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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch das FBI. Sie brauchen ihn gar nicht vor den Richter zu zitieren. Er genügt, wenn Boro unsere Verbindungen preisgibt. Und Sie wissen, er hat einen schwachen Punkt!«
    »Ja«, nickte der andere, »seine Trompete.«
    Sinclair starrte vor sich hin. Dann murmelte er leise. »Er darf nicht im FBI-Headquarters ankommen. Wenn er dort ist, können wir nicht mehr an ihn heran. Beaumont wußte das, und deshalb hat er sich lieber in eine Zelle gesetzt. Halten Sie an der nächsten Telefonbox!« sagte er zu dem Fahrer.
    Sie hielten in einer Seitenstraße, kurz vor dem Drawley Circle.
    Sinclair verließ den Wagen. Er schlug den Mantelkragen hoch und zog den Hut tief ins Gesicht.
    Die Telefonzelle war frei. Er wählte eine Nummer in Queens.
    »Hier ist F 13«, meldetete er sich.
    »Einen Augenblick«, sagte eine Frauenstimme. Es dauerte ein paar Sekunden, dann klickte es in der Leitung.
    »Was gibt’s, F 13?«
    »Wir mußten Tuck verlassen. Boro ist in ihren Händen. Er sollte besser nicht ankommen.«
    Der Teilnehmer am anderen Ende schien zu verstehen. Jedenfalls stellte er keine Fragen.
    Sinclair fuhr fort. »Wir haben vielleicht einen Vorsprung von einer Stunde. Reicht das?«
    »Es reicht. Kommen Sie her, F 13!«
    Sinclair legte den Hörer auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Kommen Sie her, F 13, hatte der andere gesagt. Das war ein Befehl, und Sinclair wagte es nicht, sich diesem Befehl zu widersetzen. Es sei denn, er wäre 10 000 Meilen von New York entfernt gewesen. Auch dann wären seine Chancen gering gewesen, sich dem langen Arm der Cosa Nostra zu entziehen.
    Mit schleppenden Schritten ging er zum Wagen zurück.
    ***
    Hai Collins kam mit den anderen zurück. Ihre Gesichter waren ernst. In ihrem Gefolge befanden sich drei Männer und zwei Frauen. Eine davon war die Operationsschwester.
    Sie sah erst mich an und versuchte zu lächeln. Dann fiel ihr Blick auf Marilyn van Myen. Mit einem Aufschrei stürzte sie zu ihr, bettete ihren Kopf bei der Toten und weinte bitterlich.
    Ich ahnte die Zusammenhänge, ging zu ihr und stützte sie. »Es ist hart für Sie, aber für Ihre Schwester sicher am besten so. Sie ist doch Ihre Schwester?«
    Sie nickte.
    »Sie wäre aus dem Zuchthaus nicht mehr herausgekommen, Miß van Myen. Marilyn war Mitglied der berüchtigten Cosa Nostra.«
    Die Schwester setzte sich auf. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. »Ich weiß, Mr. Cotton. Und es war ein unheilvoller Teufelskreis, dem sie nicht entrinnen konnte. Nur Marilyn zuliebe habe ich diese Stellung angenommen. Sie wollte sich damit freikaufen. Aber alles war zu spät. Ich lebte wie eine Gefangene.«
    Doc Richards gab ihr eine Beruhigungsspritze. Ein Kollege führte sie nach draußen und brachte sie zu einem unserer Wagen. Auch Phil wurde abtransportiert. Er war noch immer nicht bei Bewußtsein. Doc Richards äußerte sich sehr zurückhaltend über den Zustand Phils.
    Die zweite Frau, eine Miß Galvin, war im Labor tätig gewesen. Die drei Männer gehörten zum Pflegepersonal, zwei hatten mich »betreut«. Es waren primitive Burschen, die sich keinerlei Gedanken über ihre Tätigkeit gemacht hatten.
    Hai Collins gab uns seinen Bericht. »Wir haben das Sanatorium durchsucht. Wir fanden diese fünf Personen und…« Er stockte.
    »Ja weiter«, drängte Mr. High.
    »Man kann es nicht beschreiben, Chef. Was wir brauchen, sind Ärzte, Schwestern und Krankenwagen. Das Sanatorium ist nicht so leer, wie wir glaubten. Wir fanden ungefähr 30 Patienten. Alle in einem erbarmungswürdigen Zustand. Ich würde mich nicht wundern, wenn prominente Leute darunter wären. Dr. Sinclair unterhielt anscheinend eine Anstalt, in die mißliebige Leute für immer abgeschoben wurden. Ob sie krank waren oder nicht. Der Staatsanwalt wird Arbeit erhalten.«
    Richards holte Boro ins Leben zurück. Boro blickte sich wild um und wollte sich sofort auf mich stürzen. Schaum stand vor seinem Mund. Er war kurz vor einem Tobsuchtsanfall.
    Der Chef ließ die drei Pfleger und Miß Galvin nach draußen bringen. Collins forderte per Funk Verstärkung und Krankenwagen an. Er blieb mit drei Kollegen im Sanatorium, bis die anderen eintrafen. .
    »Geht’s wieder, Jerry?« fragte Mr. High.
    »Ich bin okay, Chef.«
    Collins legte Boro Handschellen an. Mr. High und ich wollten ihn gleich ins Headquarters bringen. Die beiden Wagen mit den anderen fuhren voraus.
    Der Chef steuerte den Wagen selbst. Ich saß hinten neben Boro. Er war ruhig geworden, nachdem ihm Doc Richards

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