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05 - Spiel der Intrigen

05 - Spiel der Intrigen

Titel: 05 - Spiel der Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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des
Prinzregenten geradezu einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Ich weiß selbst nicht, warum ich
das getan habe«, gestand der Earl reumütig. »Ich war etwas überdreht, und sie
erschien mir sehr ... liebenswert.«
    »Aber du wärest doch mit einer Frau,
die nur schön ist, nicht zufrieden. Du könntest ihre vulgären Redensarten
niemals ertragen.«
    »Ich glaube, dass sie ein gutes Herz
hat.«
    »Hast du etwas von deinem Bruder
Harry gehört?«
    »Was in aller Welt hat mein Bruder
mit Miss Goodenough zu tun?«
    »Ich habe plötzlich an ihn denken
müssen. Er war ständig rettungslos verliebt.«
    »Nein, ich habe nichts von ihm
gehört. Soviel ich weiß, ist er immer noch Hauptmann des 87. Dragoner-Regiments
und zweifellos bereit, sich in jede spanische Senorita, der er auf der
Halbinsel begegnet, zu verlieben.«
    »Ich treffe einige Kameraden zu
einer Runde Karten bei White. Hast du Lust, mitzukommen?«
    »Nein, wirklich nicht. Die Aufregung
des Dinners bei Miss Goodenough ist mir für heute genug«, sagte der Earl.
    Fitz verabschiedete sich, und nur
wenig später nahm die Schwester des Earl, Mrs. Otterley, seinen Platz ein. Der
Earl wünschte von Herzen, er wäre mit Fitz vor ihrer Ankunft entwischt.
    »Was verschafft mir die Ehre deines
Besuchs?« fragte der Earl, der zum x-ten Male dachte, wie böse und
schlechtgelaunt seine Schwester immer aussah.
    »Es ist ein Skandal«, sagte Mrs.
Otterley und ließ sich schwer in einen Sheraton-Sessel plumpsen. »Ich höre, dass
du einer Unbekannten einen Heiratsantrag gemacht hast.«
    »Ich habe eine Abendgesellschaft
gegeben, ich habe einen Scherz gemacht, das war alles.«
    »Was ich gehört habe, hat anders
geklungen«, meinte Mrs. Otterley schnippisch. »Ein Frauenzimmer namens
Goodenough war die Empfängerin deiner Aufmerksamkeiten. Bitte vergiss nicht,
was du deinem Namen schuldig bist, bevor du dich an eine Unbekannte wegwirfst.
Kein Mensch hat vor dieser Saison je etwas von dieser Person gehört.«
    »Sollte ich mich wieder verheiraten,
dann werde ich nur mich selbst befragen, Mary. Wenn du gekommen bist, um mir
das zu sagen, dann geh bitte jetzt wieder, nachdem du es losgeworden bist.«
    »Sie kann nicht viel Geld haben,
diese Miss Goodenough«, fuhr Mrs. Otterley fort, die dickfällig wie ein
Rhinozeros war. »Warum hätte sie sonst dieses fluchbeladene Haus in der Clarges
Street mieten sollen? Jedermann weiß, dass es nur deshalb an den Mann gebracht
werden kann, weil die Miete lächerlich niedrig ist.«
    »Geld interessiert mich nicht. Ich
habe selbst genug.«
    »Mehr als dir guttut«, sagte seine
Schwester bissig.
    Ein boshaftes Teufelchen veranlasste
den Earl zu bemerken: »Lass dir eins sagen, Mary, Miss Goodenough ist etwas
Besonderes. Es wäre nicht der größte Fehler, sie zu heiraten. Und ich würde
dann mein Haus am Grosvenor Square wieder brauchen. Du könntest jederzeit hier
wohnen.«
    »Aber das ist nicht annähernd eine
so feine Adresse!«
    »Unsinn. Die Park Lane ist Mode
geworden. Sie ist der Inbegriff des Respektablen. Wenn du dir soviel aus
Äußerlichkeiten machst, warum legst du dann keinen Wert auf deinen Titel?«
    »Du weißt sehr gut, dass Mr.
Otterley möchte, dass ich seinen Namen trage.«
    »Und mein Schwager ist so furchtbar
reich, dass du wohl oder übel gehorchen musst. Und doch hält ihn sein Stolz
nicht davon ab, mein Haus zu bewohnen. Ich werde langsam aufmüpfig. Dein Besuch
hat nur dazu gedient, mich zu erinnern, dass ich nicht verpflichtet bin, ein
Haus für die Saison zu mieten, wo ich doch ein sehr schönes eigenes habe. Ich
bin überzeugt davon, dass Miss Goodenough deine Ansicht teilt. Am Grosvenor
Square wird es ihr viel besser als in der Park Lane gefallen.«
    »Du beliebst zu scherzen. Die ganze
Sache mit der Heirat ist ein Scherz. Du versuchst nur, mich zu ärgern!«
    »Und es gelingt mir sehr gut...
hoffe ich«, sagte ihr Bruder. »Geh jetzt bitte, Mary, sonst bekomme ich einen
Anfall.« Aber es war Mrs. Otterley, die so aussah, als würde sie gleich einen
Anfall bekommen, als sie auf die Park Street hinausstürmte — um keinen Preis
der Welt würde sie einen Fuß in die Park Lane setzen, die in ihren Augen eine
Straße war, in der nur Emporkömmlinge wohnten.
    Sie befahl ihrem Kutscher, in die
Clarges Street zu fahren.
    Nach kurzer Zeit kündigte Rainbird
die Ankunft von Lady Mary Powell an. Das war eine Gelegenheit, bei der Mrs.
Otterley entschlossen war, ihren Titel zu benutzen.
    Emily arrangierte

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