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0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Timo gelungen, seinen Vater Peter zu überreden, mit ihm nach England zu fliegen.
    Peter Knäpper hatte sich die Stimmen angehört. Zuerst war er ungläubig gewesen, nach mehrmaligem Hören allerdings hatte er sich davon überzeugen lassen, daß ihn sein Sohn nicht täuschen wollte und die Stimmen wohl echt waren.
    Timo hatte ihm auch von seinem Anruf bei Scotland Yard gebeichtet.
    »Wenn du schon soweit gegangen bist, können wir auch hinfliegen«, hatte Peter Knäpper erwidert und zugesehen, daß sie noch zwei Plätze in der Maschine bekamen.
    Jetzt mußten sie sich im Wirrwarr des Flughafens zurechtfinden. Die Paß- und Zollkontrolle lief reibungslos ab. Timo verwahrte die Bänder wie einen kostbaren Schatz.
    Glücklicherweise sprach Peter Knäpper gut englisch. Bevor er sein Geschäft eröffnet hatte, hatte er sich die Welt angesehen und war in verschiedenen Erdteilen herumgekommen. Da mußte man einfach eine Fremdsprache können. Verheiratet war er damals noch nicht gewesen.
    Peter Knäpper war ein hochgewachsener Mann von Anfang Vierzig mit schwarzen Haaren. Darunter befand sich ein etwas breites Gesicht, aber nicht ohne Reiz auf Frauen. Hinzu kam die gute Figur, die breiten Schultern und das charmante Lächeln.
    »Dann suchen wir uns mal ein Taxi!« schlug er vor.
    »Wir können auch mit der U-Bahn fahren.«
    Herr Knäpper schaute auf den Scheitel seines Sohnes herab. »Meinst du?«
    »Das geht bestimmt schneller. Ich habe viele Filme über London gesehen. Immer war der Verkehr unheimlich dicht.«
    »Wenn du meinst.«
    Von Heathrow aus führte die Piccadilly Line nicht nur bis in die City, sondern quer durch die Stadt.
    So weit brauchten die beiden nicht. Sie hatten sich schon vorher informiert. Am Green-Park wollten sie die U-Bahn verlassen.
    Die Knäppers waren nicht die einzigen Fluggäste, die sich auf die U-Bahn verließen. Groß war das Gedränge am Bahnsteig, aber man benahm sich diszipliniert und stellte sich in die Reihe.
    Es herrschte eine muffige Luft. Sehr oft übertönten Durchsagen den Wirrwarr der Stimmen. Auch hier unten war zu hören, welche Maschinen Verspätung hatten und welche später starteten.
    Zischend und ratternd fuhren die einzelnen Bahnen ab. Die Knäppers konnten den zweiten Zug besteigen, zusammen mit anderen Fluggästen aus ihrer Maschine. Einen Sitzplatz bekamen sie auch, hockten sich nun gegenüber und schauten sich an, wobei Timo die Aktentasche links neben sich gestellt hatte und sie umklammert hielt wie einen kostbaren Schatz.
    »Jetzt sind wir also hier«, sagte Herr Knäpper und schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht fassen. Gestern noch im Geschäft, sogar heute morgen wollte ich hinfahren, jetzt bin ich hier.«
    »Das ist ja so toll, Vati.«
    Peter lachte. »Für dich ja, Timo. Ich war schon einige Male in London.«
    »Das ist aber lange her.«
    »Sicher.«
    Timo schaute sich um. Die Fahrgäste sprachen kaum miteinander. Sie verhielten sich sehr diszipliniert. Die meisten von ihnen versteckten ihre Gesichter hinter den Zeitungen.
    Einzelne Stationen glitten vorbei. Die Knäppers lasen die Namen zwar, merkten sie sich aber nicht.
    Peter verglich allerdings die Stationen mit dem Streckenplan. Er wollte keinesfalls zu früh oder zu spät aussteigen.
    Von London, das über ihnen lag, sahen sie nichts. Nur das Publikum änderte sich. Mehr Frauen und Jugendliche stiegen ein. Direkte Randale wurde nicht gemacht, auch wenn es bei den Jugendlichen manchmal lauter zuging und einige unbedingt ihre Radios spielen lassen mußten.
    »Hyde Park Corner«, sagte Tim plötzlich. »Noch eine Station, dann müssen wir raus.«
    »Wie?« Peter Knäpper schreckte hoch und hörte das Lachen seines Sohnes.
    »Bist du eingeschlafen?«
    »Ja.« Knäpper rieb seine Augen. »Die Luft, das monotone Rattern, es hat mich müde gemacht.« Er reckte sich. Neben ihm saß eine ältere Frau, die sich zur Seite beugte, als sie von Knäppers Hand berührt wurde.
    »Sorry, Madam.«
    »Ja, schon gut.«
    Die beiden Knäppers erhoben sich. Sie gingen zur nächsten Tür, wo schon einige Fahrgäste warteten.
    Die Bahn jagte in die Station. Gesichter huschten vorbei, noch Schemen, die bei dem Bremsvorgang allmählich Konturen annahmen.
    »Ist das voll«, stöhnte Timo.
    »Wir sind auch mitten in London.«
    Peter Knäpper stieg vor seinem Sohn aus. Die Wartenden machten den Aussteigenden Platz. Timo hielt noch immer seine Tasche unter dem Arm.
    »Willst du sie mir nicht geben?«
    »Nein, die behalte

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