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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Kerle von ihr wollten. Sie kannte sie überhaupt nicht. Ihre Gesichter waren glatt. Sie trugen fleischfarbene Masken. Wer sich dahinter versteckte, war für sie nicht zu sehen gewesen.
    Auf ihrem Gesicht lag der kalte Schweiß. Manchmal rann er in Tropfen der Lippe entgegen. Dann leckte sie ihn einfach ab und spürte den salzigen Geschmack auf der Zunge.
    Dabei wußte sie nicht einmal, weshalb man sie entführt hatte. Glenda hatte versucht, mit den Männern zu reden, auf ihre Fragen jedoch keine Antworten bekommen.
    Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als das Ende dieser verdammten Nacht herbeizusehnen, auf den Sonnenaufgang zu warten, die abermals einen kochendheißen Sommertag einläuten würde.
    Irgendwann - Mitternacht mußte schon längst vorbei sein - schlief Glenda ein.
    Ihr fielen einfach die Augen zu, der erschöpfte Körper verlangte nach seinem Recht.
    Und die Sonne kroch hinter dem Horizont hervor. Sie war ein heller Ball, ein strahlendes Auge, dessen Hitze den Dunst sehr schnell vertrieb.
    Dabei schien sie Glenda ins Gesicht, die zwinkernd ihre Augen öffnete und zunächst nicht wußte, wo sie sich befand. Sie spürte ihren Körper überhaupt nicht mehr und hatte das Gefühl, nur mehr aus einem Kopf zu bestehen, wobei ihr das Denken ebenfalls schwerfiel, da der Kreislauf kurz vor dem Zusammenbruch stand.
    Noch etwas war schlimm.
    Der Durst!
    Ihre Kehle brannte zwar nicht, dennoch hatte sie das Gefühl, als wäre diese ausgetrocknet. Staub und Dreck füllten ihre Mundhöhle aus. Wenn ihr jetzt jemand eine Frage gestellt hätte, wäre sie kaum in der Lage gewesen, eine Antwort zu geben. Sie versuchte zu sprechen, nur ein Krächzen drang über ihre Lippen.
    Und die Sonne stieg höher.
    Langsam, aber unaufhörlich, ohne daß sie von irgendeiner Kraft gebremst worden wäre. Sie kam herbeigekrochen, gab selbst dem alten Friedhof einen gewissen Glanz, der aussah wie ein leicht goldener Anstrich.
    Die Vögel waren schon längst erwacht. Ihr helles Zwitschern hatte Glenda ebenfalls wach werden lassen. Sie beneidete die kleinen Tiere. Im Gegensatz zu ihr waren sie frei.
    Ihr Gesicht brannte.
    Zahlreiche Insekten - hauptsächlich Mücken - hatten es sich in der vergangenen Nacht als Landeplatz ausgesucht und auch zugestochen. Die Stellen juckten. Glenda hätte sich gern gekratzt, leider war das nicht möglich.
    Man ließ sie allein.
    Und wieder vergingen Minuten, reihten sich aneinander, wurden zu Stunden, die in den Morgen hineinliefen.
    Niemand stattete dem alten Friedhof einen Besuch ab. Er blieb menschenleer bis zu dem Zeitpunkt, als die Sonne hoch am Himmel stand, den Mittag ankündigte und Glenda schutzlos auf Kopf und Körper brannte.
    Nun gehörte sie zu den Menschen, die von Natur aus eine dunklere Haut besaßen. Sie bekam nicht so rasch einen Sonnenbrand wie Menschen mit einer hellen Haut.
    Aber auch sie spürte das Stechen, die Schmerzen im Kopf, und sie hörte plötzlich die Schritte, die in ihre Richtung zielten.
    Da kam jemand!
    Ein Befreier?
    Sekundenlang waren die Strapazen vergessen. Optimismus und Freude keimten in ihr hoch. Ihr Blick klärte sich auch wieder, die Sonnenblendung war nicht so stark, aber die Enttäuschung wohl um so schwerer, denn hinter einer Buschreihe, die auch über mehrere Gräber wuchs, erschien einer der beiden Männer mit der fleischfarbenen Maske vor dem Gesicht. Hätten die Fesseln Glenda nicht gehalten, wäre sie zusammengesackt.
    Am Rand der kleinen Mulde blieb der Mann stehen. Die Sonne schien in seinen Rücken. Trotz der Wärme trug er seine fleischfarbene Maske vor dem Gesicht.
    In der rechten Hand hielt er einen Alu-Koffer. Auf ihm spiegelten sich ebenfalls die Strahlen der Sonne.
    Für Glenda brach die Hoffnung abermals zusammen. Ein Wehlaut drang über ihre Lippen, sie spürte die Schmerzen doppelt stark. Die Stricke waren an einigen Stellen wie Messer.
    Der Mann rutschte den Muldenhang hinab. Es hatte lange nicht mehr geregnet. Staub umwallte seine Füße. Unter seinem Gewicht zerknackten trockene Zweige. Dicht vor Glenda blieb er stehen, stellte den Koffer ab und nickte ihr zu. »Wir haben deinem Freund den Film gezeigt«, sagte er leise lächelnd.
    »Welchem Freund?« Glenda wunderte sich, daß sie überhaupt noch Worte einigermaßen verständlich hervorbrachte.
    »Sinclair!«
    Die dunkelhaarige Frau schwieg. Sie blickte dem Ankömmling ins Gesicht. Dabei zuckten ihre Lippen.
    »Er weiß jetzt genau, woran er ist«, sprach der Mann weiter. »Sogar

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