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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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Telefon. »Haben Sie vielleicht eine Privatbezeichnung dafür?«
    »Ich und einer meiner Leute haben Mr. Thompsons berühmten Vampir gesehen«, entgegnete Chalmers kühl.
    »Sagen Sie, Kollege … Sie wollen mir da nicht etwa einen Bären aufbinden, um auf meine Kosten zu Ihrer und Mr. Thompsons Unterhaltung beizutragen?«
    »Keineswegs!« rief Chalmers. »Dann wäre ich Ihnen sehr dankbar für eine Gelegenheit, Mr. Thompson untersuchen zu dürfen.«
    »Ich habe nichts dagegen«, meinte Chalmers. »Ganz im Gegenteil, es wäre mir sogar sehr recht, Ihre Meinung zu hören.«
    »Ich könnte mir den Nachmittag freimachen und zu Ihnen hinauskommen. Oder wollen Sie lieber zu mir kommen?«
    »Der Ort, an dem der Vampir zu erscheinen pflegt, liegt hier in der Umgebung«, sagte Chalmers. »Und daher glaube ich, es wäre besser, Sie kämen zu uns heraus. Schon um uns für unsere weiteren Unternehmungen in der Sache alle Möglichkeiten offen zu lassen.« setzte Chalmers vieldeutig hinzu.
    »Ich komme sobald wie möglich. Bitte erwarten Sie mich so gegen vier Uhr.«
    Die Zeit verging, und Henry Foster kam an.
    Sie tranken in Dr. Chalmers Büro gemeinsam Tee, und langsam wurde es draußen dunkel.
    »Nun, was ist also an dieser Vampirgeschichte Wahres dran?« fragte Foster mit der Eindringlichkeit eines Beichtvaters.
    »Es ist keine Geschichte, wenn Sie damit eine Art Märchen meinen«, sagte Chalmers in tadelndem Ton.
    »Henry, ich habe im Lauf meiner Karriere etwa fünfzig Fälle von Vampirsyndrom behandelt. und nach einer ersten Konfrontation mit Mr. Thompson war ich fast sicher, daß dieser Fall der einundfünfzigste sein würde. Aber ich bin ein vorsichtiger Mann und versuche, an meine Fälle so unvoreingenommen wie möglich heranzugehen. Manchmal hilft einem ein offenes Ohr weiter als alle medizinischen Theorien!«
    »Daher …?« drängte Foster.
    »Eine Halluzination kann als solche durch die Anwesenheit einer zweiten Person bewiesen werden; außer diese zweite Person ist außergewöhnlich beeinflußbar. Stimmt das soweit?«
    »Ich denke, das haben wir ja bereits am Telefon geklärt«, sagte Foster säuerlich.
    »Dann sind also zwei Anwesende besser als einer, nicht wahr?« fuhr Chalmers unbeirrt fort.
    »Zwei Köpfe sind besser als einer - auch wenn es nur Schafsköpfe sind«, spottete Foster.
    »Sehr witzig«, meinte Chalmers trocken.
    »Sie stehen also tatsächlich zu Ihrer Story?« meinte Foster ärgerlich.
    »Eisern, nicht wahr?« wandte Chalmers sich an den Pfleger.
    »Vor dem Fenster war zweifellos das Mädchengesicht. Sir«, sagte Jenkins. »Und das Fenster ist etwa fünfzehn Meter über dem Erdboden. Niemand hätte an dieser Mauer hinaufklettern können, sie ist völlig glatt. Auch wenn es jemand geschafft hätte hinaufzukommen, so gab es kein Fenstersims, um sich daran festzuhalten!«
    »Nun, das klingt einleuchtend«, sagte Foster etwas widerwillig.
    »Wir müssen zur Burg«, drängte Lerov Thompson.
    »Vor zwei Stunden wurden mir die Schlüssel gebracht«, sagte Chalmers.
    »Nun, aber wir sollten doch gewisse elementare Vorsichtsmaßregeln nicht außer Acht lassen!« meinte Foster.
    »Ich hatte nicht vorgehabt, wie ein Schaf in den Schlachthof zu gehen!« sagte Chalmers.
    »Finden Sie es für richtig, in der Dunkelheit zu gehen?« fragte Foster. »Ich will sagen, wenn es ein Körnchen Wahrheit in dieser abstrusen Geschichte gibt, dann sind doch diese … diese Wesen in der Dunkelheit am mächtigsten und aktivsten, während sie tagsüber hilflos in ihren Särgen liegen!«
    »Ich will jetzt gehen«, sagte Thompson eigensinnig.
    »Aber wir dürfen gewisse elementare Vorsichts …«
    »Henry!« unterbrach ihn Chalmers. »Meine Klinik besitzt eine wohlsortierte Fachbibliothek, und ich habe gewisse Werke studiert und die einschlägigen Teile im Lauf des heutigen Tages nachgelesen. Auch habe ich mich über die elementarsten Vorsichtsmaßregeln, wie Sie es nennen, informiert.« Er öffnete die Lade seines Schreibtisches. Er nahm einen Revolver heraus, der wie ein Relikt aus dem Ersten Weltkrieg aussah.
    »Mein Vater hat ihn getragen, als er 1.918 im Krieg fiel«, sagte Chalmers.
    »Ich weiß nicht, ob Vampire auf diese Art von Waffen ansprechen«, meinte Foster zweifelnd.
    »Ich war auch nicht untätig«, sagte Jenkins. »Diese Dinger hier habe ich auf Anordnung von Dr. Chalmer gegossen.« Er holte sechs Kugeln hervor. »Die Kugeln sind aus Silber«, erklärte er.
    »Nach meinen Informationen ist Silber das heilige

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