Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0499 - Garingas Fluch

0499 - Garingas Fluch

Titel: 0499 - Garingas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich.«
    »Okay.«
    Über eine lange Treppe liefen sie nach oben. Warme Luft empfing sie, vermischt mit Abgasen und anderen nicht eben angenehmen Gerüchen. Die City von London kochte fast über. Daran mußte man sich erst gewöhnen. Vater und Sohn kamen sich ein wenig verloren vor.
    »Sollen wir zu Fuß gehen?«
    »Nein, Timo, wir nehmen ein Taxi.«
    Das war schnell gefunden. Der Fahrer, ein Schwarzer, runzelte ein wenig die Stirn, als er das Ziel hörte.
    »Scotland Yard. Warum nicht?«
    Er startete. Buckingham Palace, The Royal Mews, Westminster City Hall, das alles bekamen die beiden zu sehen. Das letztere Gebäude befand sich schon an der Victoria Street, wo sie auch hinwollten.
    Scotland Yard war nicht zu übersehen. Ein hohes, modernes Gebäude, an dem schon wieder oder noch immer gebaut wurde. Peter Knäpper zahlte den Fahrpreis, der Driver rauschte davon, und die Knäppers waren beide durchgeschwitzt. Die Jeanshemden klebten ihnen auf dem Rücken fest.
    »Sieht ja imposant aus«, sagte Vater Knäpper, als er seinen Blick an der Fassade hochgleiten ließ.
    »Das ist schon was.«
    »So kenne ich es auch von Fotos.«
    »Okay, Junge, dann laß uns mal reingehen. Mehr als rauswerfen können sie uns nicht.« Peter legte seine Hand auf Timos Schulter. Der Junge freute sich über die Berührung. Er gab sich zwar nach außen hin sehr forsch, war aber trotzdem innerlich unsicher.
    Eine angenehm kühle Halle nahm sie auf. Hektik herrschte darin. Die große Nervosität war zu spüren.
    Reporter lauerten herum, als wäre etwas Besonderes passiert. Sie hörten dann auch, was geschehen war.
    Ein wahnsinniger Raub, perfekt durchgeführt. Zwei »Gentlemen« hatten es geschafft, Schließfächer zu leeren und waren mit einer Beute von rund zwanzig Millionen Pfund verschwunden. Dabei war kein Schuß gefallen, man ging völlig sanft vor.
    Das Nachsehen hatten die Bank und die Polizei, denn nach dem großen Postraub war dies der spektakulärste in der Kriminalgeschichte.
    »Fragen müssen wir«, sagte Peter.
    »Meinst du?«
    »He«, lachte Knäpper, »was ist los mit dir? Hat dich der Mut plötzlich verlassen?«
    »So ungefähr.«
    »Ach, das schaffen wir schon.«
    An der Information erkundigten sie sich nach John Sinclair. »Da haben Sie Pech«, wurde ihnen gesagt, »Mr. Sinclair befindet sich nicht im Haus, leider.«
    Peter Knäpper zog die Stirn kraus. Der Mann hinter der Scheibe hatte ein Einsehen. »Aber sein Kollege ist im Büro. Inspektor Suko. Wenn Sie mit ihm…«
    »Den Namen kenne ich!« rief Timo. »Ich habe doch mit ihm telefoniert.«
    »Ja, bitte.«
    »Warten Sie, ich melde Sie an.«
    Jetzt klappte alles wunderbar. Sogar abgeholt wurden die beiden Besucher aus Deutschland.
    Die dunkelhaarige junge Frau in der lindgrünen Leinenbluse war ihnen sofort sympathisch. Mit einem herzlichen Lächeln stellte sie sich als Glenda Perkins vor.
    »Und du hast mit Inspektor Suko gesprochen?« wandte sie sich an Timo.
    »Das habe ich.«
    »Er erwartet Sie. Kommen Sie mit.«
    Nach diesem Empfang war ihnen wohler. Sie folgten der netten Frau zu einem Lift und rauschten ab in die Höhe. Glenda erkundigte sich nach dem Flug, über den die beiden nicht klagen konnten. Bevor sie das Büro betraten, hatte Peter Knäpper noch eine Frage. »Ist dieser Inspektor Suko denn informiert?«
    »Er und Mr. Sinclair arbeiten fast immer zusammen. Sie können ihm voll und ganz vertrauen. Bitte sehr.« Glenda stieß die Tür zum Vorzimmer auf und ließ die beiden eintreten.
    Aus dem Nebenraum kam ein Chinese.
    Suko mußte lachen, als er die erstaunten Blicke sah. »Ich bin tatsächlich aus China«, sagte er. »Das haben Sie bestimmt gedacht - oder?«
    »So ähnlich«, gab Peter Knäpper mit hochrotem Kopf zu.
    »Na, dann kommen Sie mal mit. Möchten Sie etwas trinken?«
    Beide entschieden sich für Saft.
    »Ich bringe ihn sofort«, sagte Glenda, die zuschaute, wie Suko die Tür hinter sich ins Schloß zog.
    Der Inspektor hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen, die Knäppers auf den Besucherstühlen. Suko nickte Timo zu. »Wir kennen uns bereits vom Telefon.«
    »Ja.«
    »Dann hast du die Stimmen gehört?«
    »Richtig.«
    Suko deutete auf die schmale Tasche. »Und die Bänder hast du sicherlich mitgebracht?«
    Timo nickte.
    »Dann wollen wir sie doch mal abspielen lassen«, schlug Suko vor, wartete aber noch damit, weil Glenda kam und den Saft brachte. Nachdem die ersten Schlucke genommen worden waren, öffnete Timo die Tasche und holte die

Weitere Kostenlose Bücher