Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Mann sprang blitzschnell auf. Er hielt sie mit einem Arm fest. Die freie Hand preßte er ihr auf den Mund.
    Gina zitterte. Sie hatte nicht die Kraft, sich zu wehren. Sie war wie erschlagen. »Halten Sie den Mund!« keuchte er. »Wollen Sie das ganze Haus zusammenschreien?«
    Der Mann setzte sich wieder. Er nahm den Hut ab und legte ihn auf den Tisch. »Wir haben ein kleines Ding gedreht«, behauptete er. »Larry war dabei. Da ist es eben passiert. Wir konnten nicht die Polizei benachrichtigen, verstehen Sie? Da wären wir alle aufgeflogen.«
    »Was war das für ein Ding?«
    »Es ist besser, Sie wissen nichts davon«, sagte der Mann. »Natürlich werden Sie bald zur Polizei gehen müssen, um Larry als vermißt zu melden…«
    »Als vermißt?« unterbrach Gina. Ihr Atem ging sehr rasch. »Ich denke, er ist tot?«
    »Ist er auch«, nickte der Mann. »Aber das brauchen die Bullen ja nicht zu erfahren. Wir übernehmen sein Begräbnis. Wir kümmern uns auch um Sie. Sie bekommen eine Rente. 200 im Monat. Das ist doch anständig, nicht wahr?«
    Gina starrte den Sprecher an. Es fiel ihr schwer, ruhig zu bleiben. »Ich will keine Rente!« keuchte sie. »Ich will meinen Mann wiederhaben!«
    »Nichts zu machen. Er ist doch tot«, sagte der Mann, der angeblich Ronny hieß.
    »Ich will ihn sehen!«
    »Das geht nicht. Zu großer Schock für Sie. Besser, Sie behalten ihn so in Erinnerung, wie Sie ihn zuletzt gesehen haben.«
    »Ich bestehe darauf, daß die Leute bestraft werden, die seinen Tod verschuldet haben!«
    Der Besucher grinste ein müdes häßliches Grinsen, das aus den tief herabgezogenen Mundwinkeln aufstieg wie fauler Geruch aus einem Gully.
    »Wie lange sind Sie verheiratet? Erst seit ein paar Monaten, nicht wahr? Immerhin dürfte Ihnen in dieser Zeit klargeworden sein, daß Larry hauptsächlich nachts unterwegs war. Sagen wir es ruhig deutlicher. Er hat für ein Syndikat gearbeitet. Er war ein Gangster, und das haben Sie gewußt!«
    »Niemand konnte von mir verlangen, den eigenen Mann anzuzeigen!« rief Gina wütend.
    »Lassen wir die Spitzfindigkeiten beiseite. Sie wußten, daß Larry ein Gangster war. Sie kannten das Risiko seines Berufes. Sie müssen jetzt die Konsequenzen tragen, Ginny. Übrigens komme ich noch aus einem anderen Grund.« Seine Stimme klang betont gleichgültig. »Ich möchte das Päckchen mitnehmen, das Larry gestern nacht gebracht hat.«
    »Ein Päckchen? Larry ist nach dem Abendbrot losgefahren. Das war das letztemal, daß ich ihn gesehen habe!«
    Der Mann musterte sie kurz und scharf. Er spürte, daß die Frau die Wahrheit sagte. »Schon gut«, meinte er achselzuckend. »Es war nur eine Frage. Sie werden also zur Polizei gehen. Morgen oder übermorgen. Erstatten Sie Vermißtenanzeige! Zeigen Sie sich bekümmert oder gleichgültig, aber nennen Sie bloß keine Namen! Das rate ich Ihnen!«
    »Sie verlangen von mir, daß ich die Mörder meines Mannes decke?«
    »Wer spricht denn hier von Mord?«
    »Ich glaube nicht an diesen Unfall!« Der Mann erhob sich. Er trat vor die junge Frau hin. »Nehmen wir einmal an, es war kein Unfall. Was würde das beweisen? Daß wir hart und brutal sind. Sogar grausam. Daß wir uns von niemandem auf der Nase herumtanzen lassen. Auch nicht von einem hübschen Girl, das mal in einer Bar gesungen hat.« Seine Stimme wurde drohend. »Ich warne Sie, Ginny. Natürlich können Sie bei den Bullen singen. Aber es wäre der letzte Gesang in Ihrem Leben. Ich schwöre Ihnen, daß danach das große Schweigen kommen würde — tief und endgültig!« Der Mann grinste. »Nur wenn Sie es darauf anlegen, Ginny.«
    ***
    Der bullige Gorilla Allan Hunter durchquerte die hohe Halle. Er merkte, daß ihm die Blicke des Portiers folgten. Hunter fuhr nach oben. Kurz darauf stand er vor Eunice Redcliffs Wohnungstür. Er klingelte. Das Mädchen öffnete ihm. »Sie wünschen?«
    »Kriminalpolizei«, sagte Allan Hunter knapp.
    »Ich habe Sie erwartet.« Eunice führte Hunter in das Wohnzimmer. »Bitte, setzen Sie sich!«
    Hunter blieb stehen. Er schaute sich um. »Gar nicht übel«, meinte er spöttisch. »Alles gut, teuer und luxuriös. Das Leben ist nicht billig, was?«
    Eunice legte die Stirn in Falten. »Worauf wollen Sie hinaus, mein Herr?«
    »Sie wußten von dem Geld. Sie brauchten es, und deshalb nahmen Sie es an sich! Die Geschichte von dem geflohenen Mörder ist eine glatte Erfindung. Es gibt keinen Mörder, es gibt nur eine Mörderin! Sie haben Forsythe erschossen!«
    Eunice trat einen

Weitere Kostenlose Bücher