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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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Taschen nach den 200 Dollar, die ihm noch verblieben waren.
    Außer einer Handvoll Cents war von dem Kies nichts mehr da. Sandy stieß einen ellenlangen Fluch aus und wünschte das schwarzhaarige Luder zur Hölle, das mit seinen Bucks verschwunden war.
    Von den verbleibenden Münzen konnte er nicht mal das Zimmer bezahlen. Doch das lag glücklicherweise zu ebener Erde, und er würde sich durchs Fenster davonmachen. Vorher mußte er unbedingt Potters anrufen.
    Vom Zimmertelefon aus ließ er sich eine Verbindung mit New York herstellen. Sandy gab die Nummer an und wartete auf Potters. Nach einer Minute meldete sich die Telefonistin und bedauerte, der Teilnehmer melde sich nicht.
    Sandy wurde wütend. Er mußte von hier aus telefonieren, denn zu einem Gespräch von einer Telefonzelle aus reichte das Geld nicht mehr. Unwirsch fuhr er die Telefonistin an, es so lange zu versuchen, bis der Teilnehmer sich meldete.
    Nach drei Minuten endlich hatte er Potters L. Mills an der Strippe. In möglichst harmlosen Worten erkundigte sich Sandy, ob sich Lock schon gemeldet habe. Potters verneinte, und jetzt wurde Sandy mißtrauisch. Es blieb nur noch die Möglichkeit, daß sein Kumpan in die Hände der Polizei gefallen war. Dann war die Situation brenzlig für ihn.
    »Kannst du Verbindung nach oben auf nehmen?« fragte Sandy vorsichtig.
    »No, den Apparat hast doch du«, brummte Potters, der genau wußte, worum es ging.
    »Ich schlage vor, du kommst sofort hierher«, sagte Potters, »Central-Station, ich warte auf dich um Punkt 12 Uhr.«
    Sandy wollte protestieren, doch Potters hatte schon eingehängt. Mit einem Fluch warf er den Hörer auf die Gabel und bestellte sich das Frühstück aufs Zimmer. Wenn er schon die Zeche prellen mußte, kam es auf ein paar Eier mit Schinken auch nicht mehr an.
    Eine halbe Stunde später sprang er aus dem Fenster, drückte sich dicht an der Wand entlang bis zum Hoftor und schlüpfte hinaus. Mit langen Schritten war Sandy ein paar Minuten später um zwei Blocks herumgelaufen und im Gewühl einer Geschäftsstraße verschwunden.
    Aufmerksam musterte er die Geschäfte und Firmen, die sich vor allem in Höfen verbargen, bis er eine Speditionsfirma fand. Neugierig drückte er sich in den Hof und schätzte die einzelnen Lastwagen und Sattelschlepper ab. Ein Truck wurde gerade mit großen Fässern beladen. Zufrieden stellte er fest, daß der Transporter ein New Yorker Kennzeichen aufwies.
    Im Schutz von ein paar Kistenstapeln kam er bis auf drei Schritt an den Lademeister heran, der sich mit dem Fahrer unterhielt. Dem Gespräch konnte Sandy entnehmen, daß der Wagen in wenigen Minuten nach New York starten würde. Jetzt brauchte er nur noch eine gute Gelegenheit, um auf die Ladefläche zu springen.
    Im Hof gelang es ihm nicht, und so huschte er in die Toreinfahrt zurück. Als sich der Laster brummend und im Schrittempo durch die enge Einfahrt quälte, zog sich Sandy an der Seite hoch, schlug die Plane zurück und verschwand unter dem Zeltdach.
    Er kletterte über die Fässer, suchte sich eine bequeme Stelle aus und steckte sich seine letzte Zigarette an. In zwei Stunden konnte er in New York sein und hatte dann noch gut vierzig Minuten Zeit, um zum Treffpunkt mit Potters zu kommen.
    Eine Weile fühlte sich Sandy Hook ganz zufrieden. Bis die erste Straßenkontrolle kam.
    ***
    Wir hatten zugesehen, wie der Kutter wieder flottgemacht wurde. Das Leck war nicht groß und wurde provisorisch von innen abgedichtet. Eine Pumpe begann, das eingedrungene Wasser zu entfernen, während ein Schlepper das Schiff an die Kette legte und in Richtung Atlantic City zog.
    Auch eine weitere Durchsuchung bei Tageslicht hatte keine neue Spur von dem Geld gebracht. Da es unmöglich war, den Kahn soweit zu reparieren, daß wir zur vereinbarten Zeit damit in Cape May sein konnten, mußten wir mit dem Wagen dorthin fahren.
    Joe Beekman hatte drei Peilsender aufgestellt, die um Atlantic City verteilt waren. Den einen bediente er selbst, den zweiten Phil und den dritten der Leiter der Funkzentrale.
    Ich selbst hatte das Funkgerät im Wagen und fuhr mit dem Apparat nach Wildwood. Hier suchte ich mir einen erhöhten Platz am Ufer und hob den Kasten aus dem Wagen. Vorsichtig wie bei einer Kollektion kostbarer Vasen baute ich ihn auf einem Felsbrocken auf und zog als Antenne einen langen Draht zu einem nahegelegenen Baum.
    Das Rufzeichen hatte ich mir gemerkt, die Bedienung des Gerätes hatte mir Joe vor der Abfahrt beigebracht. Ich meldete

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