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05

05

Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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lügen, wenn ich sagen würde, es hätte nicht gutgetan, ihn wie ein Papierflugzeug durch die Luft segeln zu sehen. Wo war denn mein Mitgefühl für ihn geblieben?
    Ich kniete mich neben meine Freunde. „Jess, geht es dir .. "
    „Pass auf!", schrie sie, und ich drehte mich gerade rechtzeitig um, um erschossen zu werden.
    Ich wette, Marc tut es leid, dass er heute frei hat, dachte ich noch, bevor ich in Jessicas blutiges Gesicht stürzte und sie wieder zu Boden stieß.
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    Ich kam gerade rechtzeitig zu mir, um Deiks Schmerzensschrei zu hören, gefolgt von einem dumpfen Knall. Steh, auf!
    Ich versuchte mich zu bewegen.
    Steh auf oder sie bringen sich um. Sie bringen sich wirklich um.
    Meine ganze Brust fühlte sich an, als hätte sie jemand in Benzin getaucht und dann angezündet. Und das war kein schönes Gefühl. Ich versuchte mich aufzusetzen.
    „Besser nicht", sagte Marc. Jetzt erst begriff ich, dass er und Jessica sich über mich beugten. „Ich glaube, dein Herz ist damit beschäftigt, zurückzuwachsen."
    „Hilf mir auf, stöhnte ich.
    „Das ist keine gute Idee", sagte er, zog mich aber dennoch vorsichtig auf die Füße, was, so schien es mir, eine kleine Ewigkeit dauerte.
    „Jess, geht es dir gut?"

    „Mir geht's prima. Nichts gebrochen." Sie sah furchtbar aus -da war Blut überall auf ihren Kleidern und getrocknetes Blut in ihrem Gesicht -, aber wenigstens war es kein frisches Blut. „Ich weiß, das ist jetzt weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, aber das finde ich wirklich eklig."
    „Was?"
    „Dass du dir das Blut vom Handrücken leckst", murmelte Marc.
    War das zu fassen! ,,'tschuldigung." Ich zwang mich, die Hand 13°
    vom Mund zu nehmen. Das war auch besser so, denn jede Bewegung tat mir weh. Ich konnte mich glücklich schätzen, nicht atmen zu müssen, weil das höchstwahrscheinlich auch wehgetan hätte. Wo war ich also stehen geblieben?
    Es war doch gerade um irgendetwas Wichtiges gegangen. Eine Frage von Leben und Tod. Oh ja .. „Stopp, Leute! Schluss damit! Sinclair, lass ihn los!"
    Nicht dass ich sehen konnte, was in der Küche vor sich ging, aber das war nicht schwer zu erahnen.
    Ich humpelte in Richtung der Küchentür (die, wenn man es recht bedachte, schuld an dem ganzen Schlamassel war) und drückte sie auf. Gerade bückte sich Sinclair, um Deik von den Fliesen aufzusammeln, völlig unbeeindruckt von der geladenen Waffe, die auf seine Nase gerichtet war.
    „Ah, du bist wieder auf den Beinen." Sinclair sah zu mir herüber.
    „Fantastisch."
    „Hör einfach auf damit. Auf mich wurde geschossen, du hast Deiks Arm gebrochen, Jessica hat Nasenbluten. Wir verstauchen Marc den Knöchel und verpassen Tina einen Haarschnitt, und dann sind wir alle quitt, okay? Bitte ..
    nicht", bettelte ich, als Sinclair wieder nach seinem Opfer greifen wollte. „Es ist alles so furchtbar im Moment, lass es uns nicht noch schlimmer machen.
    Und willst du nicht eigentlich ganz schnell hier herüberkommen und dich versichern, dass es mir auch wirklich gut geht?"
    Ich sah, wie er darüber nachdachte. Der Revolver hätte genauso gut aus Zucker sein können, so wenig schien er davon beeindruckt zu sein. Aber ich wusste, dass Deiks Kugeln Hohlspitzgeschosse waren, gefüllt mit Weihwasser. Eine einzige davon hätte Sinclair wahrscheinlich getötet. Wie immer, wenn es um mich ging (ich seufzte in Gedanken glücklich), scherte er sich einen Dreck um seine eigene Sicherheit.
    Und, ja, er kämpfte tatsächlich gegen den Drang an, sich selbst 77
    davon zu überzeugen, dass es mir gut ging. Wie niedlich! Und gegen den Drang, Deik den Kopf abzureißen und ihn als Fußball zu benutzen.
    „Bitte", wiederholte ich. Plötzlich richtete sich Sinclair auf und ließ Deik, der mit der Waffe in der Luft herumfuchtelte, auf dem Boden liegen. Er durchquerte den Raum und packte meine Hände, dann streckte er sie zur Seite, damit er meine Brust begutachten konnte. Während ich bewusstlos war, hatte Marc meine Bluse zerrissen - glücklicherweise war heute ein BH-Tag. Ich schaute an mir herunter - kein Loch. Nur ein paar Tropfen getrockneten Blutes.
    „Geht es dir wirklich gut?"
    Mein IPEX-Bra war wohl hinüber, aber . . „Ich habe höl ischen Muskelkater."
    Er schüttelte den Kopf. „Du bist ein Wunder. Die Kugel hätte dich töten müssen. Zumindest ist es erstaunlich, wie schnell du heilst, vor allem, da du dich seit .. seit wann hast du dich nicht mehr genährt?"
    Ich verzog das Gesicht. „Erinnere mich nicht

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