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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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inzwischen geschlossen worden sein, wäre das das Ende, denn ich schaffte nicht mehr den ganzen Weg zurück.
    Die Ärmel riß ich mit Schwung ab und tauchte sie nochmals ins Wasser. Dann wickelte ich sie mir als Handschutz über die Unterarme. Ich spülte den Mund aus, stellte mich' vor die Tür und schloß die Augen. Nachdem ich lautlos bis fünf gezählt hatte und dabei tief eingeatmet hatte, hielt ich die Luft an und riß die Tür auf. Es war wie ein Keulenschlag. Mit zusammengebissenen Zähnen und vom eisernen Uberlebenswillen beseelt, stolperte ich in den Raum, zählte die vier Schritte nach rechts und erfaßte die unterste Sprosse.
    Mit Schwung zog ich mich hoch und zählte stur mit. Bei zehn ließ ich eine Hand los und tastete damit nach oben. Noch ein paar Zoll, und ich hatte die Klappe erreicht. Hoffnungsvoll drückte ich gegen die Falltür, doch auf ihr schien das Gewicht eines Eisenbahnwagens zu lasten.
    Die Falltür gab um keinen Fingerbreit nach. Ich trommelte verzweifelt mit der freien Faust dagegen, dann mußte ich mich an die oberste Sprosse klammern. Mir wurde schwarz vor Augen.
    Das letzte, was ich wahrnahm, war ein Zischen, als ich mit dem nackten nasen Unterarm das glühend heiße Eisen berührte.
    ***
    Phil hatte die andere Seite genommen und stürmte ebenfalls zur Bühne vor. Er fand neben dem Vorhang eine Tür mit der Aufschrift »Privat« und riß sie auf. Ein Stück weiter kam der Eingang zur Souffleurloge, doch die Kabine war leer. Nach zehn Schritten führte eine Wendeltreppe nach oben, der Phil folgte.
    Er kam bis zur Höhe der Galerie, jedoch abseits vom Zuschauerraum. Kein Mensch hielt sich hier oben auf. Plötzlich verlosch das Licht.
    Phil riß eine Tür nach der anderen auf und brüllte »Hallo!« Niemand rührte sich.
    Phil tastete sich hastig weiter.
    Vor der großen Glastür mit der Aufschrift »Büro« stoppte Phil. Der Raum dahinter war dunkel, doch im selben Augenblick, wo er nach der Türklinke griff, zuckte ein greller Lichtschein auf. Phil warf die Glastür mit Schwung auf und preßte sich seitwärts an den Rahmen, die Waffe schußbereit.
    Eine dunkel gekleidete Gestalt schwang sich auf das Fensterbrett. Der emporlodernde Haufen aus Teppichen und Vorhängen warf ein zuckendes Licht auf den Mann.
    »Stehenbleiben«, schrie Phil und drehte sich um. Statt einer Antwort wirbelte der Mann herum und schoß auf Phil. Der ließ sich fallen und riß den Abzugshebel seiner Smith and Wesson durch. Phil hatte auf die rechte Schulter gezielt. Die Kugel verließ den Lauf, noch bevor er den Boden erreicht hatte.
    Mit einem hohlen Schrei taumelte der Mann auf dem Fensterbrett zur Seite, klammerte sich kurz an den Fensterrahmen und kippte dann seitlich ab. Wie ein Spuk war er verschwunden.
    Mit dem Arm vor dem Gesicht kämpfte sich Phil dicht an der Wand am Feuer vorbei. Er sah aus den Augenwinkeln einen leeren Benzinkanister liegen und wußte, warum schon der ganze Raum in Flammen stand. Als er nach zwei Minuten das Fenster erreichte und sich hinausbeugte, sah er nur gähnende Schwärze.
    Mit dem Garderobenständer angelte sich Phil ein brennendes Stück Stoff. Er bugsierte es aus dem Fenster und sah es langsam nach unten schweben. Als es auf den Beton des kleinen Hinterhofes fiel, wurde auch noch die letzte Ecke durch das Feuer beleuchtet. Von dem abgestürzten Mann sah Phil jedoch keine Spur.
    Verblüfft faßte er nach links und fühlte die Sprossen der Feuerleiter. Jetzt merkte er, daß er den Brandstifter wahrscheinlich gar nicht getroffen hatte. Der Mann hatte Theater gespielt und sich über die Leiter in Sicherheit gebracht.
    Phil raste zurück auf den Flur und suchte nach einer Treppe, die nach oben führte. Da es von hier aus keine Möglichkeit gab, stürmte er ins Parterre, riß die nächstbeste Tür auf und stand auf der Bühne.
    Dicht vor ihm lag das Kreisrund der Drehbühne. Aus dem verbindenden Spalt quoll der schwarze Rauch. Langsam tastete er sich links entlang und fühlte plötzlich eine Leiter, die nach oben führte und fest an der Wand verankert war.
    Bevor er sich noch an der ersten Sprosse hochziehen konnte, spürte er kräftiges Klopfen unter seinen Füßen, das nach ein paar Sekunden erstarb. Phil ging in die Knie, fühlte im Dunkel den Boden ab und ertastete eine Falltür, die mit einem Riegel gesichert war. Er zog ihn zurück und schlug die Tür nach oben auf.
    Eine Rauchwolke quoll ihm entgegen und nahm ihm den Atem. Trotzdem warf er sich platt auf den Bauch und

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