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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Plätze am Konferenztisch ein. Vor jedem Platz stand ein silbernes Tablett mit einer Flasche Mineralwasser, einem Glas und einer Nummer.
    Ich fand meinen Platz auf Anhieb und setzte mich. Neben mir saß der Viehhändler, der Sessel zu meiner Rechten blieb frei.
    Nochmals ertönte ein Klingelzeichen. Aus einer Seitentür, die halb verborgen hinter dem kalten Büfett lag, kam ein Rollstuhl herein, in dem ein weißhaariger, vielleicht 70jähriger Mann saß. Seine Augen waren hinter einer dunklen Brille verborgen, die Hände steckten in schwarzen Handschuhen, um den Hals trug er einen dicken Schal. Er sah aus, als ob er fröre.
    Er steuerte den Wagen zu dem freien Platz an der oberen Stirnseite und blickte jeden einzeln an. Als seine durch die Brille geschützten Augen auf mich fielen, kam es mir so vor, als ob sich seine Mundwinkel spöttisch nach unten zögen. Es dauerte nur einen Moment, dann wanderte der Blick weiter.
    Als die Musterung endlich ihr Ende fand, öffnete er den Mund. Seine Stimme war leise und ohne Ton, ohne Höhen und Tiefen, wie bei einem Automaten: »Ich begrüße die sehr Ehrenwerten zu unserem außerordentlichen Kongreß. Ich gebe die Tagesordnung bekannt: Einteilung der Handelsgebiete, Neuwahl eines Vertrauensmannes, Besetzung einer freigewordenen Dienststelle und Geschäftsbericht. Möchte einer der sehr Ehrenwerten etwas zu der Tagesordnung bemerken?«
    Niemand rührte sich.
    »Ich stelle fest, die Tagesordnung ist einstimmig beschlossen.«
    Nun mußte es losgehen. Ich sah die stumme Erwartung auf den Gesichtern. Auch ich fieberte den Ereignissen entgegen.
    Es geschah nichts, wenn man davon absah, daß der Bebrillte nach einer Pause das Wort ergriff, um bekanntzugeben, daß die Sitzung vorläufig beendet wäre. »Ich bitte nur die Ehrenwerten mit den Nummern Ky 235, SF 79, WH 46 und PA 99, sich mit mir zu einer Beratung zurückzuziehen. Die anderen sind entlassen. Ich werde Sie herbitten, wenn die Zeit gekommen ist. Halten Sie sich zur Verfügung!«
    Ohne eine Reaktion abzuwarten, rollte er durch die Tür hinter dem Büfett.
    Die Anwesenden zeigten eine erstaunliche Disziplin. Keiner murrte. Wie Schuljungen, die zur Pause entlassen werden, verließen sie nacheinander den Konferenzsaal. Ich konnte nicht entdecken, wer zurückblieb.
    Als ich an den Kontrolleuren vorbeiging, verneigten sie sich. Ihre Gesichter waren so unbewegt wie bei meinem Eintritt.
    »Vielen Dank für Ihren Besuch, Mr. Cotton. Es war uns eine hohe Ehre, Sie bei uns begrüßen zu dürfen.«
    In meinem Gesicht zuckte kein Muskel. Ich tat so, als ob die freundlichen Worte nicht mir galten, aber ich wußte auf einmal, daß die Organisation der Cosa Nostra mit einem der üblichen Tricks nicht zu bezwingen war.
    ***
    Wir saßen beim Chef, Phil und ich.
    »Die Sache war also ein Reinfall, Jerry. Ehrlich gesagt, ich hatte es erwartet. Eine Organisation, die über Jahrzehnte von keiner Institution zerschlagen werden konnte, sichert sich in jeder Weise ab. Und Sie sahen auch kein bekanntes Gesicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie soll’s jetzt weitergehen? Wir sind auf einem toten Punkt angelangt. Doolans Mörder läuft noch frei herum wie der Mörder Fergolinis.«
    Mr. High öffnete die umfangreiche Akte über den Fall. Er schob Phil und mir je einen Durchschlag des Untersuchungsberichts herüber. »Sie finden darin den Bericht über die Autopsie und die Ergebnisse der Laboruntersuchungen. Vielleicht fällt Ihnen dabei was ein!«
    Phil studierte den Autopsiebericht des Arztes, ich nahm die Laborergebnisse unter die Lupe. Und dabei fiel mir etwas auf. Im Waschbecken des Mordzimmers hatte man winzige Spuren von Arsenik gefunden. Der untersuchende Chemiker zog zwar keine Folgerungen aus dieser Tatsache, denn er hatte die darunterliegende Wohnung nicht gesehen. Ich aber erinnerte mich an den Metallstaub.
    »Ist was?« fragte der Chef, der mein Mienenspiel genau beobachtete.
    »Vielleicht. Die Sache ist allerdings so fantastisch, daß ich sichergehen möchte. Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung einer Miß Marilyn van Myen.«
    »Das Apartment unter Fergolinis Wohnung?«
    »Genau.«
    Phil legte den Autopsiebericht beiseite. »Soll ich mitkommen?«
    »Nicht nötig. Mir wäre es lieber, wenn du ins Waldorf fährst. Vielleicht kannst du herausfinden, was unser Freund Beaumont tatsächlich mit der Cosa Nostra zu tun hat. Seine Bereitwilligkeit, uns zu helfen, kam etwas überraschend.«
    »Brighton hat ihn noch einmal

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