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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sich, ob da eine geheime Symbolik dahintersteckte oder ob er nur nach einem Vorwand gesucht hatte, in den Spiegel zu schauen. Du sollst auf alles eine Antwort haben, sagte ihm sein Spiegelbild. Dabei weißt du noch nicht einmal, weshalb du überhaupt hier im Bad bist! Der Präsident lächelte.
«Was, zum Kuckuck, soll ich Foley sagen?» fauchte Ritter zwanzig Minuten später.
«Halten Sie sich zurück, Bob», warnte Moore. «Er denkt darüber nach. Sofort brauchen wir die Entscheidung nicht, und ein Vielleicht ist besser als ein Nein.»
«Tut mir leid, Arthur, aber wir können den Mann nicht hängenlassen.»
«Der Präsident trifft bestimmt keine endgültige Entscheidung, ehe ich noch einmal mit ihm gesprochen habe. Für den Augenblick weisen wir Foley an, mit der Mission fortzufahren. Außerdem möchte ich noch einmal über Narmonows politische Verwundbarkeit informiert werden. Ich habe nämlich den Eindruck, daß Alexandrow auf dem absteigenden Ast ist und zu alt, um an die Spitze zu treten. Wer bleibt dann noch als Nachfolgekandidat übrig?»
«Gerasimow», sagte Ritter sofort. «Es mögen sich noch zwei andere bewerben, aber er ist der Ehrgeizigste. Rücksichtslos, aber sehr elegant in seinen Methoden. Bei der Partei ist er beliebt, weil er die Dissidenten so gut in Schach hielt. Er muß aber rasch handeln. Wenn das Abrüstungsabkommen zustande kommt, gewinnt Narmonow an Prestige und politischer Macht. Und wenn Alexandrow sich nicht vorsieht, verpaßt er den Zug ganz, wird abgelöst, und dann ist Narmonow auf Jahre hinaus sicher.»
«Das dauert noch mindestens fünf Jahre», ließ sich Admiral Greer zum ersten Mal vernehmen. «Soviel Zeit hat er vielleicht nicht. Wir haben Hinweise, daß Alexandrows Tage gezählt sind. Wenn das mehr ist als nur ein Gerücht, kann es ihn in Zugzwang bringen.»
Judge Moore schaute zur Decke. «Man käme mit den Kerlen leichter zurecht, wenn sie die Führungsfragen übersichtlicher regeln würden.» Wir tun das, aber berechenbarer macht es uns auch nicht, fügte er in Gedanken hinzu.
«Kopf hoch, Arthur», meinte Greer. «Wenn auf der Welt alles mit rechten Dingen zuginge, müßten wir uns alle eine ehrliche Arbeit suchen.»
    Die Fahrt durchs Kattegat ist für ein U-Boot eine heikle Angelegenheit, besonders, wenn sie heimlich erfolgen muß, denn das Wasser ist dort so seicht, daß Tauchfahrt unmöglich ist. Selbst bei Tageslicht sind die Fahrrinnen tückisch. Nachts sieht es noch schlimmer aus, und ohne Lotse erst recht. Da die Passage von Dallas geheim bleiben sollte, kam ein Lotse nicht in Frage.
Mancuso stand auf dem Turm. Unter ihm schwitzte der Navigator am
    Kartentisch, während am Periskop ein Obermaat die Landmarken ausrief. Sie konnten noch nicht einmal Radar als Navigationshilfe benutzen, aber das Sehrohr war mit einem Restlichtverstärker ausgerüstet, der die sternenlose Nacht zwar nicht gerade zum Tag machte, aber zu einer Art Zwielicht aufhellte. Das Wetter war günstig: Tiefhängende Wolken und Zwielicht aufhellte. Das Wetter war günstig: Tiefhängende Wolken und Klasse war von Land so gut wie nicht auszumachen. Die dänische Marine war über die Passage informiert und hatte einige kleine Fahrzeuge zur Abwehr von Neugierigen auf See.
    «Schiff an Backbord voraus», rief ein Ausguck.
«Ich hab's», antwortete Mancuso sofort. Er hielt ein Nachtsichtgerät und sah das mittelgroße Containerschiff deutlich. Höchstwahrscheinlich aus dem Ostblock, dachte er. Der Captain fluchte und gab seine Befehle.
Dallas' Positionslichter brannten - darauf hatten die Dänen bestanden. Die rotierende orangefarbene Leuchte am Masttopp identifizierte es eindeutig als Unterseeboot. Achtern holte ein Matrose die amerikanische Flagge ein und setzte eine dänische.
Zwei dänische Schnellboote jagten los und setzten sich zwischen das Containerschiff und Dallas. Gut, dachte Mancuso. Nachts sind alle Katzen grau, und ein U-Boot an der Oberfläche sieht halt aus wie... wie ein U-Boot an der Oberfläche, schwarzer Schemen und ein Turm.
«Ein Pole, glaube ich», bemerkte ein Lieutenant. «Ja, da steht's am Schornstein: Maersk Line.»
Die beiden Schiffe fuhren aufeinander zu. Mancuso hielt das Nachtsichtgerät auf die Brücke gerichtet und konnte keine außergewöhnliche Aktivität ausmachen. Nun, es war immerhin drei Uhr früh. Die Crew auf der Brücke war bestimmt vollauf mit der Navigation beschäftigt und wahrscheinlich so wie er bemüht, eine Kollision zu vermeiden. Die Begegnung war

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