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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sollen, hatte ihn aber im Gesicht erwischt.
Drei Minuten später verließ der Plymouth den Interstate Highway. Hinter dem Unfall, der noch immer alles blockierte, war die Straße praktisch frei. Bob erreichte schließlich den unbefestigten Weg, schaltete das Licht aus und erreichte den Wohnwagen, noch ehe der Gefangene wieder zur Besinnung kam.
Hinter ihnen sah ein vorbeikommender Autofahrer den Polizisten am Straßenrand liegen und kam ihm zu Hilfe. Der Beamte, der eine schwere Gesichtswunde erlitten und neun Zähne verloren hatte, wand sich in Qualen. Der Autofahrer rannte zu dem Streifenwagen und verständigte über Funk die Zentrale.
Es dauerte eine Weile, bis man verstand, wer da sprach, aber nach drei Minuten war ein zweiter Streifenwagen zur Stelle, gefolgt von weiteren. Der verletzte Beamte konnte nichts sagen, hatte aber auf seinem Blockhalter das Kennzeichen des Fahrzeugs und eine Beschreibung notiert. Außerdem hielt er noch «Bob Taylors» Führerschein in der Hand. Das genügte seinen Kollegen. Sofort ging über alle Polizeifrequenzen die Fahndungsmeldung heraus.
*
    Candi war überrascht, als sie Al zu Hause nicht vorfand. Da ihr Kiefer von den Betäubungsspritzen noch taub war, entschied sie sich für eine Suppe zum Abendessen. Doch wo war Al? Noch bei der Arbeit? Anrufen durfte sie ihn nicht, aber das war keine Katastrophe: In ihrer derzeitigen Verfassung war sie ohnehin nicht zu Unterhaltungen aufgelegt.
    * Im Polizeihauptquartier in der Cerillos Road arbeiteten die Computer schon auf Hochtouren. Sofort ging ein Telex nach Oklahoma, wo aufgebrachte Polizeikollegen ihre Dateien befragten und feststellten, daß für Robert J. Taylor, 1353 N.W. 1o8th Street, Oklahoma City, OK 73210, kein Führerschein ausgestellt worden und daß auch ein Plymouth Reliant unter XSW-948 nicht zugelassen war. Wie sich herausstellte, existierte die Nummer überhaupt nicht.
    Im Staat New Mexico gibt es zahlreiche militärische Sperrgebiete. Bei der Polizei wußte man zwar nicht genau, was sich zugetragen hatte, aber der wachhabende Captain erkannte sofort, daß dies keine normale Verkehrssache war, und verständige das FBI.
    Jennings und Perkins waren zur Stelle, ehe Mendez, der verletzte Verkehrspolizist, aus dem OP kam. Im Wartezimmer drängten sich so viele Beamte, daß es ein Glück war, daß das Krankenhaus keine weiteren Notfälle zu verarzten hatte. Anwesend waren der die Ermittlungen führende Captain, ein Geistlicher der Staatspolizei und sechs Kollegen von Mendez sowie seine Frau, die im siebten Monat schwanger war. Endlich erschien der Chirurg und verkündete, alles sei glatt verlaufen. Mrs. Mendez weinte ein bißchen und durfte dann kurz zu ihrem Mann, ehe sie von zwei Beamten heimgebracht wurde. Dann ging man an die Arbeit.
    «Er muß dem armen Kerl die Waffe ins Kreuz gedrückt haben», sagte Mendez langsam und undeutlich. Gegen ein Schmerzmittel hatte er sich gewehrt, denn er wollte seine Informationen rasch weitergeben. Mendez war nämlich sehr zornig. «Nur so konnte er so schnell schießen.»
«Stimmt das Foto auf dem Führerschein?» fragte Agentin Jennings.
    Mendez nickte und brachte dann eine grobe Personenbeschreibung der beiden anderen zustande. Zum Opfer sagte er aus: «Um die dreißig, schmächtig, Brillenträger. Trug eine Art Uniform und militärischen Haarschnitt. Die Farbe seiner Augen konnte ich nicht erkennen, weil sie tränten. Muß am Reizgas gelegen haben. Schade, hätte schneller reagieren sollen.»
    «Sie sagten, einer hätte etwas gesprochen?» fragte Perkins.
«Ja, der Kerl, der auf mich schoß. Aber nicht in Englisch oder Spanisch. Ich kann mich nur an das letzte Wort erinnern... mat oder ... macht.»
"Job twoju mat'!» rief Peggy Jennings sofort.
«Ja, das war's.» Mendez nickte. «Was heißt das?»
«Mit Verlaub: «Fick deine Mama», sagte Perkins und wurde rot. Mendez wurde auf dem Bett steif. So etwas sagt man keinem HispanoAmerikaner.
«Wie bitte?» fragte der Captain von der Staatspolizei.
«Das ist ein russischer Fluch.» Perkins warf Agentin Jennings einen Blick zu.
«Meine Güte!» hauchte sie ungläubig. «Wir verständigen auf der Stelle Washington.»
«Wir müssen das - he, Moment mal! - Gregory?» sagte Perkins. «Himmel noch mal! Sie rufen Washington an, ich alarmiere die Projektleitung.»
Wie sich herausstellte, war die Staatspolizei am schnellsten. Candi kam an die Tür und sah zu ihrer Überraschung einen Polizisten draußen stehen. Der Mann sagte höflich, er wollte

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