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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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Metall. Es soll auf alle übernatürlichen bösen Wesen absolut tödlich wirken.«
    »Sie sind ausgezeichnet gemacht«, meinte Foster beifällig.
    »Unsere kleine Spenglerei ist gut ausgestattet«, meinte Chalmers.
    »Und haben Sie noch ein As im Ärmel, Herr Kollege?« fragte Henry Foster.
    »Ein silbernes Kreuz«, sagte Chalmers. Er hielt es von sich.
    Leroy schloß die Augen und wandte sich ab.
    »Nein, nein!« flüsterte er. »Berühren Sie mich nicht mit diesem Ding!«
    »Was ist los?« fragte Foster verblüfft.
    »Mr. Thompson hat sich infiziert«, sagte Chalmers. »Was für uns ein Symbol für die Stärke und Heiligkeit Gottes ist, ist für ihn so entsetzlich wie ein Brandeisen!«
    »Das bildet er sich bloß ein«, sagte Foster.
    »Nicht nur«, meinte Chalmers. »Jenkins und ich haben es genauestens überprüft. Auch wenn er das Kreuz nicht sehen kann, verbrennt er sich daran die Haut.«
    »Das ist doch wider jede Vernunft!« sagte Foster ungläubig.
    Chalmers beachtete den Einwand nicht. »Ich habe noch einen Schutz hier«, sagte er.
    »Und zwar?«
    »Es ist in diesem Fläschchen«, sagte Chalmers. »Ich habe den Pfarrer darum gebeten, und er hat es mir sogleich gesandt.«
    Leroy Thompson sah das Fläschchen ängstlich an.
    »Was ist das?« fragte er mißtrauisch.
    »Weihwasser«, antwortete Chalmers ruhig.
    »Nein!« rief Thompson entsetzt. »Nein! Nicht das! Es ist ätzend wie Säure, und sie wird Furchtbares leiden!«
    Dr. Henry Foster ergriff seinen Stock mit dem silbernen Knauf fester.
    »Wenn es tatsächlich solche Wesen wie Vampire gibt«, sagte er, »was ich aber ernstlich bezweifle, so können wir sie nicht wie Haustiere behandeln! Sie können das Böse nicht mit Glacehandschuhen anfassen!«
    »Aber sie ist so schön«, flüsterte Leroy. »Wie kann sie böse sein …?«
     

     
    Sie gingen durch die mondbeschienenen Felder und Wiesen, bis der hinkende Chalmers vor der Außenmauer der Burg bat anzuhalten.
    Die Mauer bot einen seltsamen Anblick im sanften Mondschein. Die rauhen und abgebröckelten Kanten der Steine ließen die Lichtstrahlen diffus tanzen und verliehen der Szene etwas Gespenstisches.
    »Es sieht aus wie der Eingang ins Märchenland«, meinte Foster andächtig.
    »Was immer uns auch auf der anderen Seite der Mauer erwartet: Feen und Prinzen werden es nicht sein!« rief Jenkins aus und lächelte grimmig.
    »Im Märchenland gibt es nicht nur böse Geister«, sagte Thompson.
    »Es wird Zeit, daß wir weitergehen«, mahnte Chalmers.
    Foster betrachtete eingehend einen Sprung in der Steinmauer und wandte sich dann um.
    »Nur zu, liebe Freunde!« rief er mit falscher Zuversicht. »Ihr, die Ihr hier eintretet, laßt alle Hoffnung fahren!« zitierte er mit einem gewissen Maß an Zynismus.
    »Ich muß euch gestehen, daß ich mich an angenehmere Augenblicke meines Lebens erinnern kann!« sagte Chalmers.
    »Auch ich habe kein gutes Gefühl, Sir«, sagte Jenkins. »Die Atmosphäre hier ist ausgesprochen angsteinflößend.«
    Es war seltsam, von diesem stämmigen, robusten Mann diese Worte zu hören.
    »Ich muß Lilette wiederfinden«, flüsterte Thompson.
    Foster ging voran, und die kleine Gesellschaft folgte ihm durch den Spalt in der Steinmauer. Nach Foster ging Thompson, dann kam Jenkins, und Chalmers bildete den Abschluß. Leise gingen sie über das unebene Gelände und stiegen den Hügel hinan, der zu dem Eingang führte.
    Sie zögerten ein wenig, als sie vor dem schweren Eichentor standen, das vor ihnen auf ragte.
    »Wir sind nicht die ersten Angelsachsen, die hier zum Angriff starten«, meinte Foster launig.
    »Richtig«, sagte Jenkins.
    Trotzdem zog sich die kleine Gruppe vorsichtig noch ein wenig weiter in den dunklen Schatten zurück, den die hohen Burgmauern warfen.
    »Ich wette, Robin Hood hätte sie wie lästige Mücken in der Gegend herumschwirren lassen, bis sie vor Erschöpfung die Vampirzähne ausgespuckt hätten«, meinte Foster.
    »Sie sind noch immer ein unverbesserlicher Optimist, Henry«, meinte Chalmers.
    Während er sprach, trat er nach vorn und steckte den großen Schlüssel in das riesige Schloß. Die uralten Metallstücke ächzten jämmerlich in den verrosteten Führungen, und die Scharniere knarrten ärgerlich, während sie sich unter der vereinten Kraft der vier Männer zu drehen begannen.
    Das Tor war offen.
    »Es klingt, als wäre es seit Jahrhunderten nicht geöffnet worden«, meinte Foster.
    »Lilette sagte, sie lebt hier«, protestierte Thompson.
    »Wenn Lilette

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