Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0493 - Janes Umkehr

0493 - Janes Umkehr

Titel: 0493 - Janes Umkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
tat weh, wie auch der rechte Oberschenkel.
    Ansonsten war ihr nichts passiert.
    »Wir werden Sie jetzt zum nächsten Krankenhaus bringen und Sie untersuchen lassen«, wurde ihr erklärt.
    »Und wo werde ich landen?«
    »Im Middlesex Hospital.«
    »Ja, ist gut. Aber lange bleibe ich nicht liegen, das sage ich Ihnen jetzt schon.«
    »Das werden die Ärzte entscheiden.«
    Der Wagen fuhr an. Einer der Begleiter sah es Lady Sarah an, daß sie nicht mehr reden wollte, so stellte auch er keine Fragen. Die Horror-Oma aber dachte über den Vorfall nach.
    Ein Bild kristallisierte sich immer deutlicher vor ihrem geistigen Auge heraus.
    Die Frau mit der Sonnenbrille. Sie hatte Sarah Goldwyn verfolgt und auf eine günstige Gelegenheit gewartet.
    Eines war der Horror-Oma klar. Mit viel Glück hatte sie einen Mordanschlag überstanden…
    ***
    Jane Collins hatte mir einen Abschiedsbrief geschrieben!
    Ich saß auch nach zehn Minuten noch immer starr im Wagen und dachte darüber nach. Den Brief hatte ich mittlerweile dreimal gelesen und verzweifelt nach Hinweisen gesucht, daß er nicht echt war, aber ich hatte keine Spur entdeckt.
    Sie wollte weg! Ihr Leben abbrechen. Lady Sarah im Stich lassen und auch ihre Freunde.
    Weshalb?
    War die andere Seite tatsächlich so stark und mächtig gewesen? Ich dachte an die Warnungen der toten Hexe und an die Puppe, die auf dem Beifahrersitz lag. Der Brief und sie standen in einem unmittelbaren Zusammenhang.
    Meine Gedanken drehten sich. Die Puppe deutete auf einen Voodoo-Zauber hin. Schon des öfteren hatte ich mit Voodoo zu tun gehabt, die Rituale waren mir bekannt. Wer den Zauber beherrschte, dem gelang es, durch magische Behandlung der Puppe, die Person, die der Puppe glich, sehr stark zu beeinflussen.
    War das mit Jane geschehen?
    Wie ich es auch drehte und wendete. Ich mußte es schaffen, eine Spur der Detektivin aufzunehmen.
    Die Feinde waren nicht zu unterschätzen. Sie setzten sich aus dämonischen Dienerinnen zusammen, aus gefährlichen Hexen, die dem Satan dienten, der hinter ihnen stand.
    Dieser Teufel trug einen Namen.
    Abandur!
    Ein Hexenmeister, eine mythische Gestalt, die vielleicht früher einmal existiert hatte und einen langen Schatten warf, in dem sich die Hexen wohl fühlten.
    Das war wenig genug, aber zumindest ein Anfang. Und hinter allem stand das Schicksal der Jane Collins.
    Natürlich machte auch ich mir Vorwürfe. Ich hätte schneller reagieren können und mich nicht von meinem Chef aufhalten lassen sollen. Vielleicht wäre dann noch etwas zu retten gewesen, aber die Chance war endgültig vertan.
    Suko sagte ich nicht erst Bescheid. Für mich war es wichtig, so rasch wie möglich nach Mayfair zu fahren, um mit Lady Sarah zu sprechen, vorausgesetzt, sie war da.
    Vom Wagen aus rief ich noch einmal an. Wieder hob niemand im Haus ab. Meine Befürchtungen verstärkten sich. Plötzlich hatte ich Angst davor, daß man nicht nur Jane Collins etwas angetan haben konnte, sondern auch der Horror-Oma.
    Zwei Fliegen auf einen Schlag. Das wäre etwas für die dämonische Seite gewesen.
    Ich rollte durch den Verkehr, der mich sehr ärgerte, weil ich nur langsam von der Stelle kam.
    Schweiß hatte sich auf meiner Stirn gesammelt und war zu einer kalten Schicht geworden. Mein Herz klopfte schneller. Ich wurde nervös, fluchte über andere Autofahrer, obwohl ich selbst bestimmt nicht besser fuhr.
    In Mayfair zu wohnen ist etwas Besonderes. Hier lebte man mit der alten Londoner Tradition. Die Häuser waren entsprechend alt, aber mit oft modernisierten Fassaden und Innenräumen.
    Auch Sarah Goldwyn hatte ihr Haus umgebaut. Wer vor dem Gebäude stand, konnte sich kaum vorstellen, was sich alles darin befand. Besonders unter dem Dach, wo die Horror-Oma ihr Reich hatte.
    Ich hatte glücklicherweise einen Parkplatz gefunden und brauchte nicht weit zu laufen. Schon als ich durch den Vorgarten schritt, überfiel mich das Gefühl, auf ein von Personen verlassenes Haus zuzugehen. Irgendwie spürt man das.
    Dennoch klingelte ich. Es tat sich nichts. Ich holte den Reserveschlüssel hervor, öffnete und schlüpfte über die Schwelle in den dunklen Flur.
    Dort blieb ich stehen. Hier war es kühler als draußen. Über meine Arme rann ein leichter Schauer.
    Der milde Hauch eines zarten Parfüms erinnerte noch an Jane Collins. Sonst nichts.
    Ich suchte den Flur ab, die unteren Räume, fand fast alles so, wie ich es kannte. Da war nichts durchwühlt oder zerstört worden. Die Zimmer sahen aus, als wären

Weitere Kostenlose Bücher