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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ganz genau. Wir haben ihm auch unsere entsprechenden Bedingungen mitgeteilt. Er wird tun müssen, was wir wollen, verstehen Sie?«
    »Was wollt ihr von ihm?«
    »Nicht viel, vielleicht eine Kleinigkeit für einen Mann, wie es Sinclair ist.«
    Glenda schüttelte den Kopf. Sie tat es kaum freiwillig. Er war ihr auf einmal zu schwer geworden, und so pendelte er von einer Seite auf die andere.
    Der Kidnapper machte sich daran, Glendas Fesseln zu überprüfen. Er ging um den Grabstein, nickte einige Male und deutete so seine Zufriedenheit an. Dann hockte er sich neben dem Koffer zu Boden, kippte ihn und öffnete den Deckel.
    Glenda schaute mit einem Blick ohne Interesse in das Innere. Es war in Fächer unterteilt. Der Mann holte aus einem Fach eine Flasche hervor. Sie besaß eine Isolierschicht, damit das in der Flasche befindliche Getränk kühl blieb.
    »Wir sind keine Unmenschen«, erklärte er, als er den Verschluß aufschraubte und die Öffnung an Glendas aufgesprungene Lippen setzte. »So, du kannst jetzt trinken.«
    Der kalte Tee erfrischte sie, und der Mann ließ sie auch trinken. In kleinen Schlucken nahm Glenda den Tee zu sich. Sie kam sich vor wie ein Schwamm, der das kühle Naß aufsaugt.
    »Das reicht«, sagte der Kidnapper und zog die Flasche wieder zurück. Er verstaute sie im Fach des Koffers.
    Glendas Blick hatte sich etwas geklärt. Sie holte einige Male tief Luft und schaute dem Mann zu, wie der den Koffer schloß und ihn wieder anhob.
    »Gehen Sie jetzt?«
    »Ja, Süße, ich verschwinde wieder. Ich muß gehen, denn es warten noch einige Aufgaben auf mich.«
    »Welche?«
    »Du bist neugierig, aber ich werde sie dir sagen. Ich muß noch mit deinem Freund reden.«
    »Wo ist John?«
    »Er hat inzwischen erfahren, was wir wollen. Zumindest einen Teil davon. Wie ich ihn kenne und einschätze, wird er sämtliche Hebel in Bewegung setzen, um gewisse Dinge in die Wege zu leiten, verstehst du das, Glenda?«
    »Er will mich holen.«
    Da lachte der Mann. »Holen ist gut, das ist sogar sehr gut. Aber nicht drin.«
    »Was wollt ihr überhaupt?«
    »Sinclair soll für uns arbeiten. Freiwillig hätte er es nicht getan, also mußten wir ihn dazu zwingen. Das ist eigentlich alles, meine Liebe.«
    »Es ist etwas Ungesetzliches, nicht wahr?«
    Der Kidnapper lachte. »Nein, auf keinen Fall. Ich würde eher sagen ungewöhnlich.«
    »Ach so.«
    Er tätschelte Glendas Wange. »Es liegt an ihm, wie rasch du von hier wegkommst, Süße, nur an ihm. Ist er schnell, um so besser für dich. Stellt er sich aber quer, ist auch für dich die letzte Sekunde deines Lebens angebrochen.« Er schaute zum Himmel. »Diesen Tag wirst du auch noch überstehen. In der Nacht sieht es dann ganz anders aus oder kann es anders aussehen.« Er nickte ihr zu. »Viel Spaß noch.« Dann ging er weg und ließ Glenda allein zurück.
    Eine Gefangene des Grabsteins. Innerlich aufgewühlt, nicht mehr so apathisch, zwischen Hoffen und Bangen schwankend und dabei voller Furcht steckend.
    Am Rand der Mulde blieb der Kidnapper noch einmal. Er drehte sich um, winkte lässig seiner Gefangenen zu und verschwand.
    Jetzt spürte Glenda wieder die Sonne und auch den Schweiß. Sie hatte ziemlich viel getrunken, sich dadurch erfrischt, nun aber trug sie die Folgen.
    Und sie wußte, daß alles an John Sinclair hing. Wenn er falsch handelte, war sie tot…
    ***
    Ich war noch immer nicht richtig fit, als ich in den Wagen stieg und Suko das Steuer überließ. Das merkte mein Freund auch. »Soll ich noch einen Babysitter für dich mitnehmen?«
    »Nein, du reichst mir.«
    Von Sir James hatten wir die Adresse bekommen. Der Tempel oder das Haus dieser Kristallritter lag nicht einsam oder versteckt, sondern inmitten einer verkehrsreichen Zone. Es war auch kein alter Bau, wie wir durch Nachfragen festgestellt hatten. Man traf sich in den Räumen einer bestimmten Etage in einem modernen Geschäftshochhaus.
    Mehr wußte Sir James auch nicht. Nur den Namen seines Informanten hatte er noch hinzugefügt.
    Charles Everett!
    Wenn wir ihn nannten, so hoffte Sir James, würden sich uns die Türen öffnen.
    Ich war da skeptischer, da ich diese Gruppen und Gesellschaften kannte. Sie arbeiteten gern unter sich, fühlten sich als Auserwählte oder Eingeweihte, und Fremde hatten es sehr schwer, sich unter sie zu mischen. Zumeist klappte das nur mit Tricks.
    Die Sonne hatte zu dieser Stunde einen ungewöhnlichen Schein bekommen. Ein Gewitter kündigte sich an.
    Ich hatte den Eindruck, als

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