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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sind.«
    »Ins Kino ab und zu oder mal zum Essen. Einmal waren wir auch einen Tag auf dem Land.«
    »Ah ja.«
    »Es ist nicht so, wie Sie glauben. Ich hab das nicht getan, weil ich wollte - ich meine, ich konnte nicht... ach, verdammt!«
    »Hat Dr. Weaver Sie gebeten, sich um Elena zu kümmern?«
    »Ja, wenn Sie es unbedingt wissen müssen. Er fand, wir paßten zueinander.«
    »Und stimmte das?«
    »Nein!« sagte er mit einer Vehemenz, die Lynley verblüffte, und ergänzte gleich, als wollte er den Eindruck seiner Heftigkeit löschen: »Ich war für sie so etwas wie ein bezahlter Begleiter, und das war alles.«
    »Brauchte Elena denn einen bezahlten Begleiter?«
    Adam schob die Aufsätze zusammen, die auf dem Tisch lagen. »Ich habe wahnsinnig viel zu arbeiten. Die Tutorien, meine eigenen Studien. Ich hab in meinem Leben keinen Platz für eine Frau. Ich kann mir Komplikationen und Ablenkungen dieser Art nicht leisten. Meine Arbeit nimmt mich völlig in Anspruch.«
    »Es war sicher nicht einfach, das Dr. Weaver zu erklären?«
    Adam seufzte. »Gleich am zweiten Wochenende nach Semesteranfang hat er mich zu sich nach Hause eingeladen. Er wollte mich mit ihr bekanntmachen. Wie hätte ich da nein sagen können? Wo er mir soviel geholfen hatte. Da mußte ich mich doch revanchieren.«
    »Wie meinen Sie das? Brauchte er denn Ihre Hilfe?«
    »Elena hatte einen Bekannten, der ihm nicht paßte. Er wollte, daß ich da dazwischenfunke. Ein Student vom Queens.«
    »Gareth Randolph.«
    »Richtig. Sie hatte ihn letztes Jahr bei der Vereinigung Gehörloser Studenten kennengelernt. Dr. Weaver sah die Freundschaft nicht gern. Ich hatte den Eindruck, er hoffte, sie würde sich vielleicht - na, Sie wissen schon.«
    »Für Sie erwärmen?«
    Er hob den Kopf und sah Lynley an. »Aber verliebt war sie in diesen Gareth sowieso nicht. Das hat sie mir selbst erzählt. Sie waren miteinander befreundet, sie hat ihn gemocht, mehr war es nicht. Aber sie hat gewußt, wovor ihr Vater Angst hatte.« »Wovor denn?«
    »Daß sie am Ende einen - ich meine, wenn sie heiraten sollte...«
    »Daß sie einen Gehörlosen heiraten würde«, sagte Lynley. »Was ja keinesfalls ungewöhnlich gewesen wäre, da sie selbst gehörlos war.«
    Adam stand von seinem Stuhl auf. Er ging zum Fenster und sah in den Hof hinunter. »Es ist schwierig«, sagte er, Lynley den Rücken zugewandt. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen Dr. Weaver nahebringen kann. Und selbst wenn ich es könnte, würde es keinen Unterschied machen. Ganz gleich, was ich sagte, er würde immer schlecht dastehen. Und es hätte nichts mit dem zu tun, was ihr passiert ist.«
    »Ja, und selbst wenn es so wäre, kann Dr. Weaver es sich einfach nicht leisten, schlecht dazustehen, nicht wahr? Es geht ja um die Berufung auf den Penford-Lehrstuhl.«
    »Ach, das ist es doch gar nicht.«
    »Nun, dann kann es doch keinem schaden, wenn Sie offen mit mir sind.«
    Adam lachte trocken. »Das ist leicht gesagt. Sie wollen doch nur einen Mörder zur Strecke bringen und wieder nach London verschwinden. Sie interessiert es nicht, wie viele Leben dabei kaputtgehen.«
    Die Polizei in der Rolle der Eumeniden. Er hörte diesen Vorwurf nicht das erste Mal. Zum Teil traf er ja auch zu - es mußte eine unparteiische Justiz geben, wenn das gesellschaftliche Gefüge nicht zusammenbrechen sollte -, aber in diesem Moment konnte er nur darüber lachen, wenn auch recht bitter. Immer wieder dieselbe Form der Verleugnung: Ich schütze einen anderen, indem ich die Wahrheit verschweige, schütze ihn vor Schaden, vor Schmerz, vor der Realität, vor Verdacht; stets trug die feige Ausflucht die Maske selbstgerechten Edelmuts.
    »Ihr Tod ist nicht in luftleerem Raum geschehen, Adam. Er betrifft jeden, den sie kannte. Keiner kann gedeckt bleiben. Es sind schon Leben kaputtgegangen. Das ist so bei Mord. Wenn Sie das bisher nicht gewußt haben, wird es Zeit, daß Sie es lernen.«
    Adam schluckte geräuschvoll. »Sie hat sich darüber amüsiert«, sagte er schließlich. »Sie hat sich über alles amüsiert.«
    »Worüber in diesem Fall?«
    »Daß ihr Vater solche Angst hatte, sie könnte Gareth Randolph heiraten. Daß er es nicht gern sah, wenn sie mit den anderen gehörlosen Studenten zusammen war. Aber am meisten hat sie sich darüber amüsiert, daß er - ich glaube, daß er sie so sehr liebte und sich wünschte, sie würde ihn genauso wiederlieben. Sie hat sich darüber lustig gemacht. So war sie.«
    »Was für eine Beziehung bestand zwischen ihr

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