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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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Leroys Blutdruck maß, sah er etwas überrascht auf.
    »Ihr Blutdruck ist niedriger als ich gedacht habe, Mr. Thompson«, sagte er. »Viel niedriger. Wie steht es denn mit Ihrer Gesundheit? Irgendwelche Sorgen?«
    »Ich war bei bester Gesundheit, bis diese Sache begann«, sagte Leroy.
    »Ja, ja, natürlich«, antwortete der Arzt. »Aber ich habe den Eindruck, daß Sie an Blutarmut leiden.«
    »Blutarmut?« fragte Leroy entgeistert.
    »Hm«, murmelte Chalmers.
    Eine Weile schwiegen die drei Männer.
    »Gut, Jenkins, Sie können jetzt wieder gehen«, meinte der Doktor. »Ich werde Sie nicht mehr brauchen.«
    »Danke, Sir.« Er ging hinaus.
    Der Doktor räumte den Apparat wieder weg.
    »Mr. Thompson«, sagte er nachdenklich. »Ich werde mit Ihnen jetzt in aller Offenheit und vertraulich sprechen. Sie leiden entweder an einem der bestsimulierten Fälle von Vampirsyndrom, die mir je untergekommen sind, oder aber …« er stand auf und begann, unruhig auf und ab zu gehen, »oder …«
    »Oder?« warf Leroy ein.
    »Oder ich sollte gemeinsam mit Ihnen in Ihre Gummizelle zurück gehen!«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Es gibt doch eine, wenn auch unvorstellbar geringe Möglichkeit, daß es auf dieser geheimnisvollen Welt Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich jenseits der menschlichen Vorstellungskraft befinden und die in vernünftigen Maßstäben nicht zu erklären sind. Offensichtlich gehen diese Dinge weit über unsere Kenntnisse der Medizin und Naturwissenschaft hinaus, sie verlassen unsere Realität und gehen in eine Sphäre über, die nicht mehr unserer vernunftgemäßen Kontrolle untersteht.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Doktor?«
    »Unser Problem hier bietet zwei mögliche Lösungen«, sagte der Doktor.
    »Ja?«
    »Entweder Sie stellen, wie ich bereits sagte, den perfektesten Fall eines Vampirsyndroms dar, einmalig in der Geschichte der Psychiatrie, oder …«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Doktor«, unterbrach ihn Leroy Thompson. Er stand auf. »Oder es gibt tatsächlich Vampire!«
    Wieder schwiegen die beiden Männer.
    »Und was sollen wir jetzt tun?« fragte Thompson.
    »Offen gestanden, ich weiß es selbst nicht.«
    »Was werden Sie jetzt machen?«
    »Das einzige, was wir tun können, ist, die Burg zu erforschen«, meinte Doktor Chalmers.
    »Und wie können wir das anstellen?«
    »Erinnern Sie sich, ich erwähnte vorhin, daß ich Mitglied der lokalen archäologischen Gesellschaft bin«, sagte Chalmers.
    »Sie erwähnten Ihr Interesse an der Archäologie«, beharrte Thompson. »Von der Gesellschaft haben Sie nichts gesagt.«
    »Na gut«, meinte Chalmers. »Vermutlich haben Sie recht. Jedenfalls wäre es für mich nicht besonders schwierig, den Schlüssel zum Burgtor zu erhalten, und es gibt keinen Grund, weshalb Sie mich nicht begleiten sollten, Mr. Thompson. Natürlich nur, wenn Sie wollen!«
    »Noch etwas muß ich Ihnen sagen«, warf Leroy ein.
    »Ja.«
    »Vielleicht ändert das Ihre Ansicht über meinen Fall gründlich, Doktor. Heute nacht kam das Mädchen an mein Fenster. Sie versprach, heute nacht wiederzukommen und mich herauszuholen.«
    »Aha«, sagte der Arzt. Hastig machte er einige Notizen, während er weitersprach. »Das ist nun wirklich sehr interessant. Es ist ganz klar, daß nur Sie sie sehen können, wenn sie nur in Ihrer Phantasie existiert. Und wie wäre es, wenn ich mit Ihnen in Ihrer Zelle auf sie warte? Oder vielleicht sollte auch Jenkins anwesend sein, den ich für einen der nüchternsten, phantasielosesten Menschen halte, die ich kenne. Womit natürlich nichts gegen seinen unschätzbaren Wert in seinem Beruf gesagt sei!«
    »Das wäre großartig!« rief Leroy. »Dann wollen wir also unsere Vorbereitungen treffen«, meinte Chalmers. »Ich habe heute einen ziemlich gedrängten Zeitplan und viele Patienten, aber ich kann nach dem Abendessen zu Ihnen kommen. Wollen Sie in der Gummizelle bleiben? Sie müssen nicht, das wissen Sie.«
    »Sie wird mich dort suchen«, sagte Thompson.
    »Ach ja, natürlich. Dann wäre es bestimmt besser, wenn Sie zumindest heute Nacht noch dortblieben.«
    Er unterbrach sich und setzte dann hinzu: »Gut, Mr. Thompson. Dann werden wir also unsere Empfangsabordnung vorbereiten.«
     

     

Leroy verbrachte den Vormittag mit Spazierengehen im großen Garten, der zur Klinik gehörte. Er aß mit den anderen Patienten zu Mittag, ging dann ins Spielzimmer und spielte einige Partien Billard bis zum Abendessen. Dann saß er vor dem Fernseher, und um neun Uhr ging er

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