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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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paar Stunden gegönnt, in denen er das Echo dieses Glücks hätte genießen können. Doch sie hatte seine Lebensenergie sofort gebraucht; auch der Tanz selbst forderte ihr Kraft ab. Nicht viel, aber zuviel nach der Beschwörung in der vergangenen Nacht.
    Noch immer kam der Träger der entarteten Sonne nicht! Worauf wartete er? Die Beschwörung mußte doch gewirkt haben!
    Die Nixe wußte, daß sie sich nicht noch einmal wiederholen konnte. Wenn der, der die Kraft einer entarteten Sonne bei sich trug, nicht kam, um sie zu erlösen, war es umsonst gewesen, und ihr Leben würde weitergehen wie zuvor - unter dem Fluch.
    Aber noch hoffte sie.
    ***
    »Was wirst du jetzt tun, Zamorra?« fragte Siccine, als sie sich wenig später in der Kapitänskajüte gegenübersaßen. »Es ist wieder so ein Teufelsspuk am Werk, nicht wahr?«
    »Weil er das ebenfalls befürchtete, hat mich Carsten Möbius hergeschickt«, sagte Zamorra. »Wobei wir beim Thema sind: Es war wirklich keine böse Absicht, daß wir uns nicht schon gestern meldeten, aber alles war einfach zu hektisch. Wir hatten eine Menge zu tun. Sicher, es wäre aufschiebbar gewesen. Aber…«
    »Aber du hängst zwischen zwei Stühlen, nicht wahr? Du willst niemanden verraten, und der Möbius-Konzern verheimlicht uns etwas. Sie sind mit ihrer Forschung viel weiter, als sie es uns mitteilen. Ist es das?«
    Zamorra schwieg.
    »Okay, du brauchst darauf nicht zu antworten. Ich verlange von dir nicht, daß du deine Freunde verrätst. Wir werden uns selbst darum kümmern. Verdammt, wann hat es das mal gegeben, daß wir uns in unmittelbarer gegenseitiger Nähe aufhielten und nicht sofort miteinander Kontakt aufnahmen? Sie haben den Fehler gemacht, ausgerechnet dich zu holen. Wir werden sehen.«
    Er grinste.
    »Kommen wir zurück zum Thema«, sagte er, »ehe du noch Schuldkomplexe zu züchten beginnst. Ich verstehe dich ja nur zu gut, mein Freund. Also, was wirst du tun?«
    »Ich muß dorthin, wo Segrelle und Nichols die Nixe tanzen sahen. Vielleicht sehe ich sie auch.«
    »Und fällst ebenfalls von einem Moment zum anderen tot um. Aller schlechter Dinge sind drei, Zamorra«, warnte Siccine.
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. »Du vergißt, daß ich Merlins Stern besitze. Das Amulett schützt mich davor, von der Nixe getötet zu werden. Wie auch immer, ich muß dorthin. Es ist also die Stelle, die ihr meßtechnisch als Quelle dieser Hochenergie ausgemacht habt. Na schön, damit haben wir sie lokalisiert. Alworthys Kommando ist zwar nicht fündig geworden, aber sie soll man eine magische Kraftquelle mit technischen Instrumenten messen?«
    »Das ist eine verdammt gute Frage, Zamorra«, sagte der schlanke, blonde Commander mit dem schon etwas schütter werdenden Haar und der breitrandigen Brille, die seinem Gesicht einen leicht eulenhaften Ausdruck verlieh. »Denk mal darüber nach, was du gerade gesagt hast.«
    Zamorra sah ihn irritiert an. »Was meinst du damit?«
    Siccine zuckte mit den Schultern. »Der Ort, an dem sowohl der Möbius-Mann Segrelle wie auch unser Bootsmann die Nixe sahen, also dieser Punkt tödlicher Magie, ist von uns als Ausgangspunkt der Hochenergie festgestellt worden. Und zwar nicht per Wünschelrute oder Pendel, sondern per Meßtechnik. Eine magische Kraftquelle, auf die die Technik anspricht! Und zwar sowohl passiv wie aktiv! Ich hege meine Zweifel daran, daß es sich nur um Magie handelt. Vielleicht ist es auch eine technische Neuentwicklung. Weshalb befaßt sich ausgerechnet der Möbius-Konzern damit?«
    »Es könnte ja auch Tendyke-Industries sein.«
    »Oder Fremdmächte. Es gab ja schon einige Begegnungen der dritten und vierten Art, nicht wahr? Zamorra, was wird hier gespielt? Ich will dich wirklich nicht danach fragen, woran die Möbius-Leute wirklich unter dem Deckmantel der Entwicklung einer neuen -Unterwasser-Ortung arbeiten. Aber ich frage dich: Kann das eine etwas mit dem anderen zu tun haben? Gibt es kausale Zusammenhänge?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Was das angeht, sind die Leute drüben ebenso ratlos wie hier.«
    Siccine nickte bedächtig. »Ich glaub’s dir«, sagte er. »Und ich sage dir noch einmal: Es ist nicht nur Magie. Oder zumindest keine normale Magie. Du solltest an die DYNASTIE DER EWIGEN denken.«
    »Habe ich schon«, sagte Zamorra. »Aber so etwas paßt nicht zu ihnen. Die Nixe gehört nicht ins Bild. Die Ewigen arbeiten ganz anders.«
    Siccine zuckte mit den Schultern. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Ich versuche Captain

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