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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingetroffen, und ich erwischte den Boy auf der Straße. Er kletterte anerkennend pfeifend in den Jaguar, um sich von mir zurückbringen zu lassen. Dichtauf folgten die drei Cops vom Revier.
    Phil befand sich noch beim Chrysler und berichtete, es habe sich nichts gerührt. Sandy Hook hatte es wohl aufgegeben, sich mit zwei G-men anzulegen, und das Weite gesucht.
    Wir entfernten die Plane und untersuchten den Wagen. Als ich dabei das Radio einschaltete, kam nach ein paar Sekunden schwach, aber deutlich vernehmbar der Polizeifunk herein.
    »Daher wußten sie also, daß ich ihnen auf den Fersen saß«, sagte ich und fischte ein paar Landkarten aus dem Handschuhfach. Phil leuchtete mir mit einem Handscheinwerfer. Wir überflogen die Karten der Ostküste.
    Auf einer waren zwei rote Kreise eingezeichnet. Bei näherem Hinsehen erkannten wir, daß der Schlupfwinkel hier am Strand eingezeichnet war. Daneben war eine Stelle auf dem offenen Meer markiert, etwa 15 Meilen von der Küste entfernt. Weit und breit war hier keine Insel, so daß ich annehmen durfte, es handelte sich um den geplanten Ankerplatz.
    »Vielleicht sollten sie dort auf jemanden warten«, sagte Phil und fragte die Cops, ob die Küstenwachboote bis dorthin Patrouille fuhren.
    »Höchstens drei Meilen weit«, sagte einer der Beamten. »Die Stelle liegt außerhalb der Hoheitszone. Nur bei Notrufen fahren die Wachboote so weit.«
    Ich behielt die Karte. Den Wagen gaben wir zum Abtransport frei. Er enthielt weiter keine Hinweise. Bis wir den Besitzer festgestellt hatten, sollte er auf dem Hof des Reviers abgestellt werden. Einer der Beamten fuhr den Chrysler zurück.
    Die anderen beiden stiegen in den Streifenwagen. Sie wollten den Strand abfahren und Ausschau nach Sandy Hook halten, der irgendwo aus dem Wasser gekrochen sein mußte. Phil und ich Wieben am Fundort des Chrysler zurück, knapp vierzig Yard von dem gestrandeten Kutter.
    ***
    »Wenn ich Sandy wäre«, sagte Phil sinnierend und zündete sich eine Zigarette an, »würde ich ein paar Stunden warten und dann zum Kutter zurückkehren. Er hat wahrscheinlich nichts mitnehmen können.«
    »Was meinst du, weshalb wir noch hiersitzen?« sagte ich schmunzelnd und ging zum Jaguar. Eine Badehose hatte ich immer dabei, und da der Anzug inzwischen halbwegs trocken war, wollte ich ihn nicht noch einmal ins feuchte Element tauchen.
    »Ich schwimme ’rüber und hole das Schlauchboot«, sagte ich zu Phil und stürzte mich erneut in die kalten Fluten. Wenn es sein muß, gewöhnt man sich sogar daran, bei Neumond im Atlantic zu baden.
    Am Ziel angelangt, fand ich das zusammengerollte Bündel auf dem schiefliegenden Deck. Da das Wasser hier nicht tief war, konnte der Kahn nicht weiter absaufen. Mit dem Kiel lag er längst auf dem Grund. Die unteren Räume standen dreiviertelhoch unter Wasser.
    Den Blasebalg konnte ich nicht finden. Fast zwanzig Minuten lang blies ich mir die Lunge aus dem Hals. Dann war das Schlauchboot einigermaßen voll, und ich warf es mit Schwung über Bord.
    Die Füße zuerst sprang ich hinterher und landete weich auf dem Gummiboden. Mit kräftigen Paddelschlägen kehrte ich zu Phil zurück.
    Phil hatte unterdessen meine Pistole gereinigt und getrocknet. Ich legte ein neues Magazin aus dem Jaguar ein und hatte damit wieder eine zuverlässig funktionierende Waffe. Dann griffen wir uns eine starke Taschenlampe und ruderten zurück.
    Das Schlauchboot banden wir an das noch immer herabhängende Tau und zogen es hoch. Wenn Sandy zurückkam, brauchte er nicht gleich zu sehen, daß wir ihn erwarteten. Um ihm den Aufstieg zu erschweren, ließen wir das Seil gleich oben. Am besten käme er jetzt über die Ankerkette hoch, und das Geräusch dabei würden wir am ehesten hören.
    Im Schein unserer Taschenlampe durchstöberten wir gründlich die Innenräume. Soweit die Sachen unter Wasser lagen, tauchte ich in die schmutzige Brühe, während Phil von oben leuchtete. Ich reichte ihm einiges hinauf.
    Wir fanden Lebensmittelrationen für vier Wochen, Schnapsvorräte für ein halbes Jahr, aber keine Spur von dem geraubten Geld. Entweder war es geschickt versteckt oder gar nicht an Bord.
    Ein unbrauchbar gewordenes Funkgerät neuester Bauart fischte ich zuletzt heraus. Es mußte in Betrieb gewesen sein, denn der Schalter stand auf »on«. Als ich den Deckel abschraubte, stürzte eine Kaskade Wasser heraus. Ich bemerkte drei geplatzte Röhren. Sie platzten nur, wenn sie während des Betriebes heiß sind und plötzlich

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