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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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fällt.«
    »Und was passiert, wenn eine gerichtliche Aussage notwendig wird, Inspector? Weder Drake noch Pleasance können als Zeugen aussagen, wenn der Befund nicht von ihnen stammt.«
    »Doch, das können sie, wenn sie assistieren und zu dem gleichen Ergebnis gelangen wie der Gutachter.«
    Sheehan schob nachdenklich die Rolle Drops auf dem Schreibtisch hin und her. »Läßt sich das diskret arrangieren?«
    »Sie meinen so, daß niemand außer Drake und Pleasance von der Zuziehung des Spezialisten erfährt?« Als Sheehan nickte, sagte Lynley: »Lassen Sie mich nur kurz telefonieren.«
    Aus dem Vorzimmer rief eine Frau: »Superintendent?« Sheehan stand auf und ging hinaus zu der uniformierten Beamtin, die den Anruf entgegengenommen hatte.
    Während die beiden miteinander sprachen, sagte Barbara zu Lynley: »Sie denken an St. James, nicht wahr? Glauben Sie denn, er wird kommen können?«
    »Bestimmt schneller als jemand vom Yard«, erwiderte Lynley.
    Sheehan kam, plötzlich in Eile, ins Büro zurück. Er riß seinen Mantel vom Garderobenhaken, packte den Plastiksack mit den Kleidern, der neben Barbaras Stuhl stand, und warf ihn der Beamtin zu, die an der Tür stehen geblieben war. »Lassen Sie das zur Untersuchung ins Labor bringen«, sagte er. Zu Lynley und Barbara gewandt, fügte er hinzu: »Gehen wir.«
    »Gehen wir.«
    Lynley wußte, was Sheehans starres Gesicht zu bedeuten hatte. Zu häufig hatte er diesen maskenhaften Ausdruck gesehen, um noch fragen zu müssen. Er wußte, daß seine eigenen Züge auf diese Art zu erstarren pflegten, wenn ein Verbrechen gemeldet wurde. Darum war er auf Sheehans nächste Worte vorbereitet.
    »Ein neuer Mord«, sagte dieser, als sie aufstanden.

15
    Zwei Mannschaftswagen rasten mit blinkenden Lichtern und heulenden Sirenen dem Zug von Fahrzeugen voraus. Sie brausten die Leansfield Road hinunter, weiter auf dem Fen Causeway, vorbei an den Grünanlagen hinter den Colleges bis zur Abzweigung nach Madingley im Westen. Barbaras Mini war zwischen dem zweiten Mannschaftswagen und Sheehans Limousine eingeschlossen, der ein Wagen der Spurensicherung und ein Rettungswagen folgten, auch wenn wahrscheinlich nichts mehr zu retten war.
    Sie überquerten die Brücke über den M11, passierten das kleine Dorf Madingley und donnerten eine schmale, von Hecken gesäumte Landstraße hinunter. Zwei Minuten aus Cambridge hinaus, und sie waren mitten auf dem Land. Dichte Hecken - Weißdorn, Brombeeren und Ilex - markierten die Grenzen der frisch mit Winterweizen angesäten Felder.
    Hinter einer Kurve stand halb auf dem Bankett ein Traktor. Oben saß ein Mann in einer dicken Jacke mit hochgeschlagenem Kragen, den Kopf eingezogen gegen Wind und Kälte. Er winkte, um sie anzuhalten, und sprang zu Boden. Ein Collie, der ruhig neben dem schmutzverkrusteten Hinterrad des Traktors gelegen hatte, sprang auf einen scharfen Befehl des Mannes auf und trottete an seine Seite.
    »Da drüben«, sagte der Mann, nachdem er sich als Bob Jenkins vorgestellt und ihnen seinen Hof gezeigt hatte, der vielleicht einen halben Kilometer entfernt war, Wohnhaus und Nebengebäude unter Bäumen. »Shasta hat sie gefunden.«
    Als der Hund seinen Namen hörte, spitzte er die Ohren, wedelte einmal kurz mit dem Schweif und folgte seinem Herrn zu einer etwa sechs Meter entfernten Stelle an der Hecke, wo in Gras und Unkraut ein Mensch lag.
    »So was hab ich noch nie erlebt«, sagte Jenkins. »Was ist das eigentlich für eine Welt heutzutage!« Er zupfte an seiner Nase, die von der Kälte rot war, und kniff die Augen gegen den Nordostwind zusammen. Der Wind vertrieb den Nebel, aber er brachte die eisigen Nordsee-Temperaturen mit. Eine Hecke bot kaum Schutz vor ihm.
    »O verdammt!« war das einzige, was Sheehan sagte, als er neben der Leiche niederkauerte. Lynley und Barbara gesellten sich zu ihm.
    Die Tote war ein großes und schlankes Mädchen mit langem blonden Haar. Sie hatte ein grünes Sweatshirt an, weiße Shorts und Laufschuhe. Sie lag auf dem Rücken, das Kinn in die Höhe gerichtet. Ihr Mund stand offen, ihre Augen waren starr. Und ihr Körper war blutüberströmt, hier und dort dunkel gesprenkelt von unverbrannten Schießpulverpartikeln. Ein Blick genügte ihnen, um zu sehen, daß der Rettungswagen sie höchstens noch zur Obduktion ins gerichtsmedizinische Institut bringen konnte.
    »Sie haben sie nicht angerührt?« fragte Lynley den Bauern.
    Der schüttelte entsetzt den Kopf. »Ich hab überhaupt nichts angerührt. Shasta hat

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