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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr Gravitationsfeld neutralisieren, dann wäre mit dem Planeten oder dem Mond vielleicht etwas anzufangen. Die Luft wird schlechter... sie stinkt schon ...."
    Der Bericht schloß an dieser Stelle.
    Schoscholk faltete die Blätter zusammen und schob sie in die Tasche seines Raumanzuges. Er wagte nicht an die Möglichkeit zu denken, daß er ein ähnliches Schicksal erleiden würde. Er wollte auch nicht an eine solche Möglichkeit glauben.
    Es mußte eine Rettung geben!
    Und wenn es schon keine Rettung mehr gab, dann wollte er wenigstens schnell und unerwartet sterben. War das wirklich zuviel verlangt?
    Ohne sich um die Toten zu kümmern, kehrte er zur Ausstiegschleuse zurück. Er hatte die Zeit richtig abgeschätzt.
    Kaum zwanzig Meter hinter dem Totenschiff trieb die REALFIN dahin, und ihr Kurs führte sie langsam, aber sicher aus der bisherigen Kreisbahn hinaus, Es gab vier oder fünf Möglichkeiten.
    1.) Die REALFIN geriet in den Anziehungsbereich Moryrs und stürzte auf die Oberfläche hinab und zerschellte, oder 2.) sie wurde in einer Umlaufbahn eingefangen.
    3.) Das Schiff geriet in die Umlaufbahn des Mondes Moryma oder 4.) zerschellte auf ihm.
    5.J Die REALFIN entkam dem Gravitationsfeld des gesamten Systems (was unwahrscheinlich war) und trieb in den Weltraum, wo der rettende Antrieb seine normale Funktion wieder ausüben konnte.
    Die Möglichkeit Nummer drei begann sich mehr und mehr abzuzeichnen.
    Schoscholks Schiff würde eine Kreisbahn um den Mond einschlagen.
    Die Berechnungen des Computers kamen zu dem gleichen Ergebnis, allerdings mit der Einschränkung, daß die Bahn so flach sein würde, daß früher oder später ein Absturz auf die Oberfläche erfolgen mußte.
    Ende also: Möglichkeit Nummer vier. Schoscholk blieb optimistisch, und diesen Umstand hatte er seinem Besuch auf dem anderen Schiff zu verdanken, das inzwischen seinen Blicken entschwunden war. Während er nämlich die wenigen Kilometer durch den Raum schwebte, hatte er eine winzige Kurskorrektur mit dem Korrektur-Treibsatz seines Raumanzuges durchgeführt.
    Sie war gelungen!
    Das bedeutete, daß der im Vergleich zu den Schiffsmotoren winzige Antrieb noch funktionierte. Mit anderen Worten: Wenn die REALFIN wirklich abzustürzen drohte, konnte er sich immer noch durch einen rechtzeitigen Absprung retten. Wichtig war nur, daß er vorher ein Rettungszelt und Lebensmittel über Bord warf, um sie später auf der Oberfläche des Mondes wieder einzusammeln.
    Vielleicht war sein Notruf doch empfangen worden...
    Der Planet Moryr war nun deutlicher auf dem Bildschirm zu erkennen. Die dichte Atmosphäre gestattete keinen direkten Blick auf seine Oberfläche, aber die Analytik übermittelte alle notwendigen Daten. Sie waren alles andere als ermutigend.
    Moryma!
    Der Mond wirkte nicht weniger einladend, aber seine Schwerkraft war geringer und daher weniger gefährlich.
    Der Schub des Raumanzug-Antriebs genügte vollauf, dort die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen. Aber selbst das würde Schoscholk nicht weiterhelfen, wenn er nicht in der Lage war, das Antigravfeld der Energiebrücke zwischen den beiden Sonnen zu überwinden.
    Erste Sorge also: in der Mondumlaufbahn bleiben, oder - notfalls ohne Schiff - eine weiche Landung zu versuchen.
    Die REALFIN schoß mit erhöhter Geschwindigkeit an Moryr vorbei. Sie entkam dem natürlichen Schwerefeld und wurde von dem des Mondes eingefangen. Die Bahn wurde abgebogen und zur Ellipse geformt. Die akute Gefahr war beseitigt.
    Eine zweite Galgenfrist für Schoscholk.
    Soweit er dazu in der Lage war, sammelte er alle vorhandenen Daten und fütterte sie in das Positronengehirn seines Schiffes.
    Voller Spannung wartete er dann auf das Ergebnis.
    Wenn die jetzige Geschwindigkeit beibehalten wurde und konstant blieb, würde die REALFIN in genau vierundzwanzig Tagen auf der Oberfläche des Mondes landen, und zwar hart landen. Dabei würden vielleicht nicht die Lebensmittel, wohl aber die Lufterneuerungsanlage zerstört werden. Das Resultat bliebe gleich: Schoscholk war verloren.
    Wie ließ sich die Galgenfrist verlängern ...?
    Noch einmal schaltete er den Antrieb ein und testete ihn. Zu seiner maßlosen Verblüffung reagierte die REALFIN, wenn auch nur sehr geringfügig und keinesfalls ausreichend, um das gigantische Schwerefeld des Gesamtsystems zu verlassen. Eine Notlandung auf dem Mond hingegen schien möglich zu sein, wenn keine Veränderung eintrat.
    Schoscholk begann fieberhaft zu arbeiten, stellte Berechnungen an

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