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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fremd klingenden Instrumenten spielen.
    Langsam hob ich die rechte Hand mit dem Kreuz. Es barg die Kraft zahlreicher fremder Magien in sich. Sehr stark war die ägyptische Mystik vertreten.
    Zwei Dinge geschahen gleichzeitig.
    Aus dem dunklen Maul des Schädels löste sich ein heiseres Fauchen. Dabei bewegten sich die Flügel des Falken auf der anderen Hand, und der Vogel stieß sich ab.
    Sein Ziel war meine Hand - und das Kreuz!
    ***
    Es gab keinen ersichtlichen Grund, aber plötzlich unterbrachen die beiden Tänzerinnen ihre Bewegungen. Die ausgestreckten Arme standen still, bevor sie nach unten fielen und von den Frauen eng an den Körper gepreßt wurden.
    Sie drehten die Köpfe, schauten sich an, aber sie redeten nicht miteinander.
    Die beiden verstanden sich ohne Worte.
    Nur die dritte Person lag noch starr auf dem Boden, ebenso wie Suko, der plötzlich mit den Augen blinzelte, obwohl es keinen Grund gab.
    Suko richtete sich auf. Er wirkte wie ein Mann, der aus einem tiefen Schlaf erwacht war und sich noch nicht zurechtfand. Er rieb seine Augen, schaute sich um und sah die Kristallritter vor ihren Steinen sitzen. Diesmal bewegungslos. Sie strichen nicht mehr mit den Fingerkuppen oder Handflächen über die Gegenstände, um von ihnen Kraft zu nehmen. Jetzt hockten sie wie Figuren auf ihren Stühlen.
    Suko stand auf.
    Dabei fiel sein Blick automatisch auf die am Boden liegende Tänzerin. Er konnte sich nicht erklären, wie es möglich war, daß sie dort ihren Platz gefunden hatte, während die anderen sich bewegten, er merkte nur, daß ihn eine Kraft traf, die aus einer bestimmten Richtung drang.
    Und dort schimmerte ein blaues Licht…
    Seltsam…
    Suko wollte sich näher informieren, aber er hatte nicht mit den Tänzerinnen gerechnet. Plötzlich waren sie bei ihm. Aus dem Stand sprangen sie vor. Ehe sich Suko versah, hingen sie wie die Kletten an ihm.
    Ihre Körper waren kalt. Der Bann mußte - durch wen oder was auch immer - gebrochen worden sein. Er sah ihre jungen Gesichter, die ungewöhnlich steinern wirkten, und er spürte ihre Anstrengungen, wie sie versuchten, ihn zurückzuhalten.
    Es war ein stummes Ringen, ein lautloses Messen der Kräfte, wobei Suko große Mühe hatte, sich überhaupt zu halten, denn die Totentänzerinnen besaßen die Kraft von Zombies.
    Sie umklammerten ihn, und Suko mußte sich auf seine Judokenntnisse besinnen, um sie von sich zu schleudern. Bei der ersten schaffte er es durch einen Hüftwurf. Die zweite schleuderte er über seine Schulter hinweg und schaute zu, wie auch sie rücklings am Erdboden landete.
    Dabei entstand ein dumpfes und gleichzeitig hell klingendes Geräusch. Es erinnerte an das Aufschlagen eines Steines. Mit dieser Aktion hatte Suko noch längst keinen Sieg errungen, denn die Tänzerinnen erhoben sich mit geschmeidig wirkenden Bewegungen und kamen schon wieder auf ihn zu. Gleichzeitig hörte er, daß Stühle zurückgeschoben wurden. Die Kristallritter standen auf. Sie wollten den Tänzerinnen zu Hilfe eilen.
    Für Suko wurde es Zeit. Wenn er noch etwas unternehmen wollte, dann mußte er es jetzt tun.
    Im gleichen Moment stieß jemand die Eingangstür mit großer Wucht auf. Selbst Suko schreckte zusammen. Er sah schattenhafte Gestalten, und dann peitschten die Schüsse…
    ***
    Ich hatte die Hand noch zur Seite nehmen wollen, aber der Falke war schneller als ich. Plötzlich saß er auf meinem Unterarm. Die Spitzen der scharfen Krallen drangen durch den Stoff der Kleidung, er hackte mit dem Schnabel und hielt dann plötzlich das Kreuz zwischen den beiden Hälften so hart fest, daß ich nichts mehr dagegen unternehmen konnte.
    Mit dem Kreuz im Schnabel flatterte der Falke davon. Das Schlagen der Flügel kam mir vor wie ein böser Takt, der gleichzeitig Triumph ausdrückte, dann war er nicht mehr greifbar für mich, denn er hockte auf Ifunes Schulter.
    »Sie ist zu stark für Sie, Sinclair!« rief Charles Everett. »Ich habe es Ihnen gesagt. Sie ist zu stark!«
    Noch hatte ich nicht verloren und stürzte auf die Geliebte des Horus zu.
    Das Licht hüllte mich ein wie ein Vorhang. Gleichzeitig veränderte sich auch die Gestalt der Ifune.
    Sie verwandelte sich in einen großen Kristall mit menschlichen Umrissen. Meine Hand rutschte an dem Material ab, ich glaubte Schüsse zu hören, wollte mein Kreuz zurückhaben, als der Falke plötzlich abhob und damit verschwand.
    Aber auch ich konnte mich nicht mehr halten. Vor mir öffnete sich ein Tor, ein Loch, in das ich

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