. Ich weiß es wirklich nicht. Es kann natürlich ins Auge gehen. Wenn wir zu mehreren dort auftauchen, werden sie Johnny…«
    »Aber sie wollen ihn sowieso töten!« Sheila wunderte sich

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