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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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Greggs Anweisungen an seine beiden Muskelmänner Arturo Needle und Slick Silver waren ganz einfach. Sie blieben unter Decken im Fond des schweren Cadillacs liegen, bis Charlie das Ziel erreicht hatte.
    »… aber sobald ich allein über den Pier marschiere und eine prima Zielscheibe abgebe, paßt ihr auf wie die Luchse! Ich wette, daß der Satan mich abknipsen will. Schießt sofort, wenn sich was Verdächtiges rührt!«
    »Wir durchlöchern jeden, der dir auf die Pelle rücken will!« versprach Slick Silver.
    Gregg rangierte den Cadillac absprachegemäß vor das wuchtige Eisentor, nahm die Tasche mit dem Geld und stieg aus. Er tat noch einen Zug an der Zigarette und warf sie weg. Dann nahm er die Tasche in die Linke. Die Rechte steckte in der Hosentasche. Aber es war gar kein beruhigendes Gefühl, die Hand am Kolben des Revolvers zu haben. Was nutzte das schönste Schießeisen, wenn der Gegner im Hinterhalt mit dem Finger am Abzug lauerte.
    Schweiß sickerte schon nach den ersten zögernden Schritten über seinen Rücken. Er gab sich einen Ruck und hastete schnell und immer schneller dem Ende des Piers entgegen.
    ***
    Das Ruderboot lag am Fuße der Treppe ausgangs des Piers. Etwa zwanzig Yard davon entfernt tauchte ich auf und schaute lange hinüber. An Bord regte sich nichts.
    Darum tauchte ich wieder weg und schwamm ganz sachte an den Kahn heran. Vorsichtig hob ich den Kopf aus dem Wasser. Kein Mensch war zu sehen. Folglich würde Pietro Genova irgendwo in der Nähe lauern. Vielleicht hinter einem Kahn oder hinter Kistenstapeln. Es gab tausend Möglichkeiten für ihn, sich zu verbergen.
    Behutsam kroch ich auf der Treppe empor, nachdem ich die hinderlichen Preßluftflaschen unten abgelegt hatte. Ich zog den Smith and Wesson unter dem Gummianzug hervor und lud durch. Nichts Verdächtiges war oben auf dem Pier zu sehen. Geduckt schlich ich zum nächsten Kran und verbarg mich hinter seinem massiven Sockel.
    Es dauerte ungefähr zehn Minuten, bis Charlie Gregg angehastet kam. Sein Atem ging keuchend, immer wieder schaute er nach allen Seiten. Alles blieb still. Neben dem Kran, keine drei Schritte entfernt, blieb Gregg stehen und steckte sich eine Zigarette an. Vorsichtig wie ein Esel auf zu dünnem Eis tat er die nächsten Schritte, hinüber zur Treppe.
    »Pietro!« rief er. »Hier bin ich. Melde dich!«
    Keine Antwort. Kunststück, das Boot war offenbar leer.
    Charlie fluchte grimmig und stolperte die Treppe hinunter. Ich hörte, wie er die Tasche ins Boot warf. Und schon tauchte er wieder auf und rannte förmlich den Weg zurück. Das Geld war er los, aber er lebte noch. Ob Genova ihn ungeschoren davonkomen lassen wollte?
    Die Antwort auf diese Frage bekam ich in dem Augenblick, als Charlie Gregg seinen Wagen erreicht hatte. Er mußte gerannt sein wie der Teufel.
    Jedenfalls sah ich die Scheinwerfer aufzucken, hörte den Motor kurz aufheulen - dann platzte die Bombe.
    Zuerst sah ich den grellen Blitz der Explosion, dann brüllte der Donner auf, und wenig später erreichte mich die Druckwelle.
    »Phil!« schrie ich entsetzt. »Mein Gott, Phil!«
    Ohne zu überlegen, ohne noch einen Gedanken an Genova zu verschwenden, zerrte ich die Schwimmflossen von den Füßen und rannte los. Wenn Phil etwas passiert war - nicht auszudenken!
    ***
    Phil lag auf dem Dach einer Lagerhalle wie aüf glühenden Kohlen, obwohl der scharfe Wind durch den Overall schnitt. Dann hörte er die hastigen Schritte Charlie Greggs. Phil nahm das Gewehr hoch. Bis jetzt war alles gutgegangen. Wenn die Killer dort draußen auf dem Pier geschossen hätten, wäre Gregg verloren gewesen. Aber so ließ sich noch etwas tun. Fälls überhaupt etwas geschah.
    Als mein Freund merkte, daß dort unten auf dem Hof tatsächlich jemand lauerte, war es zu spät. Phil hörte, wie Charlie Gregg in den Wagen stieg. Der Motor sprang an, die Scheinwerfer flammten auf.
    Hinter dem Tor auf der Hofseite hob ein Mann eine lange Stange. Im Widerschein der Scheinwerfer konnte Phil es gerade noch schattenhaft sehen. Aber er begriff nicht, was das bedeutete. Als er den Kopf wendete, bemerkte er das Fläschchen auf dem Torpfosten. Schon war die Stange bis auf ein Zoll an das Fläschchen heran - jetzt stieß sie zu.
    Phil riß den Kopf zurück. Bei der ruckartigen Bewegung stieß er mit dem Gewehr gegen einen Dachvorsprung. Es wurde ihm aus der Hand geprellt und segelte auf den Hof hinab.
    In der Sekunde danach brüllte die Explosion auf. Phil klammerte sich mit beiden Händen

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