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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschäftigt waren, die Insassen eines Greyhound-Omnibusses zu kontrollieren.
    Abspringen konnte er nicht mehr, denn hinter ihnen standen schon zwei dicht aufgerückte Lastwagen. Da die Fässer alle voll waren, konnte er sich auf dem Truck schlecht verbergen. Er hatte nicht mal mehr eine Pistole und blickte gehetzt nach oben.
    Er prüfte die Möglichkeit, ein Loch in das Dach der Plane zu schneiden und sich flach auf das Dach zu legen, doch man würde den Schlitz von innen sofort sehen.
    Er schätzte, daß sie in etwa fünf Minuten an der Reihe waren, und kletterte jetzt nach hinten. »Nur ’raus hier aus dieser Falle«, dachte er und schlug die Plane ganz hinten einen Spalt nach oben. Er sah, daß sich der Fahrer des nachfolgenden Wagens eine Zigarette .insteckte und dann seinen Wagen verließ, um nachzusehen, was die Stockung verursachte.
    Sandy erkannte seine Chance, zwängte sich nach außen und ließ sich auf den Asphalt fallen. Er spähte unter den Laster und sah eine flache Stelle auf dem Dieseltank. Wenn er sich Mühe gab, paßte er genau zwischen Tank und Ladefläche. Da die Seitenbretter tief genug herunterhingen, konnte man ihn höchstens von hinten sehen.
    Auf dem Bauch rutschte er unter den Fünftonner, kletterte auf die Hinterachse und schob sich zwischen den armdicken Federn durch. Mit Mühe kam er auf den breiten Tank und schob sich Zoll um Zoll vorwärts, die beiden Hände ausgestreckt und die Füße breit gespreizt.
    Endlich hatte er es geschafft, fühlte den unangenehm harten Druck der Ladefläche auf seinen Schultern und atmete ganz flach. Von drei Seiten war er verdeckt, und im übrigen hoffte er, man werde nur die Ladefläche untersuchen.
    Mit Schrecken fiel ihm ein, daß er die letzte Zigarettenkippe achtlos ausgetreten hatte. Bevor er einen neuen Gedanken fassen konnte, ruckte der Wagen an, rollte schwerfällig ein Stück vor und blieb zur Kontrolle stehen.
    Zwei Mann kletterten auf die Ladefläche, sahen hinter sämtliche .Fässer und durchsuchten auch den Hohlraum unter der Sitzbank im Fahrerhaus. Sandy spürte die Tritte der Beamten keine Handbreit über seinem Körper.
    Der Schweiß rann ihm in kleinen Bächen über Stirn und Nacken. Er biß die Zähne zusammen, um nicht die Nerven zu verlieren. Nach zwei schier endlosen Minuten war die Kontrolle vorbei. Der Fahrer brummte ein paar unfreundliche Bemerkungen, und Sandy hörte die Cops abspringen.
    Er sah die Füße des einen neben den hinteren Zwillingsreifen und bemerkte zu seinem Schrecken, wie der Cop in die Knie ging und unter den Wagen spähte. Sandy Hook hielt den Atom an und glaubte, das laute Herzklopfen müsse man drei Meilen weit hören. Doch wenige Sekunden später kam ein gleichmütiges »Okay«, und der Wagen fuhr weiter.
    Sandy hatte weder die Kraft noch die Lust, sich von der Stelle zu rühren. Er blieb mit geschlossenen Augen liegen. Da der Tank am Boden der Ladefläche befestigt war, machte er alle Schwankungen mit, aber der Abstand blieb konstant.
    Völlig gerädert kam er anderthalb Stunden später in New York an. An der ersten Ampel kletterte er vom Tank herunter, ließ sich auf die Straße fallen und schaffte es gerade noch, unter dem Wagen hervorzurollen, bevor ihn die großen Reifen zermalmten.
    Etwas benommen fand er sich im Straßengraben wieder. Dem Meilenstein nach hatte er noch zwanzig Minuten zu Fuß bis Perth Amboy. Nachdem er den größten Staub abgeklopft hatte, machte er sich auf den Weg, bis er die erste Omnibuslinie nach New York erwischte.
    Am Union Square stieg er aus, mischte sich unter die Passanten und erstand für seine letzten Cents eine Packung Zigaretten. Dann marschierte er zu Fuß zum Grand Central Bahnhof, wo Potters um 12 Uhr auf ihn warten sollte.
    Sandy Hook fühlte sich etwas sicherer in der anonymen Masse und gewann langsam seine alte Ruhe zurück. Für ihn war das Hauptproblem, an sein Geld zu kommen.
    Danach wollte er neuntausend Meilen zwischen sich und die Ostküste legen. Das schwor er sich zum drittenmal an diesem Morgen.
    Vom Eingang an der Vanderbilt Avenue aus betrat Sandy das Gewirr aus Gängen, Sälen und Geschäften. Zielsicher arbeitete er sich durch die Ströme der Reisenden bis zur großen Eingangshalle vor. Hier befand sich eine Batterie Telefonzellen, die er langsam abschritt, die Hände in den Hosentaschen.
    Es war zwei Minuten nach zwölf Uhr, als er Potters erkannte. Innerlich mußte er über die Verkleidungskünste seines Komplicen grinsen, der in der Uniform der New

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