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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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und ihr Vater das sind, wofür wir sie halten, dann brauchen sie wohl weder Türen noch Tore, um in diesen Gemäuern aus und einzugehen!« stellte Jenkins fest.
    »Richtig«, sagte Chalmers.
    »Es riecht nach Moder und Schimmel hier«, fuhr Jenkins fort.
    »In den meisten Gebäuden dieser Art riecht es so«, meinte Chalmers.
    Vorsichtig traten sie ein. Foster leuchtete mit seiner starken Taschenlampe die Mauern ab. Staubige Spinnweben hingen überall.
    »Findet ihr Archäologen denn niemals die Zeit, hier ein wenig sauberzumachen?« fragte Foster mißbilligend.
    »Sie haben recht, Kollege. Ich werde einmal im Klub darauf hinweisen und die Sache in Gang bringen!«
    »Ich muß Lilette finden«, flüsterte Thompson.
    »Dieser Name«, begann Jenkins, der in seiner Freizeit alles las, was ihm in die Hände fiel.
    »Was ist damit?« murmelte Leroy.
    »Er erinnert mich an etwas anderes … Ich bin nicht sicher, ob ich mich recht erinnere … aber hat es nicht auch mit Vampiren zu tun?«
    »Ja! Ja, natürlich!« rief Foster aus. »Lilette! Lilit … Lilith, das Käuzchen oder der Nachtvampir der assyrisch-babylonischen Mythologie! Sie wird auch in den rabbinischen Schriften erwähnt, wo sie die erste Frau Adams gewesen sein soll! Nach der Mythologie des Mittleren Ostens soll sie besonders Kindern sehr gefährlich werden!«
    »Nehmen Sie sich in acht, Thompson!« lächelte Chalmers.
    »Kein Feuer der Hölle brennt so heiß wie der Haß der verschmähten Frau!« warf Foster ein.
    »Viele dieser alten Mythen haben einen hervorragenden psychologischen Aufbau«, sagte Chalmers.
    »Wir wollen endlich mit der Suche beginnen«, drängte Leroy Thompson.
    Sie gingen durch einen hohen, steinbegrenzten, mit Spinnweben verhangenen Korridor. Am Ende des Korridors führte ein hoher, typisch normannischer – oder romanischer -Torbogen in die große Halle.
    Sie ließen die Strahlen ihrer Taschenlampen durch die weite Halle wandern, aber im Lichtschein waren nur steinerne Wände und dichte Spinnweben zu sehen. Aufgeschreckt flatterten Fledermäuse - kleine, völlig normale Fledermäuse in dem ungewohnten Licht.
    »Graf Dracula und seine Freunde«, sagte Foster grinsend.
    »Ich glaube nicht, daß das alles besonders komisch ist«, meinte Thompson scharf.
    »Keine Aufregung, Leroy«, warnte Chalmers.
    »Nur ruhig Blut, alter Freund«, bekräftigte Foster.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Thompson.
    Plötzlich gab es eine wilde Bewegung in dem vom Mondlicht ganz schwach beleuchteten Raum über ihnen.
    »Was, zum Teufel …!« rief Foster.
    »Geben Sie acht!« schrie Leroy Thompson und riß Jenkins zurück.
    »Dort oben!« rief Chalmers.
    Ein riesiger Stein, der gewiß einige Zentner wog, schlug auf dem Steinboden der Halle auf. Von hoch oben kam ein teuflisches, unheimliches Lachen. Es war, als brüllte ein wildes Tier wütend auf.
    Chalmers beleuchtete den Stein mit dem Strahl seiner Taschenlampe.
    »Ein Kappenstein vom Steingeländer dort oben«, stellte Foster fest.
    »Irgend jemand stand dort oben hinter dem Torbogen«, sagte Jenkins.
    »Mann oder Frau?« fragte Leroy.
    »Es war zu dunkel, um es zu erkennen«, antwortete Jenkins.
    »Ich glaubte auch jemanden zu sehen«, meinte Chalmers.
    »Aber es passierte zu plötzlich«, stellte Foster fest. »Der Schreck lähmt die Reaktion.«
    Ein zweiter Stein fiel neben dem anderen von oben herab. Steinsplitter flogen in alle Richtungen davon und surrten in die Dunkelheit wie Querschläger. Der Fußboden in der großen Halle begann auszusehen wie ein Schlachtfeld.
    »Das war kein Zufall!« sagte Thompson.
    »Ganz gewiß nicht«, pflichtete Jenkins bei.
    »Mit ein wenig Übung im Zielen wird er es gewiß weit bringen«, meinte Foster trocken und deutete mit dem Kinn nach oben.
    »Wenn es ein ‚er’ ist«, setzte Chalmers abwesend hinzu.
    »Glauben Sie, es könnte eine ‚sie’ gewesen sein?« fragte Leroy ungläubig.
    »Sie will Ruhe im Haus haben«, meinte Jenkins spöttisch, »und sie zeigt uns das deutlich.«
    »Aber könnte eine Frau – und sei sie auch ein Vampir – diese Kraft aufbringen, die nötig ist, einen Stein von dieser Größe zu bewegen?« fragte Foster. »Vermutlich«, sagte Chalmers.
    »Sie haben übermenschliche Kräfte«, pflichtete Leroy Thompson bei. »Als sie mich im Wagen in den Armen hielt, konnte ich mich nicht bewegen. Ich betrachtete mich als einigermaßen kräftig, aber bevor ich diese Kraft am eigenen Leib verspürt hatte!«
    »Das klingt, als hätten Sie eine Affäre

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