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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dollar.«
    »Damit läßt es sich leben«, meinte Phil trocken. »Kannten Sie seine Freunde und Freundinnen?«
    »Ein paar davon. Zuletzt war er ja in diese Eunice Redcliff ganz vernarrt. Meiner Ansicht nach hat er das Girl beträchtlich überschätzt. Er hatte sich in sie verliebt und betrachtete ihre Leistungen durch eine rosarote Brille. Das bringt mich zurück auf Ihre Frage nach dem Tatverdacht. Kann es sich nicht um einen Fall von Eifersucht handeln? Ich denke nicht nur an Eunice. Arty liebte es, sich mit hübschen Mädchen sehen zu lassen. Es dürfte ein paar Männer gegeben haben, denen er damit ins Gehege gekommen ist.«
    Phil und ich bedankten uns und gaben dann Forsythes letztes Manuskript im Labor des Distriktgebäudes ab.
    »Uns interessiert, auf welcher Maschine das Manuskript getippt wurde«, sagte ich zum Laborleiter. »Außerdem möchten wir wissen, wo man das Papier kaufen kann, und ob sich Fingerabdrücke auf dem Papier befinden.«
    Der Laborleiter betrachtete den Aktendeckel. »Ich will sehen, was sich machen läßt.«
    ***
    Eine halbe Stunde später kletterten Phil und ich am Battery Park aus dem Jaguar. Das Haus Nummer 146 war ein hübscher alter Ziegelbau im Kolonialstil. Es roch nach Reichtum und Tradition.
    Im Haus lebten nur zwei Familien. Marion Forsythes Wohnung lag im Erdgeschoß. Wir klingelten. Nach einiger Zeit wurde die Tür von einem hübschen farbigen Mädchen geöffnet. Wir wiesen uns aus und sagten, wir wünschten Mrs. Forsythe zu sprechen.
    »Sie haben Pech, meine Herren. Mrs. Forsythe ist nicht zu Hause. Ich bin das Mädchen von Mrs. Keller im ersten Stock. Ich öffne immer, wenn Mrs. Forsythe nicht zu Hause ist. Kann ich etwas ausrichten?«
    Plötzlich ertönte ein Schrei.
    Der Schrei kam aus dem rückwärtigen Teil des Hauses, möglicherweise aus dem Garten. Er war sehr schrill und hoch. Dann kippte er auf einmal um.
    Das farbige Mädchen zuckte zusammen. Ihre Augen weiteten sich erschreckt. »Um Himmels willen!« stieß es hervor. Sie machte kehrt und hastete an dem geschnitzten Treppenaufgang vorbei in den hinteren Teil der kleinen dunklen Halle.
    Wir folgten ihr eilends und gelangten in den winzigen Garten. In der Luft lag ein schwerer süßlicher Blütenduft. Vögel zwitscherten.
    Mitten auf dem teppichartigen Rasen lag eine ältere Frau. Sie war bewußtlos. Ihrer Hand war eine kleine, mit Biedermeiermotiven bemalte Blumenkanne entfallen.
    »Mrs. Keller!« rief das Mädchen angstvoll. »Mrs. Keller, was ist geschehen?«
    Phil und ich schauten uns um. Irgend etwas mußte die Frau schockiert haben. Der schrille Schrei hatte jähes Entsetzen verraten.
    Mrs. Keller hob blinzelnd die Lider. Als sie uns sah, begann ihr Kinn zu zittern. »Das sind FBI-Beamte, Mrs. Keller!« beruhigte das Mädchen sie. »Sie wollen Mrs. Forsythe einen Besuch abstatten. Was ist geschehen, Madam? Sie waren bewußtlos!«
    Die alte Dame kam mit Hilfe des Mädchens auf die Beine. Sie strich sich verwirrt die bläulichgrau getönte Haarsträhne aus der Stirn und lächelte uns unsicher an.
    »Ich bin so furchtbar schreckhaft, meine Herren! Der Tod des armen Mr. Forsythe hat mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht! Und dann diese Fratze…« Sie begann sich zu schütteln. »Er war in Mrs. Forsythes Wohnung!« stieß sie hervpr. »Ich habe ihn deutlich gesehen…«
    »Wen meinen Sie, Madam?«
    »Den Mann mit der Fratze!« rief Mrs. Keller mit zitternder Stimme. Sie schluckte. »Er hatte eine Maske auf — so ein scheußliches Frankensteinding, wie man es in jedem Juxladen kaufen kann. Ich habe mich zu Tode erschreckt!«
    »Was hatte der Mann an? War er gut gekleidet, oder sah er schäbig aus?« fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht«, stammelte die alte Dame. »Ich sah nur plötzlich diese entsetzliche Fratze. An mehr kann ich mich nicht erinnern.«
    Das Mädchen führte die alte Dame ins Haus. Phil und ich traten an die Terrassentür und blickten ins Innere. Einige Schubladen standen halb offen, die Tür einer Kommode war nur angelehnt. Kein Zweifel, der maskierte Besucher hatte sich ziemlich genau im Zimmer umgesehen.
    Die Tür zu Mrs. Forsythes Wohnung war geschlossen. Phil untersuchte das Schloß. »Es hat ein paar Kratzspuren«, stellte er fest. »Sie sehen frisch aus. Seltsam ist nur, daß das Mädchen den Burschen nicht gehört oder gesehen hat.« Das Mädchen kam die Treppe herab. Offenbar hatte sie die Worte mitgekriegt. »Oben lief das Radio«, gestand es. »Ich wurde erst munter, als

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