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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihren Kopf an, Clem. Wie hätten wir sonst so schnell hier sein können? Und warum, glauben Sie, hat Calamow das Nitro in seinem Bett gehabt?«
    Da ging ihm ein ganzer Fackelzug auf. Er erzählte alles, was er wußte. Daß Pietro Genova unterwegs war, um die Diamanten gegen bares Geld zu tauschen. Daß er Sefton und ihm ausdrücklich befohlen habe, wieder in den Keller zurückzukehren…
    »Und warum ist Harry Sefton nicht hier?« bohrte Phil weiter.
    »Er sagte, er habe eine Kleinigkeit in der Stadt zu erledigen. Er wollte bald wieder hier sein.«
    »Wann ist er gefahren?«
    »Vielleicht zehn Minuten, bevor Sie hier aufgekreuzt sind.«
    Ich durchsuchte Cardins Taschen und fand ein paar Diamanten. Außerdem hatte er ein Bündel Banknoten bei sich. Den Vorschuß für seine Arbeit als Schränker. Wir beschlagnahmten beides und überließen unseren Kollegen das Feld. Die Ambulanz wurde benachrichtigt, damit Serge Calamow ins Hospital gebracht wurde. Hoffnung gab es wohl keine mehr für ihn. Als wir den Keller verließen, war er schon bewußtlos.
    »Wohin?« fragte Phil.
    »Inzwischen ist hier die ganze Gegend durch unseren Besuch alarmiert worden«, sagte ich. »Burschen wie Sefton wittern das sofort. Vielleicht haben wir Glück bei einer anderen Adresse.«
    Phil pfiff durch die Zähne. »Gute Idee! Du glaubst, daß er Petula Ivory einen Besuch abstattet?«
    »Könnte doch sein. Wo er jetzt ein paar Diamanten abgestaubt hat, rechnet er sich bestimmt gute Chancen bei dem Püppchen au's.«
    »Dann kitzel mal ein paar Sachen mehr als gewöhnlich aus deiner lahmen Kutsche heraus.«
    ***
    4281 Park Avenue. Der Hausmeister war so freundlich, die Tür aufzudrücken. Er schnitt ein Gesicht, als hätte man ihm Petroleum statt Whisky angeboten, als ich ihm meine FBI-Plakette zeigte. Dann hob uns der Schneilift in den dreizehnten Stock.
    Wir hielten beide die Revolver schußbereit, als ich die Klingel betätigte. Es dauerte ungefähr eine Minute, bis Petula Ivory herangstöckelt kam. Arglos öffnete sie und verfärbte sich ins Grünliche, als sie uns erkannte. Im ersten Impuls wollte sie die Tür wieder zuschmettern, aber da hatte ich schon den Fuß dazwischen.
    »Je später der Abend, desto schöner die Gäste«, flötete Phil auf seine charmanteste Art. »Wir stören doch nicht, Madam?«
    »Nein - nein, natürlich nicht. Aber Sie können doch nicht einfach…«
    Phil glitt schon an ihr vorbei und huschte über den Flur. Die Tür zu ihrem überladenen Wohnzimmer war nur angelehnt. Der rhythmische Klang eines Beat wehte herüber. Und genau in dem Augenblick, als Phil die Tür aufstoßen wollte, wurde sie von innen aufgerissen. Heraus stürzte Schläger-Harry. Er machte seinem Beruf als ehemaliger Profiboxer alle Ehre und erwischte Phil mit einem rechten Haken am Kinn.
    Zu spät hob Phil den Revolver. Er wurde gegen die Wand geschleudert und ging in die Knie. Ich flitzte an Petula Ivory vorüber und rief: »Schluß der Vorstellung, Sefton! Heben Sie die Hände!«
    Der Hüne sah rot. Die Waffe in meiner Hand schien in nicht zu beeindrucken. Er kam mir vor wie ein Stier bei der Corrida, der gegen das rote Tuch des Toreros anrennt und die blitzende Klinge nicht sieht.
    In vorbildlicher Boxausgangsstellung stürzte Sefton mir entgegen. Offenbar war er Rechtsausleger. Ich blieb stehen und schwang den Revolver jäh hoch, als er zu einer rechten Geraden ansetzte. Zu spät hob er die Linke zur Deckung des Kinns. Der Stahl traf ihn voll auf den Punkt, er schloß die Augen und ging zwei Schritte von Phil entfernt zu Boden. Hinter mir schrie Petula Ivory auf.
    »Sie hätten sich einen anderen Spielgefährten aussuchen sollen«, bemerkte ich trocken. »Wieviel Diamanten hat er Ihnen geschenkt?«
    »Dia… manten?« stotterte sie und wußte nicht, wohin sie blicken sollte. Dann schluchzte sie plötzlich auf. Aber die Tour kaufte ich ihr nicht ab. Sie hätte mindestens ein Jahr mit bestem Erfolg Schauspielunterricht nehmen müssen, um mich mit dem Druck auf die Tränendrüsen hereinzulegen.
    Phil rappelte sich wieder auf und betastete sein Kinn.
    Ich zog die Handschellen und legte sie Harry Sefton an. Wir verfrachteten ihn in Petulas Salon, wo er schnell wieder zu sich kam. Als ehemaliger Boxer war er ja rauhe Behandlung gewohnt. Ich erzählte ihm die Story von Genovas Verrat, aber er glaubte mir nicht. Auf alle unsere Vorhaltungen schwieg er. Selbst als Petula tränenden Auges ein paar Diamanten auf den Tisch legte, die er ihr vermacht hatte,

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