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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kontrolle hielten, falls es Takkar inzwischen gelernt haben sollte, darin zu lesen. Von einer solchen Fernsehsendung wußte er nichts. Norr bluffte; allmählich wurde Zamorra klar, warum ausgerechnet Reek Norr zum Sicherheitswächter gemacht worden war, und warum Norr sich auch gegen einen Sauroiden wie Orrac Gatnor erfolgreich hat durchsetzen können, obgleich Gatnor damals alles daran gesetzt hatte, Norr auszuschalten - mit Worten und auch mit Gewalt.
    »Takkar, ich bitte Sie, Duval, Corda und Calhoun mit einem Schweber dorthin zurückbringen zu lassen, wo der Raubsaurier das Ruderboot der Lebendgebärenden überfallen hat. Von dort kommen sie am schnellsten an ihr Ziel, wenn das Weltentor geöffnet wird. Wieviele Priester benötigt werden, mit ihren Para-Kräften dort einen Übergang zu schaffen, wissen Sie besser als ich. Ich bitte Sie deshalb um Ihre Unterstützung, weil ich in der in etwa einer halben Stunde erfolgenden Sendung der Bevölkerung mitteilen werde, daß dieser Schweber unterwegs ist, um in dieser Welt der Lebendgebärenden für die Einleitung entsprechender unterstützender Hilfsmaßnahmen zu sorgen.«
    Nicole brachte ihre Lippen an Zamorras Ohr und flüsterte ihm zu: »Dieser Gauner.«
    Zamorra grinste. Er fragte sich, wie Norr diesen Sendetermin einhalten wollte. Wenn die Üertragung nicht in einer halben Stunde stattiand, entlarvte er sich damit selbst als Bluffer. Danach würde er auf Takkars Unterstützung verzichten müssen.
    Er war froh, nicht in Norrs Haut zu stecken.
    »Ich bin gezwungen, Sie entsprechend zu unterstützen«, knurrte Takkar böse. »Aber über Ihre verbrecherischen Methoden, Norr, werden wir uns bei Gelegenheit noch einmal unterhalten!«
    Er gab seine Anweisungen. Zamorra verabschiedete sich von Nicole und den anderen. Carlotta sollte sogar noch ein Stück weiter transportiert werden; dorthin, wo sich das Tor zum Faschingsball-Hotel und damit direkt nach Rom befand. Wenn Nicole nicht rechtzeitig ein Telefon fand, sollte Carlotta Ted Ewigk vorab informieren. Außerdem war sie auf der Erde weniger gefährdet als in der Echsenweit, in der niemand genau vorausberechnen konnte, wie lange das endgültige Ende noch auf sich warten lassen würde.
    Zamorra war froh, als der Schweber davonjagte. Er hätte es bedauert, Carlotta in Gefahr bringen zu müssen, und helfen konnte sie ihm auch nicht.
    Reek Norr legte ihm die Hand auf die Schulter und winkte Charr Takkar zu, als der Schweber außer Sicht war. »Wer will, kann jetzt mit mir kommen und dabeisein, wie ich kurzfristig Sendezeit für alle Städte kaufe und zur Bevölkerung reden. Takkar, meinen Sie nicht auch, daß es einen besseren Eindruck macht, wenn Sie als ›Hoher‹ neben mir stehen und durch Ihre Präsenz meinen Worten noch größeres Gewicht verleihen?«
    Takkars Echsenmaul klaffte auf. »Soll das heißen, Sie haben die Sendung noch gar nicht vorbereitet? Sie haben geblufft?«
    Norr lachte. »Live bin ich immer besser als auf Konserve, mein Lieber, aber Sie sollten jetzt nicht auf die Idee kommen, den Schweber zurückzurufen oder unseren Plan anderweitig zu boykottieren. Natürlich habe ich geblufft, werde das Angekündigte jetzt aber durchführen. Sollten Sie andersgerichtete Ambitionen entwickeln, Takkar, kann ich jederzeit der Öffentlichkeit mitteilen, wie der Oberpriester der Kälte auf meinen Bluff hereingefallen ist. Und das ist aufgezeichnet worden.« Er öffnete die linke Hand, in der er ein kleines Aufzeichnungsgerät hielt, etwa so groß wie eine Zündholzschachtel und mit einer Speicherdisk von den Abmessungen eines Fünfmarkstückes. »Begleiten Sie mich jetzt und unterstützen mich bei meinem Ersuchen um Sendezeit?«
    ***
    Er bekam seine Sendezeit. Sogar kostenlos. Immerhin ging es um eine Angelegenheit, die die Sicherheit des ganzen Volkes betraf. Norr umriß die Planung und bat um allgemeine Mithilfe. Er verwies auf den schräg hinter ihm stehenden Professor Zamorra mit der Bemerkung, daß dieser Mann aus einer anderen Welt vielen eigentlich bekannt sein sollte, da er schon früher wertvolle Hilfe geleistet hatte. Charr Takkar beschränkte sich auf salbungsvoll-bekräftigende Gesten, aber das reichte schon, um den Skeptikern begreiflich zu machen, daß diesmal Norr und die Kältepriester an einem gemeinsamen Strang zogen.
    Dann war die Sendung zu Ende, und sie verließen das Studio, von dem aus simultan übertragen worden war. Zamorra hatte Fernsehstudios der Erde anders in Erinnerung, technisch

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