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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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spielen, zumal er selbst aus einer völlig anderen Welt stammt und auf dem Silbermond ein Gast ist. Nun, hier wartet eine komplette, menschenleere Welt darauf, neu besiedelt und von Leben erfüllt zu werden. Es muß nicht einmal eine neue Infrastruktur geschaffen werden. Die Städte der Druiden mit allem Drum und Dran existieren noch, die Häuser brauchen nur bezogen zu werden. Na ja, vielleicht muß mittlerweile mal wieder kräftig Staub gewischt werden.«
    Nicole schlug sich vor die Stirn. »Natürlich«, sagte sie. »Das ist die Lösung.«
    »Eine gefährliche Lösung«, wandte Reek Norr ein. »Hieß es nicht vorhin, daß die Existenz des Silbermondes vom Wohl oder Wehe eines gewissen Julian Peters abhängig sei, der ihn in einen Traum gezogen hat?«
    »Das hast du falsch verstanden«, erwiderte Zamorra. »Der Silbermond existiert so oder so. Wenn Julians Traum erlischt, stürzt er in die Realität - und ist dann immer noch etwa drei Sekunden in der Zukunft. Selbst wenn er in unsere Gegenwart fällt, passiert dem Silbermond nichts. Nur für die Erde wird es dann kritisch, weil das Zeitparadoxon in diesem Falle wieder zuschlägt. Ihr werdet dann lediglich damit rechnen müssen, daß Meeghs auftauchen und aggressiv agieren. Aber ich denke, damit werdet ihr zur Not fertig werden. Der Silbermond an sich ist eine wesentlich stabilere Welt als das hier.« Er deutete in die Runde.
    Reek Norr fuhr sich mit der Zunge über die scharfen, spitzen Zahnreihen.
    »Das wäre eine Chance«, gestand er. »Du bist sicher, daß eine Umsiedlung schnell genug vonstatten gehen kann, Zamorra? Wie stellst du sie dir überhaupt vor?«
    Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole. »Das abgestürzte Dimensionsraumschiff«, sagte er. »Wenn wir es schaffen, den Meegh-Spider wieder flottzubekommen, könnte er als eine Art moderne Arche Noah fungieren. Vielleicht schaffen wir es auch noch, den anderen Spider zu erobern. Dann hätten wir zwei dieser Flugobjekte. Sie könnten zwischen der Echsenwelt und der Traumwelt hin und her pendeln. Natürlich wird das nicht ohne Julians Einwilligung geschehen. Niemand kann den Silbermond-Traum berühren, ohne daß Julian, der Träumer, es erlaubt. Aber er wird mit Sicherheit einverstanden sein. Ich wette, das Neue reizt ihn, dieses große Projekt einer Umsiedlung.«
    »Schön. Wie kriegen wir den Bruchlandungs-Spider aber wieder flott? Der wird nicht ohne Grund abgestürzt sein«, sagte Nicole.
    »Wir schauen ihn uns erst einmal an«, sagte Zamorra. »Falls es sich nur um technische Defekte handelt, wie Steuerung oder Antrieb oder Energieerzeugung, sehe ich keine Probleme. Die Sauroiden sind technisch versiert und genügend fortgeschritten. Wer Schweber baut und beweist, daß er die Gesetze der Gravitation meistert und manipuliert, der kann auch Raumschiffantriebe bauen. Abgesehen davon dürfte die Technik des Spiders kompatibel zu der der Ewigen sein. Allein die Ähnlichkeit der Energieversorgung spricht dafür; vermutlich muß nicht einmal etwas umgebaut werde. In Ted Ewigks unterirdischem Arsenal gibt es eine Unmenge technischen Zubehörs, sogar komplette, zerlegte Antriebssätze. Wenn wir die herschaffen und einbauen, fliegt das Ding wieder.«
    »Vorausgesetzt, es ist noch luftdicht und hält einen Flug nicht nur durchs Vakuum, sondern auch durchs Nichts aus. Mehrere Flüge, wohlgemerkt.« Nicole lächelte und küßte Zamorra. »Du bist unbezahlbar, cheri. Deine plötzliche Euphorie ist schon recht mitreißend. Weißt du, woran mich deine Pläne erinnern? An die alten Science-fiction-Geschichten der fünfziger und sechziger Jahre. Da erfand irgendein reicher Nichtsnutz eine Weltraumrakete und umrundete damit das Universum, einfach mal eben so. Vergleiche mal die Probleme der heutigen, echten Raumfahrt mit den alten SF-Stories. Und dann übertrage die Problematik auf unser Vorhaben. Es wird schon an der fehlenden Vorbereitungszeit scheitern.«
    »Egal wie«, erwiderte Zamorra. Fragend sah er Reek Norr an. »Versuchen wir es?«
    Der nickte. »Es könnte unserem Volk Hoffnung geben. Und wenn alle Zusammenarbeiten, schaffen wir es vielleicht tatsächlich.«
    »Dann sollten wir anfangen«, schlug Zamorra vor. »Du und ich und ein Haufen Freiwillige kümmern uns um den Spider, wobei ich vermutlich darauf zu achten habe, daß ich ihn nicht von außen zu sehen bekomme. Nicole begleitet unsere unfreiwilligen Mitstreiter zurück nach Indien. Miß Corda und Mister Calhoun setzen sich dort auf die Spur von

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